Bürgermeisterei Kaiserswerth

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Die Bürgermeisterei Kaiserswerth war eine Bürgermeisterei in den Kreisen Düsseldorf bzw. Düsseldorf-Mettmann der preußischen Rheinprovinz. Ab 1858 war sie in eine Stadt- und eine Landbürgermeisterei geteilt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das alte Rathaus von Kaiserswerth

Bei der im Jahr 1808 begonnenen Einführung von Verwaltungsstrukturen nach französischem Vorbild im Großherzogtum Berg wurde im Kanton Ratingen des Arrondissements Düsseldorf im Département Rhein auch die Mairie (Bürgermeisterei) Kaiserswerth eingerichtet.[1] Nachdem das Rheinland 1814 an Preußen gefallen war, wurde aus der Mairie Kaiserswerth die preußische Bürgermeisterei Kaiserswerth, die 1816 zum neuen Landkreis Düsseldorf kam.[2] Die Bürgermeisterei umfasste die Stadt Kaiserswerth sowie die vier Landgemeinden Bockum, Kalkum, Lohausen und Wittlaer.

Die Stadt Kaiserswerth erhielt am 8. März 1858 die Rheinische Städteordnung. Seitdem wurde zwischen der Stadtbürgermeisterei Kaiserswerth und der Bürgermeisterei Kaiserswerth-Land unterschieden, die die Gemeinden Bockum, Kalkum, Lohausen und Wittlaer verwaltete. Beiden Bürgermeistereien stand in Personalunion der Bürgermeister von Kaiserswerth vor.[3][4] 1892 wurde am Kaiserswerther Markt ein Rathaus errichtet.

Am Ende des Jahres 1927 wurde die Bezeichnung aller rheinischen Landbürgermeistereien in Amt geändert.[5] Die Landbürgermeisterei Kaiserswerth hieß nun Amt Kaiserswerth-Land.

Durch das preußische Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets wurden die Stadt Kaiserswerth, die Gemeinde Lohausen sowie Gebietsstücke von Kalkum und Wittlaer am 1. August 1929 in die Stadt Düsseldorf eingemeindet. Bockum und Kalkum wurden am 15. Mai 1930 in die Gemeinde Wittlaer eingegliedert, die zum neuen Amt Ratingen-Land trat. Das Amt Kaiserswerth-Land erlosch damit.[6]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Gesamt Quelle
1816 3164 [7]
1828 3376 [8]
Stadt Land
1871 2218 2109 [4]
1885 2390 2287 [9]
1895 2370 2841 [10]
1910 2804 4205 [11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Berghaus: Deutschland vor fünfzig Jahren – Geschichte der Gebiets-Eintheilung und der politischen Verfassung des Vaterlandes. (Digitalisat) 1862, S. 352 ff., abgerufen am 11. November 2014.
  2. Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf, Bürgermeisterei Kaiserswerth. 1836, S. 76, abgerufen am 11. November 2022 (Digitalisat).
  3. Otto v. Mülmann: Statistik des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1867, S. 990
  4. a b Gemeindeverzeichnis Rheinprovinz 1871
  5. Gesetz über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts vom 27. Dezember 1927: „Die Landbürgermeisterei in der Rheinprovinz führt hinfort die Bezeichnung Amt.“
  6. Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf 1930, S. 160
  7. Beschreibung des Regierungsbezirkes Düsseldorf (1817)
  8. Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf 1829, S. 149
  9. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland 1885, S. 80
  10. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland 1898
  11. www.gemeindeverzeichnis.de: Landkreis Düsseldorf

Koordinaten: 51° 18′ N, 6° 44′ O