Bahnstrecke Bazancourt–Challerange

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Bahnstrecke Bazancourt–Challerange
Bahnhof Callerange, Typ „Reconstruction“, Sommer 2013
Bahnhof Callerange, Typ „Reconstruction“, Sommer 2013
Streckennummer (SNCF):207 000
Kursbuchstrecke (SNCF):291 (ehem. 22)
Streckenlänge:52,4 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung:
Zweigleisigkeit:ja
Bahnstrecke Soissons–Givet von Soissons
71,7
0,0
Bazancourt 77 m
0,3 Suippe
Bahnstrecke Soissons–Givet nach Givet
Suippe
2,5 Isles-sur-Suippe
N 51
2,8 Suippe
3,9 Warmeriville 80 m
7,5 Heutrégiville 88 m
9,3 Saint-Masmes 88 m
10,1 Suippe
13,3 Pontfaverger (ehem. Pont-Faverger) 95 m
~13,8 D 980 (ehem. RN 380)
16,6 Bétheniville 99 m
16,8 Suippe
19,8 Saint-Hilaire-le-Petit 104 m
22,8 Suippe
23,2 Dontrien 108 m
23,7 Py
27,2 Saint-Souplet-sur-Py 122 m
34,2 Sommepy (ehem. Somme-Py) 141 m
~34,3 D 977 (ehem. RN 77)
38,7 Tunnel de Manre (460 m; zerstört); Départementgrenze Marne / Ardennes
43,3 Manre 127 m
43,9 Allin
46,5 Ardeuil-Marvaux 115 m
~48,6 D 982 (ehem. RN 382)
Bahnstrecke Amagne-Lucquy–Revigny von Amagne-Lucquy
52,4
40,8
Challerange 106 m
Allin
Bahnstrecke Challerange–Apremont-sur-Aire nach Apremont-sur-Aire
41,8 Streckenende
Bahnstrecke Amagne-Lucquy–Revigny nach Revigny

Die Bahnstrecke Bazancourt–Challerange war eine französische, doppelgleisige, West-Ost-gerichtete Eisenbahnstrecke, die hauptsächlich von regionaler Bedeutung, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aber auch von militärischem Interesse war. Seit 1938 fand kein Personenverkehr mehr statt, 2013 fuhren die letzten Güterzüge. 2018 ist sie entwidmet worden.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gleisbild, Höhenprofil und Kilometertabelle
Fahrplantabelle Herbst/Winter 1909

Schon bald nach Eröffnung der von Reims aus nach Norden führenden Bahnstrecke Soissons–Givet am 10. Juni 1858 erwachte das Interesse, eine Stichbahn in das Tal der Suippe zu bauen. Dazu gründete sich die Compagnie du Chemin de fer de la Suippe, die am 15. Mai 1868 eine Konzession für den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Bazancourt nach Bétheniville erwarb. Bereits am 27. November 1868 wird die Strecke vom Staat für von öffentlichem Nutzen erklärt. Mit demselben Dekret wurde ein am 14. Mai 1868 zwischen der Gesellschaft de la Suippe und den Chemins de fer de l’Est (EST) geschlossener Vertrag über den Betrieb der Strecke genehmigt.[2] Somit erlaubt die Betreiberfirma der EST die Nutzung der Betriebsanlagen gegen Entgelt. Zunächst wurde am 11. Mai 1872 nur eine eingleisige Strecke eröffnet, doch schon bald kam ein zweites Gleis hinzu, um der steigenden Auslastung gerecht zu werden. Die Betriebsvereinbarung zwischen der Suippebahn und EST blieb unverändert. Am 6. Dezember 1886 wurde die Strecke bis Challerange verlängert.[3][4] Sie verband somit die Départements Marne und Ardennes.

Im gleichen Jahr 1886 wurde über die Bahnstrecke Amagne-Lucquy–Revigny hinaus bis zur Bahnstrecke Pont-Maugis–Lérouville verlängert. Später wurde noch darüber hinaus bis Marcq-Saint-Juvin gebaut.

Im Ersten Weltkrieg war die Strecke mitsamt der umliegenden Dörfer schweren Zerstörungen ausgesetzt. Nur wenige Bahnwärterhäuser sowie die Bahnhöfe von Dontrien, Sommepy, und Ardeuil-Marvaux haben das Kriegsgeschehen überstanden und blieben erhalten. Die anderen Bahnhöfe erhielten neue Gebäude vom Typ „Reconstruction“. Der durch Kriegseinwirkung im Februar 1918 zerstörte Manre-Tunnel[5] wurde durch einen Geländeeinschnitt ersetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf der ganzen Strecke ein Gleis entfernt.

Zum 5. Juli 1971 wurde die Strecke zwischen Sommepy und Challerange auch für den Güterverkehr geschlossen. Challerange selbst konnte aber weiterhin über die Bahnstrecke Amagne-Lucquy–Revigny bedient werden, bis der Bahnhof zum 15. Juli 2008 auch nicht mehr angefahren wurde.[6] 1989 erfolgte die Schließung des Abschnittes Dontrien–Sommepy. Seit 2013 wurde die Strecke nicht mehr unterhalten und zum 16. Oktober 2018 endgültig geschlossen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. L’élagage du réseau a continué en 2018. Réseaux français auf Railpassion.fr, 22. April 2019
  2. N° 16924: Décret impérial qui, 1° déclare d’utilité publique l’établissement du chemin de fer d’intérêt local de Bazancourt à Bétheniville; 2° approuve le traité passé avec la Compagnie de l’Est pour l’exploitation de ce chemin de fer : 27 novembre 1868, Bulletin des lois de l’Empire Français, Paris, série XI, vol. 33, no 1710, 1868, Seite 699–719.
  3. Atlas des lignes de chemins de fer disparues. Archéologie ferroviaire, 2013
  4. Ouverture de la ligne 22 Bazancourt–Challerange–Apremont. Historail n°18, 12. November 2015, Seite 44–46
  5. H. C. Barnes: The Organization and Operations of the Railway Artillery Reserve, American Expeditionary Forces. In: Journal of the United States Artillery, Artillery School Press, September 1919, Band 51, Nr. 3, Seite 260
  6. CHALLERANGE (fermée le 15/07/2008) SNCF auf Internet Archive