Bamberg, Staatsbibliothek, Msc.Patr.3

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Bei der Handschrift Bamberg, Staatsbibliothek, Msc.Patr.3 (Altsignatur B.VI.14) handelt es sich um siebzehn abgelöste Doppelblätter eines frühmittelalterlichen Kodex, die Fragmente der Institutiones Aquisgranenses enthalten. Diese halten die Beschlüsse der Synoden von Aachen fest. Die Handschrift gelangte 1820 in den Besitz der Staatsbibliothek Bamberg und wird dort heute als Teil der Kaiser-Heinrich-Bibliothek verwahrt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einzelblätter messen 24,5 auf 18,5 cm und sind mit je 25 Zeilen beschrieben. Ein weiteres Doppelblatt der gleichen Handschrift befindet sich heute im Staatsarchiv Bamberg (mit der Signatur A 246 Nr. 6).[1]

Die Schrift ist eine Minuskelschrift; Zu Beginn der einzelnen Kapitel werden Initialen verwendet, Überschriften sind rubriziert, ansonsten ist die Handschrift schmucklos.

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bernhard Bischoff gibt die Schriftheimat als „deutsch-insulares Gebiet“ an und datiert die Schrift auf das zweite Drittel des neunten Jahrhunderts.[1] Im 16. Jahrhundert wurde der Kodex offenbar makuliert und die abgelösten Blätter für Einbanddeckel für verschiedene Rechnungsbücher verwendet. Im Jahr 1820 gelangten die Blätter als Geschenk von Paul Oesterreicher in den Besitz der Staatsbibliothek Bamberg.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Institutiones Aquisgranenses wurden im Jahr 816 auf der Reichssynode zu Aachen verabschiedet und bildeten ein umfangreiches Regelwerk für Kanoniker. Sie wurde von Ludwig dem Frommen verordnet und galt für das gesamte fränkische Reich als allgemein verbindliches Gesetz.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bamberg. 1. Band, 1. Abtheilung, [5. Lieferung]: Canonistische Handschriften. Bearbeitet von Friedrich Leitschuh. Buchner, Bamberg 1906, hier S. 342. Digitalisat
  • Bernhard Bischoff: Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts (mit Ausnahme der wisigotischen), Teil 1: Aachen–Lambach. Harrassowitz: Wiesbaden 1998, ISBN 3-447-03196-4, hier S. 43 und 51.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bernhard Bischoff: Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts (mit Ausnahme der wisigotischen), Teil 1: Aachen–Lambach. Harrassowitz: Wiesbaden 1998, S. 43.