Bauernbarock

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Das Dorf Holašovice - ein typisches Beispiel für Bauernbarock
Torschmuck am 1870 von Martin Paták erbauten Gehöft Nr. 9 in Záluží

Der Bauernbarock ist eine volkstümliche Stilrichtung in der europäischen Architektur und Kunst, die zum Beispiel in Osthessen und Bayern (18. Jahrhundert), aber vor allem in Südböhmen angewandt wurde (19. und 20. Jahrhundert).

Der Bauernbarock wurde häufig in Anlehnung an und im Gegensatz zu dem prunkvollen „katholischen“ Barock in protestantischen Pfarrkirchen und bei anderen Gebäuden verwendet (zum Beispiel als Wolkenhimmel ausgemalte Decken, mit Blumenmotiven malerisch verzierte Brüstungen, Lüftlmalerei an Hauswänden).

Die Herkunft des Namens „Bauernbarock“ ist nicht eindeutig geklärt. Man leitet den Begriff einerseits davon ab, dass Bauern Kapellen oder kleinere Hofkirchen, die Teil eines Bauernhofkomplexes waren, ausmalten. Andererseits existiert ein semantischer Zusammenhang mit der Bauernmalerei.

Eine Sonderform des Bauernbarocks entwickelte sich im Umland der Markgrafenresidenz Bayreuth. Dort wurden im 18. und 19. Jahrhundert ursprünglich auf Veranlassung des Markgrafen auch Bauernhäuser aus Sandstein mit barocken Fassaden errichtet. Das Besondere daran sind die Fensterschürzen in vielen Spielformen.

Ein Bauernhaus im Landkreis Bayreuth mit barocker Fassade

Weblinks

Commons: Bauernbarock – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien