Begrünung

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Fassadenbegrünung mit diversen Gerüstkletterpflanzen an Kletterhilfen

Begrünung ist ein Sammelbegriff für das zweckentsprechende Auswählen und Anpflanzen von Pflanzen an oder neben Bauwerken und in Grünanlagen.

Ziel der Begrünung ist meist die optische Gestaltung von Flächen, beispielsweise die Fassadenbegrünung oder die Dachbegrünung sowie die Schaffung von Grünanlagen. Dazu sind zumeist technische Maßnahmen wie beispielsweise Erdarbeiten oder den Einsatz geeigneter Rankhilfen notwendig. Weiterhin ist eine permanente Pflege und Bewässerung erforderlich, um den geplanten Zustand zu erreichen und dann zu erhalten.

In einigen Baubereichen bestehen konkrete, zum Teil auch normative Anforderungen an die Planung und Ausführung von Pflanzungen, beispielsweise für das Straßenbegleitgrün und in der Ingenieurbiologie, also Pflanzungen mit technischen Funktionen oder Aufgaben.

Von der Begrünung abzugrenzen sind Maßnahmen wie beispielsweise die Rekultivierung von Halden, Pflanzungen im Zuge einer Ausgleichsmaßnahme oder in der Forstwirtschaft die Bestockung. Die Aussaat oder Anpflanzung landwirtschaftlicher Nutzpflanzen wird im beruflichen Sprachgebrauch auch als Anbau oder gelegentlich als (Feld-) Bestellung bezeichnet. Bei Rasen wird der Begriff Ansaat verwendet.

Die Ver(un)krautung von unbedecktem Boden ist keine Begrünung, sondern eine Folge der Sukzession.

Die Begrünung von Wüsten ist eine besonders schwierige Aufgabe. Wenn sie nachhaltig gelingt, ist sie die wirksamste Maßnahme zur wirtschaftlichen Entwicklung arider Gebiete und verbessert auch das lokale Klima. Pionierarbeit auf diesem Gebiet leistet seit langem der Staat Israel in der Negev-Wüste. Dieses Projekt wurde u. a. durch den Wald der deutschen Länder unterstützt, für den bei der Wüstenstadt Beersheba von 1991 bis 2011 bereits 450.000 Bäume gepflanzt wurden.

Ein großes Projekt der Aufforstung ist Chinas Grüne Mauer, welche die zunehmende Verwüstung ganzer Regionen im Norden und Westen der Volksrepublik China verringern soll. Das Wachsen der Wüsten begann mit zu starker Abholzung für den industriellen Bedarf und zur Heizung und wird durch Sandstürme weiter beschleunigt. Das Projekt wurde in den 1970er Jahren begonnen und soll bis 2050 350.000 km² Land begrünt haben. Ein 4000 km langer Schutzgürtel soll 13 Provinzen durchziehen und auf einer Breite bis zu 100 km mit Bäumen, Büschen und Gräsern bepflanzt werden.

Literatur

  • Fachstufe Gärtner, Band 2 – Garten- und Landschaftsbau, BLV Verlag, München, 1986