Benutzer:AnBuKu/Maybrunnen

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Der Maybrunnen in der Berner Postgasse

Der Maybrunnen, auch bekannt als Unterer Postgassbrunnen oder Hormatsbrunnen, steht vor dem Haus Postgasse 31 in der Altstadt von Bern. Er gehört zu den nichtfigürlichen Berner Brunnen des 18./19. Jahrhunderts.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts steht der Maybrunnen oder eben damals Unterer Postgassbrunnen, in der heute bekannten Ausführung am selben Ort vor dem Haus Nr. 31 in der Postgasse. – Die Postgasse hiess bis 1798 offiziell Hormansgasse oder Hormatsgasse und wurde noch weit bis ins 19. Jahrhundert auch so genannt. Die Postgasse ist der östliche, untere Teil der Hormansgasse oder Hormatsgasse, der westliche, obere Teil ist die Rathausgasse, vormals Metzgergasse.[1]

Das erste Mal wird 1696 ein Laufbrunnen, zu der Zeit wohl noch als Hormatsbrunnen bekannt, im unteren, östlichen Teil der Hormannsgasse genannt. 1712–1714 wurde die Brunnenanlage umfassend erneuert unter der Regie vom Berner Werkmeister Samuel Baumgartner und erschien ungefähr um 1717 erstmals auf dem Berner Stadtplan von Johann Adam Riediger.[2][3]

1738 erhielt der Brunnen ein ackteckiges Hauptbecken aus Hartstein und vermutlich auch einen Nebentrog aus dem selben Material. Der heute bekannte Vierkantstock wurde vermutlich Mitte 19. Jahrhundert gesetzt. Der Stock im Rechten Winkel zu den beiden Trögen, ist mit einer aus Eisen gegossenen Zwillings-Brunnenröhre ausgestattet, darauf eine Deckplatte mit Vase, was die Empirezeit erahnen lässt. Diese Erscheinung ist bis heute erhalten.

Das Trinkwassernetz von Energie Wasser Bern ewb versorgt den Brunnen mit Trinkwasser, dessen Qualität regelmässig überprüft wird.[4]

Commons: Maybrunnen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Berchtold Weber: Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern. K Hormansgasse (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton)\Bern (BE)\H). Hrsg.: Burgerbibliothek Bern (= Schriften der Berner Burgerbibliothek). Bern 2016 (archives-quickaccess.ch [abgerufen am 24. Februar 2018]).
  2. Bern: Stadtplan (1717). 1925 (Akten/Dossier/Grafik/Bandteil/Korrespondenz). In: katalog.burgerbib.ch. Burgerbibliothek Bern, abgerufen am 24. Februar 2018 (Person: Künstler Vorlage: Riediger, Johann Adam (1680-1756) – Ort: Bern (BE) – Dargestelltes Objekt:Stadtplan (1717)).
  3. J. H. Graf: Der Kartograph Joh. Adam Riediger (1680-1756). In: Geographische Gesellschaft von Bern (Hrsg.): Jahresbericht der Geographischen Gesellschaft von Bern. Band 9. Bern 1888 (e-periodica.ch [abgerufen am 24. Februar 2018]).
  4. Trinkwasserqualität. Die Trinkwasserqualität in der Stadt Bern wird regelmässig überprüft. In: bern.ch. Informationsdienst der Stadt Bern, 17. November 2015, abgerufen am 24. Februar 2018.

Koordinaten: 46° 56′ 55,9″ N, 7° 27′ 16,4″ O; CH1903: 601213 / 199754




Notes and findings:

Paul Hofer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Die Stadt Bern - Stadtbild · Wehrbauten · Stadttore · Anlagen · Denkmäler · Brücken · Stadtbrunnen · Spitäler · Waisenhäuser.

13./14. Postgasse. Im Jahre 1696 wird in dem amtlich seit 1798, allgemein erst seit etwa 1860 Postgasse genannten Ostteil der alten Hormannsgasse erstmals ein Laufbrunnen genannt. Unter Leitung des Werkmeisters Samuel Baumgartner 1712-1714 durchgreifend erneuert, erscheint der untere Postgassbrunnen zum erstenmal auf dem Riedigerschen Stadtplan um 1717, erhält 1738 einen neuen hartsteinernen Trog und wird schliesslich, wohl erst im mittleren 19. Jahrhundert, mit dem heutigen Vierkantstock ausgestattet; Deckplatte und Vase dagegen scheinen auf eine Umgestaltung wohl der Empirezeit zurückzugehen; am alten Standort zwischen Stadtbach und Schattseite, vor dem Hause Postgasse 31, ändert sich fortan nichts mehr.

Die Errichtungszeit des zweiten, oberen Postgassbrunnens vor der Staatsdruckerei, östlich vor dem Eckpfeiler der Kanzleiarkade, ist unbekannt. Erste sichere Erwähnung 1732; die damals als Laufbrunnen hinter dem Gasthof zur Krone bezeugte Anlage wohl mit dem Brunnen «an der hormadsgassen» identisch, der kurz zuvor einen neuen Trog aus Stockerensandstein erhält; 1743-1745 im Typus des gleichzeitig erstellten Metzgergassbrunnens neu errichtet; Ansichten fehlen. Um 1820-1825 muss die ganze Anlage nochmals ersetzt worden sein: Vierkantpfeiler vor der Westseite des langrechteckigen Bassins; die Ecken des Hauptbeckens und der Bodenplatte in Viertelskreisen einspringend; auf der ausladenden Deckplatte des Pfeilers kurzer kannelierter Säulenstumpf; alles in weissem Jurakalks. Das Ganze, interessant als einzige Brunnenanlage des Hochklassizismus in der Innerstadt, kommt durch den axialen Dreitakt Stock-Haupthecken-Nebentrog im unberührt erhaltenen Gassenbild zu hervorragend klarer Raumwirkung.



Berchtold Weber: Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern. Maybrunnen (Orte\Sch\Schweiz (CH)\Bern (Kanton)\Bern (BE)\M)

Der 1696 erstmals genannte Maybrunnen wurde 1712/14 unter Samuel Baumgartner durchgreifend erneuert. Das heutige Becken datiert von 1738, neuer sind Empire-Vase und -Deckplatte. Der Vierkantstock stammt von der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Maybrunnen hiess auch Hormatsbrunnen nach dem früheren Namen der Gasse und Unterer Postgassbrunnen.

Standort: Vor dem Haus Postgasse 31.

Lit.: Paul Hofer, Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Band I, Basel, 1952.