Benutzer:Felistoria/Werkstatt/Symbolliste

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Aus dem Artikel Stillleben [1][Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früchtekorb, Pinacoteca Ambrosiana, Mailand; 1596, Caravaggio

Symbole in barocken Stillleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

David Bailly: Selbstporträt mit Vanitas-Symbolen (Öl auf Holz, 1651)
Georg Flegel: Stillleben mit Pfirsichen, Walnüssen und einem Käfer (Öl auf Holz, ca. 1630)
Pieter Boel: Großes Stillleben mit Sarg und abgelegten Zeichen von Herrschaft und Reichtum (Öl auf Leinwand, 1663)
Pieter Claesz: Stillleben mit niedergebrannter Kerze (1625)
Pieter Claesz: Vanitas-Stillleben mit umgestürztem Glas (1630)
Apfel, Pfirsich
für den Sündenfall,
aber auch für den Geschmack als einen der „fünf Sinne“, die Aristoteles unterschied. (Zu den „fünf Sinnen“ siehe auch den Abschnitt „Wahrnehmungsvermögen“ unter Aristoteles – Psychologie: Theorie des Lebendigseins).
Bilder, Gemälde
Hinweis auf Rang und Bedeutung des Auftraggebers oder des Besitzers,
für den Augensinn (optischen Sinn) bei den „fünf Sinnen“.
Blumen
für die Vanitas, denn sie verwelken schnell und verlieren dadurch ihre Schönheit,
für die Offenbarung Gottes,
für die Verherrlichung Gottes in seinen Werken.
Braten (in einer Mahlzeit)
siehe Schinken
Brot und Wein
Eucharistie, Abendmahlssymbolik, Leib und Blut Christi.
Bücher
Anspielung auf nutzlosen Zeitvertreib, eitle Wissenschaft; durch rechten Gebrauch führen sie zu Belehrung und Erbauung.
Ei
Symbol der Auferstehung.
Fisch, insbesondere Hering
Fastenspeise, die Speise armer Leute, Symbol Christi in Verbindung mit dem Abendmahl;
bei den „vier Elementen“ als Symbol für das Wasser zu verstehen.
Fleischkeule
siehe Schinken
Früchte, halbierte oder angebissene
verweisen auf den Sündenfall,
aber auch auf den Geschmackssinn als einen der „fünf Sinne“.
Gefäße, zerbrochene (Gläser, Schalen, Töpfe)
die Eitelkeit alles Irdischen (siehe Memento Mori, das heißt „Gedenke des Todes“).
Geld oder Geldbeutel
Reichtum,
käufliche Liebe. Der Geldbeutel spielt in seiner äußeren Gestalt häufig auf das weibliche Geschlecht an.
Genussmittel wie Tabak, Konfekt, Pasteten usw.
Verschwendungssucht, Laster, Völlerei.
leere Gläser oder Pokale
das entleerte, ausgelebte Leben
dunkle Hintergründe
Todeserwartung und Ewigkeit.
Hirschkäfer
für die schnelle, überraschende Ankunft des Todes, wie bei diesem Käfer.
Hündchen
Zeichen für eheliche Treue.
Insekten, Käfer, Fliegen, Würmer, Eidechsen und so weiter
Sinnbilder des Teufels, der Sünde, der Vernichtung, des Bösen, aus Fäulnis geboren zu sein.
Käse
Speise der Unsterblichkeit: festgewordene Milch – Christus selbst als „himmlische Milch“, Fastenspeise, Alltagsspeise einfacher Leute.
Krebs
rückwärts bzw. seitwärts gehend ist er eine Anspielung auf die verkehrte und verrückte Welt.
Lichter, verlöschende, zum Beispiel Öllampen, Kerzen
das Zerrinnen der Zeit, Hinweis auf die unausweichliche ewige Dunkelheit im Tod, insbesondere Kerzen weisen auf die Vergänglichkeit und die Endlichkeit des Lebens hin.
Lilie, weiße
Hinweis auf die Gottesmutter Maria, Reinheit, Keuschheit, Unschuld und reine Seele
(römische) Münzen
als ein Hinweis auf das untergegangene Römische Reich oder
vergänglichen Reichtum.
Muscheln, Meeresschnecken
tote Schale, einstiges Leben,
Sammelbecken menschlicher Eitelkeit.
Nautiluspokal
Hinweis auf die Seefahrt,
die Weisheit als Lenker in der Seefahrt,
Prunkobjekt, Attribut für Besitz und persönliche Bedeutung.
Noten, Musikinstrumente
weisen auf die Flüchtigkeit der Töne hin (wie in der Redewendung „etwas vergehe wie Schall und Rauch“),
Anspielung auf die Bildung desjenigen, der das Bild in Auftrag gibt bzw. besitzt,
steht außerdem für das Gehör als einen der „fünf Sinne“.
Nuss, halbierte oder geöffnete
Passionssymbolik, die zwei Naturen Christi, die menschliche Hülle musste zerbrechen, die Kreuzigung enthüllte das Göttliche. (Siehe auch weiter unten unter „Walnuss“.)
Pfirsich
siehe Apfel
Reichtümer wie Gold- und Silbergeschirr, Ketten, Perlen
überflüssiger Luxus, nichtiger Tand,
Anspielung auf die Eitelkeit.
Sanduhr, meistens fast abgelaufen
Verweis auf die Flüchtigkeit des Zeitlichen;
Attribut des Knochenmannes.
Schinken, Fleischkeulen oder ein Braten
stehen für reichliches Essen und Völlerei.
Schmetterling
Zeichen für die Seele und die Auferstehung.
Seifenblasen, in denen sich häufig irdische Güter widerspiegeln
Anspielung auf die Momenthaftigkeit des Seins- das ganze Leben ist nur eine Spiegelung und Schaum und wird bald platzen.
Spiegel
die Scheinhaftigkeit des Daseins, Eitelkeit und Schönheit, Irritation und Blendung.
Spiegelnde Oberflächen wie Vasen, Glaskugeln
Reflexionen der damaligen Gesellschaft.
Süßigkeiten, Gebäck, Austern sowie kostbare Gewürze
stehen für die Hingabe an die Begierden, sind Zeichen für Lüsternheit und werden häufig als Antithese zu Fastenspeisen gesetzt wie Käse, Brot und Hering,
auch als eine Mahnung zur Bescheidenheit.
Tabakspfeifen
erzeugen nichts als Rauch (Vergänglichkeit, Flüchtigkeit) (siehe die obige Erläuterung „Genussmittel“).
Taschenuhr
sehr geschätzte Qualität für „das rechte Maß“.
Tiere, erlegte oder Jagdtrophäen
das Recht des Herrschers (Jagdrecht) auch über die Natur. Die Jagd war ein Privileg des Adels .
Totenkopf
Meditationsgegenstand, halb Mensch – halb Ding, Zeichen für die Endlichkeit alles Irdischen.
umgefallene bzw. umgestülpte Dinge, meist Gefäße oder Instrumente
Tod, entleertes Leben.
Vögel
Symbole der Seele und der Auferstehung,
für die Luft als eines der „vier Elemente“.
Walnuss
Symbol für Christus (sein Kreuz soll aus Walnussholz gewesen sein),
Symbol für Licht (durch Walnussöl). (Siehe auch weiter oben unter „Nuss“.)
Waffen, Rüstungen, Harnische
Sinnbilder für Tapferkeit, Ruhm und Kühnheit.
Weintrauben oder Beeren
Hinweis auf Christus- wie die Trauben für den Wein verbraucht werden, so habe Christus seinen Leib für die Versöhnung hingegeben.
Zitrone, eventuell angeschnitten
Sinnbild für das äußerlich Schöne, dessen Inneres sauer ist – weist auf die Fragwürdigkeit des Genusses hin, der zwar süß zu genießen sei, aber ein bitteres Ende haben könne.