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Benutzer:JEW/Dänische Goldschalenfunde

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Dänische Goldschalen (dänisch gyldene kar) sind edles Trinkgeschirr, das vermutlich nach der Nutzung bei einer religiösen Zeremonie, als Opfergabe deponiert wurde. Die neun dänischen Horte liegen in einem breiten Gürtel über die Inseln und Südjütland verteilt. Goldschalenhorte sind auch aus dem restlichen Europa (z.B. Goldschale von Altstetten, Goldschalen von Axtroki, Goldschale von Krottorf, Goldschale von Mjövik, Goldschalen von Terheide) bekannt. Die Schalen wurden durch Treiben des Goldes hergestellt. Ihre Variationsbreite ist begrenzt. Beliebt sind Pokale mit zylindrischem Fuß, vasenförmigen Gefäß und Rundboden. Andere Schalen haben ein halbkugelförmiges Unterteil, das oben in einem zylindrischen oder konischen Hals mit nach außen gewölbtem Rand endet. Die Verzierung besteht aus konzentrischen Ringen, gehämmerten Schleifen, Strichstreifen und Zickzack-Mustern. Viele haben ein sternförmiges Motiv auf dem Boden. Einige Behältnisse haben ihre Henkel behalten, in anderen Fällen sind sie nur noch als Ansatz sichtbar.

Fundkomplexe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Avernakø[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1685 wurden unter einem großen Stein auf der Insel Avernakø, südlich von Fünen sechs Goldschalen gefunden. Die mit konzentrischen Kreisen verzierten Schalen, hatten ursprünglich Henkel und vier zeigte am Boden ein kreuzmotiv. Fünf Schalen sind im Nationalmuseum in Kopenhagen ausgestellt. Die sechste wurde 1812 Charlies Jean Marie aliquoter (1752–1826) überreicht, der als gesandter Napoleons nach Kopenhagen kam, um einen unionsvertrag zwischen Frankreich und Dänemark abzuschließen.

Borgbjerg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldfund von Boeslunde

Der Goldfund vom Borgbjerg (dänisch borgbjerg bakker') bei Boeslunde, nördlich von Skælskør im südlichen Seeland wurde 1842 (Fund I, zwei Goldschalen) und 1874 (Fund II, vier weitere Goldgefäße) gemacht. Er stammt aus der Spätbronzezeit (etwa 800 v. Chr.) Fund I lag in einem Tongefäß, das in einem Feld vergraben war, darin befanden sich zwei vasenförmige Goldgefäße mit rundem Boden und glattem, konischem Hals.

Eilbylunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fund von Eilbylunde wurde bei Bogense auf Nordfünen gemacht. Hier wurde ein Tongefäß mit drei Goldschalen vergraben. Jede war unten mit einem Kreuzmotiv verziert. Ursprünglich hatten die Schalen Henkel, die jedoch abgebrochen waren.

Gjerndrup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Gjerndrup westlich von Vejen in Jütland wurden drei Goldschalen mit zylindrischem Hals und nach innen gebogenem Rand gefunden. Zwei der Schalen wurden verkauft und eingeschmolzen, nur die dritte ist erhalten.

Ladegaard[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1886 wurden bei Haderslev (dt. Hadersleben) zwei Goldschalen gefunden.

Logtved Mose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1918 wurden bei Viskinge auf Seeland in 1,8 m tiefe zwei goldene Schalen gefunden.

Midskov[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hort von Midskov
Hort von Midskov
Detail
Detail

1948 wurden in der Nähe von Midskov auf der Westseite von Hindsholm auf Fünen. Sieben Goldschalen gefunden. Vier passten paarweise zusammen und drei waren verschieden. Auch diese Schalen waren ursprünglich Zwillingspaare. Einer der Zwillinge fand sich zusammen mit fünf anderen Schalen auf Avernakø.

Rønninge Søgård[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

mini| Rønninge Søgård 1862 wurde in Rønninge Søgård, bei Mariesminde im Osten von Fünen in einem Torfmoor eine Opferung vom Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr. gefunden. In einer Bronzeamphore fanden sich 11 goldene Schöpfkellen, von denen sieben in einem nordisch wirkenden, stilisierten Pferdekopfgriff endenden. Sie standen mit den Henkeln nach unten in der Amphore. Die mit einem Sonnenschiff verzierte Bronzeamphore wurde in Mitteleuropa hergestellt.

Tørning Mark[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Fund wurde in den 1880er Jahren in einer Sandgrube auf Tørning Mark bei Ladegård zwischen Haderslev und Vojens gemacht. Hier lagen zwei Schalen mit nach außen gebogenem Rand und Sternmuster am Boden an der Seite einer Sandgrube. Beide Gefäße besaßen zwar Henkel, diese waren jedoch bereits in der Antike abgebrochen. Die Ladegård-Schalen waren der Grund für die Gründung des Museums in Haderslev und sind im Protokoll des Museums als erste Nummern der Sammlung eingetragen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Christian Broholm: Pragtfund fra Fyns Bronzealder 1955
  • Jørgen Jensen: Danmarks oldtid - Fra stenalder til vikingetid Neuauflage 2013. Gyldendal
  • Kristian Kristiansen: Die Hortfunde der jüngeren Bronzezeit Dänemarks. Fundumstände, Funktion und historische Entwicklung

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kategorie:Kunst der Ur- und Frühgeschichte Archäologischer Fund [[:Kategorie:Archäologischer Fund (Bronzezeit)| Archäologischer Goldfund