Benutzer:JEW/Nekropole von Tútugi

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Nekropole von Tútugi
Nekropole von Tútugi
Nekropole von Tútugi

Die Nekropole von Tútugi stammt aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. und liegt südlich von Galera, in der Provinz Granada, in Andalusien in Spanien. Sie ist eine der bedeutendsten Nekropolen der Iberischer Kultur und wurde zwischen dem 5. und dem 1. Jahrhundert v. Chr. mit 134 dokumentierten Strukturen auf einer Fläche von etwa 25,9 ha genutzt.

Nach andauernden Beraubungen führte Federico de Motos (1865–1931) mit Unterstützung des Marquis von Cerralbo zwischen 1916 und 1917 Ausgrabungen durch. Als sich die Plünderungen fortsetzten, entschied er sich die Ausgrabung dem Staat zu überlassen, der Juan Cabré (1882–1947) zum Ausgräber ernannte. Cabré übernahm die Dokumentation und das Sammeln der Materialien.

Die seit des 1918 erfolgten Berichts über die Ausgrabung von Juan Cabré und Federico de Motos bekannte Nekropole besteht aus einer Anzahl zumeist monumentaler Grabhügel mit mannigfaltigen Grundrissen. Höhlungen im Boden nahmen die Ascheurnenauf.

Zwischen 2000 und 2006 wurden erneut Ausgrabungs- und Restaurierungskampagnen durchgeführt, die in der Sanierung mehrerer Hügel gipfelten, zu ihrer Aufwertung führten und ihre Eröffnung im Jahr 2007 ermöglichten.

Eine die Iberische Kultur des 6. Jahrhunderts v. Chr. charakterisierende Innovation ist die Erschaffung von Nekropolen als landschaftsgestaltende Elemente und Orte hohen symbolischen und sozialen Gehalts. Ihre Entstehung hängt mit der Bildung einer lokalen Aristokratie zusammen, die ihre privilegierte Stellung durch die Grabbauten und Grabbeigaben zum Ausdruck brachte.

Iberisches Schwert

Das Bestattungsritual bestand aus Einäscherungen. Die Leichen der Iberer wurden mit ihrer Kleidung, der Krieger mit ihren, häufig unbrauchbar gemachten Waffen auf einem Scheiterhaufen deponiert. Voraus ging die Einkerbung der Falcatakanten[1], die Verbiegung der Schwerter und der Soliferrea[2] sowie die Deformierung der Helme. Danach wurden die Knochen zusammen mit den Waffenresten, persönlichen Schmuckstücken und Essenbehältern in Keramikgefäße gelegt oder in Steinkisten im Grabhügel deponiert.

Auffallend ist der Variantenreichtum der Kammern in Tútugi. Sie haben die Form halbkreisförmiger, runder oder viereckiger Kisten mit Bänken, Gängen und Nischen aus Stein, Lehm oder beidem. Die Wände und Böden im Inneren sind gemeinhin verputzt und rot und schwarz (den iberischen Gräberfarben) bemalt.

Die einfachsten Gräber sind Kisten in denen die Urnen platziert sind und in den Boden gebohrte Löcher, die manchmal mit Gips bedeckt sind. Es wurden auch Keramikgefäße in Hohlräume des Bodens oder in Steinkisten gestellt.

Die Nekropole in der Nähe der Stadt ist auf drei Schwerpunkte verteilt. Die ersten beiden und größten befinden sich nördlich der Stadt am rechten Ufer des Flusses Orce, die dritte in einer kleinen Schlucht östlich der Stadt am selben Fluss. "Zone I" ist die größte.

In der Zone I wurden die Gräber 20, 21, 22, 32 und 50 restauriert. Grab 20 hat zwei Nutzungsphasen. In der ersten (als Grabstätte) wurden die Kammer und der Gang in den Felsen gehauen. Grab 20 verfügte über eine zentrale Säule, die die Holzdecke trug. In der zweiten Phase wird die Kammer mit Steinen gefüllt und der Felsen zu einer ovalen, rot gestrichenen Plattform umgestaltet. In der Mitte wird ein viereckiger Raum mit einem Gang gebaut. Das Gebäude wird in der Form eines weiß gestrichenen zypriotischen Ochsenhautbarrens eingerahmt. Der Gang hat eine äquinoktiale Ausrichtung und während zweier Zeitabschnitte von 21 Tagen pro Jahr wird der Kammerboden durch die Sonne erleuchtet. In dem Gebäude wurde die Skulptur gefunden, die als Göttin von Galera bekannt ist.

In dieser Unterzone liegen die Gräber 57 und 62. Grab 57 hat eine viereckige Kammer mit seitlichem Gang, aus kleinen Sandsteinplatten. Die Böden der Kammer und des Ganges bestanden aus rot gestrichenem Gips. Unter den aus Grab 57 geborgenen Materialien sticht eine Alabasterfigur hervor, die drei verschiedene Figuren darstellt: Einerseits ist es ein menschlicher Fuß; auf der anderen Seite stellt es einen Sphinxkopf dar und schließlich ist es die Sohle des Schuhs. Ein Siegel, das ein doppelt verbundenes S darstellt, wird von zwei unterbrochenen Linien gekrönt.

In der Zone wurden die Gräber 73 und 78 musealisiert, wobei letzteres hervorsticht, das eine Kammer mit viereckigem Grundriss hat. Es wurde auf einer künstlichen Plattform errichtet, auf der die Auerochsen montiert waren, aus denen die Kammer und der Gang bestehen. Für diese Wände wurden innen Sandsteinplatten und außen dicke Steine verwendet. Das Innere der Kammer und der Gang sind verputzt und unten mit einem roten Band verziert. In dieser Unterzone konnten Cabré und Motos die zuvor geplünderten Grabhügel 75 und 76 von enormer Größe dokumentieren, die sie zu den größten in der Nekropole machten.

  • María Oliva Rodríguez Ariza, Juan Carlos García de los Reyes: La necrópolis ibérica de Tútugi (2000-2012) 2014
  • D. J. Cabré, D. F. De Motos: La necrópolis ibérica de Tútugi, Galera, provincia de Granada (Junta Superior de Excavaciones y Antiguëdades, Madrid, 1920

Einzelnachweise

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  1. Die Falcata ist eine charakteristische Waffe der Iberer. Die in der Nekropole von Los Collados de Almedinilla, bei Córdoba, gefundene war 60 cm lang, aus Eisen und wird auf das Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. datiert
  2. Als Soliferrum wird der iberische Eisenspeer bezeichnet

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