Benutzer:Privoksalnaja/Spielwiese/Sächsische Erz- und Spatlagerstätten

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Der Erzbergbau hat in Sachsen eine lange Geschichte. Er lässt sich heute in Dippoldiswalde bis etwa 1130 zurückverfolgen. Hinweise auf älteren Bergbau, so in Scharfenberg, sind allerdings noch nicht belegbar. Der Bergbau hat maßgeblich zum Reichtum des Landes beigetragen und war Quelle wirtschaftlichen Aufschwungs und wissenschaftlich-technischer Innovation. Zwischen 1936 und 1990 wurde der Bergbau in Sachsen aus Gründen der Autarkiebestrebungen der herrschenden Systeme abseits des Weltmarktgeschehens betrieben. Seit 1990 mangelte es nicht an Versuchen den Bergbau wieder zu beleben. Nur der Flussspatbergbau in Niederschlag konnte sich aber etablieren.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lagerstätten entstanden in verschieden Mineralisationsetappen von Prävariszisch (Kambrium) bis Postvariszisch (Paläogen).

Erdzeitalter Lagerstättenform Erze Ortschaften mit Bergbau
Kambrium stratiform Pyrit
Galenit
Sphalerit
Magnetit
Hermsdorf
Antonsthal
Crottendorf
Elterlein
Geyer
Ordovizium stratiform Pyrit
Sphalerit
Jahnsbach
Johanngeorgenstadt
Silur stratiform Wolframit Zobes
Tirpersdorf
Devon stratiform Magnetit Berggießhübel
Karbon Skarn
Greisen
Trümerzüge
Kassiterit
Wolframit
Molybdänit
Magnetit
Wismut
Galenit
Niederpöbel
Ehrenfriedersdorf
Altenberg
Zinnwald
Tellerhäuser
Pöhla
Perm hydrothermal Uran
Pyrit
Chalkopyrit
Galenit
Sphalerit
Fluorit
Arsenopyrit
Kassiterit
Freiberg
Schlema-Alberoda
Johanngeorgenstadt
Marienberg
Schönbrunn-Bösenbrunn
Niederpöbel
Trias hydrothermal Uran
Pyrit
Chalkopyrit
Galenit
Sphalerit
Fluorit
Antimonit
Silber
Freiberg
Schlema-Alberoda
Brand-Erbisdorf
Niederschlag
Schönbrunn
Tellerhäuser
Pöhla
Jura hydrothermal Baryt
Pyrit
Chalkopyrit
Galenit
Sphalerit
Fluorit
Freiberg
Marienberg
Schönbrunn
Brunndöbra
Kreide hydrothermal Uran
Pyrit
Chalkopyrit
Galenit
Sphalerit
Silber
Kobalt
Wismut
Nickel
Annaberg
Schneeberg
Johanngeorgenstadt
Marienberg
Zobes
Paläogen hydrothermal Silber
Wismut
Arsen
Schönbrunn
Zobes

Die Lagerstätten sind oft polymetallische Lagerstätten in denen mehrere Elemente vorkommen. Aufgeführt werden 22 Elemente die in Sachsen wirtschaftlich gewinnbar waren oder sind. Neben den aufgeführten Elementen wurden auch Magnesium, Vanadium, Chrom, Titan, Selen und Gold als Nebenprodukte gewonnen.

Eine nicht unwichtige Rolle spielte das im Röstprozess in den Hütten gewonnene Arsenik, von dem jährlich mehrere hundert Tonnen erzeugt wurden.

Bergamtsreviere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bergamtsreviere unterlagen einer permanenten Veränderung. Je nach Umfang der im Revier stattfindenden Gewinnungsarbeiten wurden die Reviere zusammengelegt oder auch wieder getrennt. Die hier dargestellte Untergliederung stellt die ideale Struktur dar. In den fast 900 Jahren Bergbau waren mehrere tausend Gruben in Betrieb. Über die Gruben der ersten Jahrhunderte ist fast nichts bekannt. Grubennamen und Örtlichkeiten werden erst ab dem 14. und 15. Jahrhundert bekannt. Oft waren die Gruben nur kurz in Betrieb. Verleihung und wieder ins Freie fallen wechselten genau so häufig wie die Grubennamen. Alle bekannten Gruben hier zu nennen würde den Rahmen des Artikels sprengen. Aufgeführt werden Gruben die im Jahr 1774, dem ersten erscheinen des Churfürstlich sächsischen Bergkalenders, und danach in Betrieb waren. Durch häufige Namensgleichheit der einzelnen Gruben, auch innerhalb der Reviere, ist es oftmals nicht möglich den Standort und den Betrieb dieser Gruben zu dokumentieren.

Altenberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schacht- / Grubenname Objekt-
nummer
Revier / Lagerstätte Schachttyp Beginn
Abteufung /
Aufwältigung
Teufe
in m
Gemeinde / Gemarkung Lage Bemerkungen
Elias Stolln 01 Johanngeorgenstadt Stolln 1947 Johanngeorgenstadt Lage Altbergbau
Adolphus Stolln 01 Johanngeorgenstadt Stolln 1947 Johanngeorgenstadt Lage Altbergbau
Eleonora Stolln 01 Johanngeorgenstadt Stolln 1947 Johanngeorgenstadt Lage Altbergbau
Gnade Gottes Stolln 01 Johanngeorgenstadt Stolln 1947 Johanngeorgenstadt Lage Altbergbau
Wolfgang Stolln 05 Marienberg Stolln 1947 Gehringswalde, OT Warmbad Lage Altbergbau
Arthur Stolln 05 Marienberg Stolln 1947 Schönbrunn Lage Altbergbau
Neuglücker Stolln 05 Marienberg Stolln 1947 Wolkenstein Lage Altbergbau
Weißtaubner Stolln 05 Marienberg Stolln 1947 Pobershau, OT Rittersberg Lage Altbergbau
Molchner Stolln 05 Marienberg Stolln 1947 Pobershau Lage Altbergbau
Gideon Stolln 05 Marienberg Stolln 1947 Großolbersdorf Lage Altbergbau
St. Johannes Tagschacht 05 Marienberg 1947 104,30 Wolkenstein Lage Altbergbau
Stolln am Brandbach 05 Marienberg Stolln 1948 Grünau Lage
Glück Auf Stolln 01 Johanngeorgenstadt Stolln 1948 Johanngeorgenstadt Lage Altbergbau
Katharina Neufang 03 Schneeberg 1948 51,20 Schneeberg, OT Neustädtel Lage Altbergbau
Eiserner Landgraf 03 Schneeberg 1948 46,10 Schneeberg, OT Neustädtel Lage Altbergbau
Klingelsporn 03 Schneeberg 1948 133,80 Schneeberg, OT Neustädtel Lage Altbergbau
Lorenz 03 Schneeberg 1948 78,50 Schneeberg Lage
Sehet Auf Schacht 03 Schneeberg Blindschacht 1949 70,85 Schneeberg, OT Neustädtel Lage Altbergbau
Paul Schacht 03 Schneeberg Blindschacht 1949 86,80 Schneeberg, OT Neustädtel Lage Altbergbau
Alter Katharina Kunstschacht 03 Schneeberg Blindschacht 1949 203,60 Schneeberg, OT Neustädtel Lage Altbergbau
St. Andreas Tagschacht 03 Schneeberg 1949 43,46 Schneeberg, OT Neustädtel Lage Altbergbau
Fürstenvertrag Treibeschacht 03 Schneeberg 1949 32,00 Schneeberg Lage Altbergbau
Fürstenvertrag Kunstschacht 03 Schneeberg Blindschacht 1950 149,00 Schneeberg Lage Altbergbau
Wolfgang Maaßen Treibeschacht 03 Schneeberg 1950 380,00 Schneeberg, OT Neustädtel Lage Altbergbau
Kaiser Heinrich Tagschacht 05 Marienberg 1952 74,80 Marienberg Lage Altbergbau
Auferstehung Christi Tagschacht 03 Schneeberg 1953 105,00 Schneeberg, OT Neustädtel Lage Altbergbau
St. Georg Kunstschacht 05 Marienberg Blindschacht 1953 90,50 Marienberg Lage Altbergbau

Altenberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesellschaft erste Nennung/Jahr der Gründung Jahr der Einstellung Ortschaft Bemerkungen
Aaron Stolln 1716 1736 mittlerer Fastenberg

Berggieshübel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glashütte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Annaberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hohenstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberwiesenthal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Scheibenberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freiberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johanngeorgenstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johanngeorgenstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Revier Johanngeorgenstadt gehörten neben dem Fastenberg, Jugel, Henneberg, Neuoberhaus und der Rabenberg. Im Zentralteil der Lagerstätte herrscht die Wismut-Kobalt-Nickel-Formation (BiCoNi-Formation) vor, während die Kammquarz-Calcit-Pechblende-Formation (kku-Formation) nur untergeordnet auftritt. Diese ist aber in Neuoberhaus und am Rabenberg die Hauptformation. Im Gebiet Henneberg, Jugel und Rabenberg tritt die Quarz-Kassiterit-Wolfram-Formation (qksw-Formation) auf. Am West- und Nordwestrand der Johanngeorgenstädter Lagerstätte waren dort auftretende Sulfiderzlager Ziel des Bergbaus. Im Gebiet wurden zwischen 1642 und 1722 etwa 250 Gruben auf Silber und zwischen 1559 und 1722 etwa 360 Gruben auf Zinn und Eisen gemutet. Von diesen Gruben waren 1774 noch 41 in Betrieb. Nach dem Niedergang des Bergbaus kam es 1838 zum Zusammenschluß von 14 Gruben zur Gewerkschaft Vereinigt Feld im Fastenberge. Trotzdem war der langsame Niedergang des Bergbaus nicht aufzuhalten. Die Beschäftigtenzahl sank von 250 im Jahr 1840 auf 9 im Jahr 1930. Erst mit der Autarkiebestrebungen des Deutschen Reiches ab 1934 stieg die Zahl der Angestellten bis 1940 auf 75 Personen. Von 1946 bis 1959 baute das Objekt 01 der Wismut AG/SDAG 3.770 t Uran ab. In Spitzenzeiten waren hier ca. 25.000 Personen beschäftigt. Im Bereich des Rabenberges baute das Objekt 8 der Wismut AG/SDAG zwischen 1947 und 1955 auf den Lagerstätten Neuoberhaus und Seifenbach-Rabenberg mit 2.700 Beschäftigten 292 t Uran ab.

Gesellschaft erste Nennung/Jahr der Gründung Jahr der Einstellung Ortschaft Bemerkungen
Aaron Stolln 1716 1736 mittlerer Fastenberg
Adolphus Stolln 1707 mittlerer Fastenberg ab 1763 zur Trinkwasserversorgung für Johanngeorgenstadt genutzt
Brüder Lorenz Fundgrube 1708 mittlerer Fastenberg
Catharina Fundgrube 1691 mittlerer Fastenberg
Einigkeiter Erbstolln 1679 Wittigsthal
Eleonora Stolln 1715 unterer Fastenberg ab 1783 zur Trinkwasserversorgung für Johanngeorgenstadt genutzt
Elisabeth Fundgrube 1707 Wittigsthal 1774 zu Catharina Fundgrube
Erzengel Gabriel Obere Maaßen 1774 mittlerer Fastenberg
Erzengel Raphael 1780 mittlerer Fastenberg
Erzvater Jacob 1778 mittlerer Fastenberg ab 1818 zu Silberkammer Fundgrube
Fortuna 1778 hinterer Fastenberg
Friede Fürst 1562 Jugel
Frisch Glück 1671 unterer Fastenberg ab 1838 Vereinigt Feld im Fastenberg
Gabe Gottes Stolln 1700 1794 im Jugelgrund
Gegenglück Stolln 1694 1864 im Jugelgrund
Georg Wagsfort 1670 unterer Fastenberg ab 1783 zu Neujahr
Getreue Einigkeit 1774 Jugel
Gewerken Hoffnung 1774 hinterer Fastenberg
Glockenklang Stolln 1717 hinterer Fastenberg
Gnade Gottes Stolln 1663 unterer Fastenberg ab 1829 Königlicher Stolln
Goldener Löwe Fundgrube 1708 Jugel
Gottes gesegneter Immanuel 1680 unterer Fastenberg ab 1775 zu Frisch Glück
Gottes Segen 1679 unterer Fastenberg ab 1820 zu St. Georg Stolln
Gotthelf Schaller Fundgrube 1708 mittlerer Rabenberg
Hanauer Lust 1710 unterer Fastenberg
Henneberger Erbstolln 1680 1883 im Jugelgrund
Himmlisch Heer 1705 1780 Jugel
Hoch Neujahrs Guter Ausgang 1708 1783 unterer Fastenberg
Hoffnung Gottes 1778 hinterer Fastenberg
Hoh Neujahr 1694 mittlerer Fastenberg
Lattenschuppe 1777 hinterer Fastenberg
Neu Erschürft Glück 1778 hinterer Fastenberg
Neu Jahr 1658 mittlerer Fastenberg ab 1828 zu Frisch Glück
Neujahr Maaßen 1678 mittlerer Fastenberg ab 1821 zu Gnade Gottes
Neu Leipziger Glück 1716 mittlerer Fastenberg
Neu Unverhofft Glück Fundgrube 1708 Jugel
Rappen Fundgrube 1777 hinterer Fastenberg
Römisch Adler 1696 mittlerer Fastenberg
Römisch Reich 1695 Jugel
St. Georg Stolln 1672 unterer Fastenberg ab 1820 zu Gottes Segen
Silberkammer Fundgrube 1707 mittlerer Fastenberg ab 1821 zu Gotthelf Schaller
Trau und Bau auf Gott 1774 Pechhöfen
Treue Freundschaft Fundgrube 1707 hinterer Fastenberg

Eibenstock[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwarzenberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marienberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenfriedersdorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geyer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schneeberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]