Benutzer:Raban Cantor-Geiger/Kernspaltflöte

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Als Kernspaltflöte bezeichnet man eine Flöte mit einem Kernspalt, das heißt der Luftstrahl wird von einem zur Flöte gehörenden Luftkanal geformt und gegen die Schneidekante geführt. Im Gegensatz dazu wird bei kernspaltlosen Flöten der Luftstrahl von meist von den Lippen des Spielers geformt, manchmal auch von dessen Zunge. Kernspaltflöten werden auch als Schnabelflöte oder Blockflöte im weitern Sinne bezeichnet.

Zu ihnen rechnet man die Blockflöte und ihr ähnliche Instrumente wie die Tin Whistle, das Flageolett und die Einhandflöte, aber auch viele Obertonflöten, manche Gefäßflöten wie das Gemshorn und die Okarina, nicht aber die Xun, die Indianerflöte und viele Pfeifen wie die Trillerpfeife, die Bootsmannspfeife sowie die Labialpfeife der Orgel.

Vorteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[!!!] ... und Nachteile sollte das sein! Mit dem nächsten Abschnitt vereinigen.

Bei Kernspaltflöten bestimmt die Bauweise weitgehend den Klang, was eine klare und charakteristische Tongebung ermöglicht. Die Schwierigkeiten, die man bei kernspaltlosen Flöten mit dem Ansatz hat, entfallen und man kann sich auf die Kontrolle des Atems und die Grifftechnik konzentrieren. Daher bieten sie Anfängern schnelle erste Erfolge. Allerdings ist ein Spiel auf höchstem Niveau ähnlich schwierig wie bei den Kernspaltlosen Flöten.

Kopplung von Dynamik und Tonhöhe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die genaue Tonhöhe eines Flöteninstruments ist neben der Form des Resonanzkörpers, also meist des Rohrs, auch von der Form der Schneidekante und Winkel, Form und Stärke des Luftstrahls abhängig. Von diesen Faktoren ist bei der Kernspaltflöte nur die Stärke des Luftstrahls beeinflussbar. Allerdings bestimmt diese auch die Dynamik. Daher sind leise Passagen bei gleicher Grifftechnik grundsätzlich tiefer als laute. Im Gegensatz zu den kernspaltlosen Flöten ist eine Korrektur über den Ansatz nicht möglich. Manchmal wird dieser Effekt bewusst zur musikalischen Gestaltung eingesetzt. Wenn er aber nicht erwünscht ist, können die Spieler über die Wahl von Griffen, die ein wenig höhere oder tiefere Töne ergeben gegensteuern. Auch kann man durch die Halbdeckung von Tonlöchern die Intonation einigermaßen präzise gestalten.

Die von Maarten Helder entwickelte moderne Form der Blockflöte, weist zwei weitere Mechanismen zur Korrektur dieses Effektes auf. Zum einen ist das die Pianoklappe, die auf einen Vorschlag von Arnold Dolmetsch zurückgeht. Diese Klappe öffnet ein kleines Loch nahe der Schneidekante, das den Ton des Instruments generell hebt und so ein besser intoniertes Piano ermöglicht. Zum anderen ist in den Flötenkopf eine sogenannte Sound Unit mit Lip Control eingebaut, bei der mit durch Druck der Lippe auf das Mundstück die Öffnung des Kernspalts beeinflusst werden kann. Dadurch entsteht auch bei einer Kernspaltflöte eine Art Ansatz.


Abgrenzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Abgrenzung zwischen Kernspaltflöten und kernspaltlosen Flöten ist nicht immer so eindeutig wie es auf den ersten Blick scheint. Oft werden Flöten mit dem gleichen Namen und mit ansonsten gleicher Bauweise mal als Kernspaltflöte, mal als kernspaltlose Flöte ausgeführt, siehe z.B. den Kaval. Sogar dass die gleiche Flöte mal mit Kernspalt mal ohne verwendet wird kommt vor. So wurde im neunzehnten Jahrhundert unter der Bezeichnung Lungenschoner ein aufsteckbarer Aufsatz für die Querflöte angeboten, der einen Kernspalt darstellte und aus der Querflöte eine Kerspaltflöte machte.