Benutzer:Regiomontanus/Bearbeitete Artikel/Phyllotaxis

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Antitrope Blätter einer Begonie. Die links und rechts von der Sprossachse stehenden Blätter neigen sich zum Licht. Dadurch wirkt die rechte Hälfte der Pflanze wie ein Spiegelbild der linken, die schmalen Hälften der Blätter zeigen zueinander.

Homotropie (griech.: homo- von (ὁμοῖος/ὅμοιος) homoios gleich; und griechisch τρόπος tropos Drehung, Richtung) bedeutet Gleichgerichtetheit und wird in der Botanik zur Beschreibung bestimmter Eigenschaften der Blattstellung bei Pflanzen verwendet. Die Bezeichnungen homotrop und antitrop wurden in diesem Zusammenhang von den Botanikern Alexander Braun und August Wilhelm Eichler geprägt, die bei ihren vergleichend-morphologischen Untersuchungen die Regelmäßigkeit der Blattstellung (Phyllotaxis) verschiedener Pflanzen erforschten.

Homotrope und antitrope Blattstellung werden bei Pflanzen unterschieden, deren Blätter zweizeilig (distich), also abwechselnd links und rechts entlang der Sprossachse angeordnet sind. Bei vielen Gattungen und Arten sind die Blätter nicht ganz symmetrisch gebaut, sondern eine der beiden durch die Mittelrippe geteilten Blatthälften ist breiter als die andere. Die größeren beziehungsweise kleineren Hälften der Blätter, die auf jeder Seite der Sprossachse aufeinander folgen, haben auf eine gesetzmäßige Lage.

Wenn alle Blätter gleichartig asymmetrisch gestaltet sind, dann zeigt der Spross wegen der Distichie der Blätter auf der einen Seite, z. B. rechts übereinander stehend nur größere Blatthälften, links übereinander stehend nur kleinere Blatthälften (Homotropie). Betrachtet man die Pflanze von der entgegengesetzten Seite, ist es natürlich umgekehrt. Bei bestimmten Gattungen der Pfeilwurzgewächse, aber auch bei den Begonien, Ulmen oder Linden ist das anders: Sämtliche schmalen Hälften der Blätter zeigen auf dieselbe Seite, egal, ob sie links oder rechts auf der Sprossachse angeordnet sind. Dreht man die Pflanze um, sieht man sämtliche breiten Blatthälften vor sich. Solche Blätter werden antitrop genannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • August Wilhelm Eichler: Beiträge zur Morphologie und Systematik der Marantaceen. Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften 1883, S. 1-99, Berlin 1884, S. 13-16
  • K. Schumann: Marantaceae. In: Adolf Engler (Hrsg.): Das Pflanzenreich. Band IV, Verlag Wilhelm Engelmann, Leipzig 1902, S. 2-4
  • H. Wydler: Über asymmetrische Blätter und ihre Beziehung zur Symmetrie der Pflanze. Flora, oder allgemeine botanische Zeitung, 40, 14, S. 209-218, Regensburg 1857 Faksimile bei Google Books

[[Kategorie:Pflanzenmorphologie]]