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Arbeiterinnen an der ENIAC
DEFA-Studio für Trickfilme 01

Frauen in der Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Technikgeschichte gibt es zahlreiche bekannte Frauen. Obwohl der Zugang für sie kaum möglich war, haben sie diese entscheidend mitgeprägt. Der Begriff Technik geht auf das Altgriechische Techne zurück und steht für eine Verbindung von Technik, Wissenschaft und Kunst. Es handelt sich um einen gesellschaftlich relevanten Bereich mit einer langen Historie, der Frauen vorenthalten war und teilweise noch ist. Frauen sind in vielen Technikfeldern unterrepräsentiert.[1] Über Jahrhunderte waren Frauen von Schulen und Universitäten ausgeschlossen. Selbst an der damals fortschrittlichen Königlichen Technischen Hochschule (KTH) der Universität Schweden sahen sich Frauen in der Zeitspanne von 1880 bis 1930 als Eindringlinge in eine fremde Männerdomäne.[2] Die nach Geschlecht zugeschriebenen Rollenbilder beeinflussen den Arbeitsalltag und erschweren für Frauen den beruflichen Erfolg in der Technologie.[3]

Rollenzuschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der Rollenzuschreibungen arbeiten weniger Frauen in Technikfeldern als Männer. Zugleich ist ihre Geschichte nicht allgemein bekannt obwohl sie relevante Beiträge geleistet haben. In der Informatik waren die Frauen anfangs in der Mehrzahl.[4] Die beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten waren und sind für Frauen geringer als für Männer aufgrund gesellschaftlicher Konventionen und mangelnder Vereinbarkeitsmöglichkeiten von Familie und Beruf. Qualifizierte Frauen sind in technischen Berufen weniger präsent als Männer. Die Berufsfelder entsprechen tradierten Rollenverständnissen.[5] So sind Frauen zum Beispiel in der chemischen Industrie in Deutschland stark unterrepräsentiert.[6] Das Image von Technikberufen wird bereits in der Kindheit geprägt. Durch die Rosa-Hellblau-Falle werden Mädchen anders sozialisiert als Jungen.[7] Um diese Entwicklungen zu verändern wurden zahlreiche Studien durchgeführt. Häufig unterschätzen sich Frauen selbst.[8] Das Massachussetts Institute of Technology hat den Frauenanteil erhöht, indem die Einstellungsprozesse verändert wurden.[9]

Entwicklungen in der Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 18. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ada Lovelace (1815-1852) entwickelte das erste Programm der Welt für die Analytical Engine von Charles Babbage. Das MIT führt 1876 ein Laboratorium für Frauen ein.[10]

Das 19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Admiralin Dr. Grace Hopper entwickelte 1953 den Compiler, mit dem erst die weiteren Programmiersprachen entwickelt werden konnten. Melitta Bentz hat 1908 Kaffeefilter aus Papier erfunden. Elizabeth „Lizzie“ Magie entwickelte das Spiel Monopoly 1904. 1902 erfand Mary Anderson die Scheibenwischer. Die Erfinderinnen sind häufig nicht bekannt.[11]

Das 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund von Langeweile entwickelte die Schauspielerin Hedy Lamarr in den Vierziger Jahren die Drahtlostechnolgie und legte damit den Grundstein für Bluetooth.[12]

Das 21. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arbeitsbereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gestalterinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauen als Computer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Programmierung als Berufsbild entwickelte sich aus der Arbeit als Sekretärin heraus.[13] Frauen berechneten die Abfolgen im Kopf und gaben die Ergebnisse in die Maschinen ein.

Coderinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauen waren Pioniere in der Programmierung. Das erste Computerprogramm der Welt schrieb Ada Lovelace.[14]

Cutterinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cutterin beim Film ist ein Beruf, der häufig von Frauen ausgeübt wurde und wird.[15] Sie schneiden das Kameramaterial und setzen die Geschichte am Schneidetisch zusammen. Die komplexe und sich ständig verändernde Schnitttechnik wird von ihnen gemeistert. Ein Beispiel ist Blanche Sewell, die in der Stummfilmzeit in Hollywood als eine der vielen Cutterinnen arbeitete.[16]

Wissenschaftlerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauen sind in der Wissenschaft unterrepräsentiert.[17] An Universitäten verlaufen Berufungsprozesse nicht geschlechtsneutral.[18] Frauen haben erschwerte Bedingungen in der Forschung und promovieren seltener als Männer.[19]

Innovatorinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bereich Innovation gelten Frauen als Innovationstreiber, da sie oft Neues versuchen und improvisieren.[20] Studien haben gezeigt, dass diverse Teams aus Frauen und Männern bessere Ergebnisse erzielen. Obwohl die Beteiligung von Frauen in Innovationsprozessen förderlich ist werden sie insbesondere in ihrer späteren beruflichen Phase nicht in ihren Karrieren von ihren Arbeitgebern entsprechend gefördert.[21] Bestimmte Rahmenbedingungen können Innovationsprozesse fördern.[22] In der digitalen Transformation zählen Frauen als Innovationstreiber.[23]

Entwicklerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Beginn der Software-Entwicklung sind Frauen als Entwicklerinnen tätig. Im Arbeitsalltag sind sie häufig unterrepräsentiert. Da Frauen häufig in Männerteams arbeiten entsteht der Eindruck, dass sie nur in geringer Anzahl in diesem Bereich tätig sind. Doch gibt es einige, die sich miteinander vernetzen und in Magazinen vorgestellt werden.[24]

Nutzerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauen nutzen Technik anders, da sie anders sozialisiert wurden als Männer. Die Weltbevölkerung besteht zur Hälfte aus Frauen und zur anderen Hälfte aus Männern. Frauen stellen somit 50 % der Kundschaft dar. Kundinnen sind anders als Kunden. Sie sind inzwischen als Kaufkraft auf dem Markt präsent mit ihren spezifischen Anforderungen.[25] Ihre speziellen Bedürfnisse werden in Studien ausgewertet und beleuchtet. Wenn die Bedürfnisse auch von Frauen adressiert werden kann ein hoher Grad an Innovation erreicht werden. [26] Kundinnen gehören zu einer noch unterschätzten Personengruppe wie häufig beschrieben. [27] Im Bereich Finanzen gibt es zunehmend mehr Frauen, die den Markt verändern.[28] Auch werden alleinstehende Frauen als Zielgruppe häufig unterschätzt.[29]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. EFI-Expertenkommission Forschung und Innovation: Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014. Nr. 2014. Gutachten, 2014 (econstor.eu [abgerufen am 10. Mai 2022]).
  2. Introduction Crossing Boundaries, Building Bridges: Comparing The History of Women Engineers, 1870s–1990s. In: Crossing Boundaries, Building Bridges. Routledge, 2005, ISBN 978-0-203-98624-0, S. 75–102.
  3. Als Frau in einer Männerdomäne - so ist es wirklich! In: Frau Chefin. 23. Juli 2017, abgerufen am 11. Mai 2022 (deutsch).
  4. Frauen regierten einst die Informatik – dann war Geld im Spiel. Abgerufen am 11. Mai 2022 (österreichisches Deutsch).
  5. Zwei Welten: Männer und Frauen im Beruf. Abgerufen am 11. Mai 2022.
  6. 2.1 Chemische Industrie in Deutschland. Abgerufen am 10. Mai 2022.
  7. Die Rosa-Hellblau-Falle. Für eine Kindheit ohne Rollenklischees. In: Die Rosa-Hellblau-Falle®. Abgerufen am 11. Mai 2022 (deutsch).
  8. Ben Jann: Geschlechterstereotype bei Mint-Berufen. Abgerufen am 11. Mai 2022 (deutsch).
  9. Londa L. Schiebinger: Gendered innovations in science and engineering. Stanford University Press, Stanford, Calif. 2008, ISBN 978-0-8047-5814-7.
  10. Seremity Sutherland: Women in Chemistry´s Woekforce - The Women´s Laboratory at the Massachusetts Institute of Technology, 1876-1911. In: Franziska Eggermann (Hrsg.): Forum - Nachrichten aus der Eisenbibliothek. 1200. Auflage. Ferrum, Nr. 91. Eisenbibliothek, Schlatt / Schweiz 2019, S. 58–64.
  11. @NatGeoDeutschland: 6 Erfindungen von Frauen. 23. März 2018, abgerufen am 12. Mai 2022.
  12. @NatGeoDeutschland: 6 Erfindungen von Frauen. 23. März 2018, abgerufen am 12. Mai 2022.
  13. Hyper-Lexikon: Informatik. Abgerufen am 11. Mai 2022.
  14. Ada Lovelace und das erste Computerprogramm der Welt. Abgerufen am 11. Mai 2022.
  15. 9 Cutterinnen – Frauen und Film. Abgerufen am 11. Mai 2022 (amerikanisches Englisch).
  16. Netzwelt - «Women Film Pioneers» – wie Frauen Filmgeschichte schrieben. 21. Oktober 2013, abgerufen am 11. Mai 2022.
  17. Heike Belitz: Zu wenig Frauen in Forschung und Innovation. In: http://hdl.handle.net/10419/151473. Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, 73. Jahrgang, 8. November 2006, abgerufen am 10. Mai 2022.
  18. Barbara Müller: Berufungsverfahren an den Universitäten im Fokus. Abgerufen am 10. Mai 2022.
  19. Anina Mischau, Sonja Neuß, Jasmin Lehmann: Die Promotion als erste Etappe einer akademischen Laufbahn – MathematikerInnen und Informatikerinnen im Vergleich. In: Geschlechterforschung in Mathematik und Informatik. Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co KG, 2010, S. 63–86.
  20. Anke Knopp: Sind Frauen die besseren Innovatoren? In: Die innovative Kommune: Mindset, Konzepte, Ideen und Praxisbeispiele zukunftsorientierter Städte, Gemeinden und Landkreise. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2022, ISBN 978-3-658-35675-0, S. 25–37, doi:10.1007/978-3-658-35675-0_3 (doi.org/10.1007/978-3-658-35675-0_3 [abgerufen am 10. Mai 2022]).
  21. Handbuch zum Projekt Frauenkarrieren. Abgerufen am 10. Mai 2022.
  22. Prof. Dr. Brigitte Liebig, Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW und Noemi Schneider, MSc, Psychologin, Trainee Personal- und Organisationsentwicklung, Schweizerische Post: Massnahmen zur Förderung von Frauen im betrieblichen Innovationssystem. Abgerufen am 10. Mai 2022.
  23. Theresa Glöde: Female Leadership: Frauen als Treiber der digitalen Transformation? Abgerufen am 11. Mai 2022.
  24. Frauen in der IT: Software-Entwicklung ist nicht nur Männersache. Abgerufen am 12. Mai 2022 (englisch).
  25. Jessica Clempner, Mariya Rosberg, Chaitra Chandrasekhar, Madeline Kreher: Serving Women As Financial Services Customers. Abgerufen am 10. Mai 2022 (englisch).
  26. Tatiana Butowitsch Temm: If You Meet the Expectations of Women, You Exceed the Expectations of Men. In: Londa Schiebinger (Hrsg.): Gendered Innovations in Science and Engineering. 1. Auflage. Wt 204, Iron Library, Nr. 2015/0013. Stanford University Press, Stanford, California 2008, ISBN 978-0-8047-5814-7, S. 131–149.
  27. WOMEN AS CLIENTS AND THERAPISTS. In: Psychology and Psychotherapy (Psychology Revivals). Routledge, 1983, ISBN 978-1-315-71799-9, doi:10.4324/9781315717999-21/women-clients-therapists-david-pilgrim (taylorfrancis.com [abgerufen am 9. Mai 2022]).
  28. Abby Schultz: How Women Clients Are Reshaping Private Banks. Abgerufen am 9. Mai 2022 (amerikanisches Englisch).
  29. Attracting Single Women As Clients. Abgerufen am 10. Mai 2022.

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