Bezirk Meran

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Der Bezirk Meran war ein politischer Bezirk in der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Der Bezirk umfasste Gebiete um die Stadt Meran, die auch Sitz der Bezirkshauptmannschaft war. Das Gebiet wurde nach dem Ersten Weltkrieg Italien zugeschlagen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzeige für das Adressbuch des Bezirks Meran district im Tiroler vom 12. November 1921

Die modernen, politischen Bezirke der Habsburgermonarchie wurden 1868 im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung geschaffen.[1]

Der Bezirk Meran wurde 1868 aus den fünf Gerichtsbezirken Meran, Glurns, Lana, Passeier und Schlanders gebildet.[2]

Per 1. Oktober wurden die Gerichtsbezirke Schlanders und Glurns aus dem Bezirk Meran ausgeschieden und zum Bezirk Schlanders erhoben.[3]

Im Bezirk lebten 1869 55.014 Personen, wobei der Bezirk 7224 Häuser beherbergte[4] und 41,66 Quadratmeilen umfasste.[2]

Der Bezirk umfasste 1910 nach der Ausscheidung des Bezirks Schlanders eine Fläche von 1031,05 km² und beherbergte eine Bevölkerung von 55.619 Personen, davon hatten 49.168 Deutsch, 1.669 Italienisch oder Ladinisch und 4.782 eine andere Sprache als Umgangssprache angegeben oder waren Staatsfremde.

Der Bezirk bestand Ende Oktober 1916 aus drei Gerichtsbezirken.[5]

Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Bezirk Meran zur Gänze Italien zugeschlagen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
  2. a b Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868, die Durchführung des Gesetzes vom 19. Mai 1868 (Reichs-Gesetz-Blatt Nr. 44) in Böhmen, Dalmatien, Oesterreich unter und ob der Enns, Steiermark, Kärnthen, Bukowina, Mähren, Schlesien, Tirol und Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradiska betreffend.
  3. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1901, LX. Stück, Nr. 139: „Kundmachung des Ministeriums des Innern, betreffend die Errichtung einer Bezirkshauptmannschaft in Schlanders in Tirol“
  4. k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 49
  5. k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 103

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
  • k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VIII. Tirol und Vorarlberg)