Binnenschifffahrtsmuseum (Oderberg)

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Der Seitenraddampfer Riesa im Außenbereich der Ausstellung direkt an der Alten Oder

Das Binnenschifffahrtsmuseum in Oderberg entstand aus einer Heimatstube und stellt mittlerweile mehrere historische Themen der Region Oderbruch und Alte Oder mit Schwerpunkt Binnenschifffahrt vor. Das wichtigste Ausstellungsobjekt ist der Seitenraddampfer Riesa.

Geschichte

Das Museum wurde 1954 als Heimatstube gegründet, um archäologische Fundstücke der Umgebung ausstellen zu können. Mit Erweiterung der Sammlungsrichtung hin zur Binnenschifffahrt profilierte sich die Heimatstube zu einem Museum. Auf Initiative des damaligen Museumschefs Günter Hofmann konnte 1978 auf abenteuerlichen Wegen der Raddampfer Riesa von der Weißen Flotte Dresden erworben werden. Bis zur Wende konnten neben dem Bereich Heimatgeschichte die Bereiche Wasserbau, Binnenschifffahrt, Binnenfischerei und Flößerei hinzugefügt werden. Mit den strukturellen Änderungen im kommunalen Finanzbereich nach der Wende drohte das Museum geschlossen und die Sammlungen zerstreut zu werden. Mit der „96 Stunden“-Aktion der rbb Sendung zibb konnte 2006 der Dampfer Riesa einen neuen Anstrich erhalten. Durch die Übernahme des Museums durch einen Förderverein am 1. Januar 2008 besteht das Museum noch heute.

Ausstellung

Im Erdgeschoss wird die Regionalgeschichte von der Steinzeit bis zur frühen Neuzeit mit Fundstücken aus den Kiesgruben der Umgebung gezeigt. Hier wird auch auf die besondere geologische Lage der Stadt Oderberg hingewiesen. Daneben präsentieren Möbel, Gebrauchsgegenstände, Andenken und Zunftzeichen die Geschichte der Stadt Oderberg und ihre Umgebung. Die oberen Etagen zeigen Modelle von Binnenschiffen, Schleusen und des Schiffshebewerkes Niederfinow. Dazu gehören auch die Arbeitsgeräte der Fischerei wie Netze, Boote, Riemen und Ruder. Dioramen zeigen die Holzindustrie und Flößerei auf der Oder. Andenken, Erinnerungen und Symbole wie Flaggen und Wappen der Vereine und Firmen der Region zeigen die sozialgeschichtliche Seite der Binnenschifffahrt.

Im Außenbereich werden originale Großobjekte der Binnenschifffahrt ausgestellt. Neben Teilen des Schiffsrumpfes (Ruderanlagen, Schiffsbuge, Seitenschwerter) und Schiffsantrieben ist das Hauptobjekt die Riesa. Dieser Dampfer wurde 1896/97 in Uebigau gebaut und hat als zusätzliche Seltenheit eine oszillierende Verbunddampfmaschine.

Literatur

  • Jobst Broelmann: Schiffahrt: Sammlungen, Museumshäfen, Museumsschiffe (Das Reiselexikon: Schiffahrt). Callwey, München 1995, ISBN 3766711555
  • Martin Ahrends, Martin Stefke: Museen in Brandenburg. Henschel, Berlin 2001, ISBN 3894873760

Weblinks

Koordinaten: 52° 51′ 51,1″ N, 14° 2′ 45,6″ O