Biologische Anstalt Helgoland

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Logo der BAH auf dem Schornstein des Forschungsschiffs Heincke
Altes Institutsgebäude auf Helgoland (2007)
Wasserturm zur Meerwasserversorgung der Öko-Laboratorien (2013)
Das Arthur-Hagmeier-Gästehaus auf dem Oberland

Die Biologische Anstalt Helgoland (BAH) ist eine meeresbiologische Forschungs- und Serviceeinrichtung auf der Nordseeinsel Helgoland. Sie ist neben der Station auf Sylt eine der beiden Forschungsstationen des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Deutschland. An die Station ist das Zentrum für Wissenschaftliches Tauchen (AWI-CSD) angegliedert.

Geschichte

Die Meeresforschung auf Helgoland ist älter als die Station: 1835 wies der Naturforscher Christian Gottfried Ehrenberg auf Helgoland nach, dass das Meeresleuchten um Insel durch den Einzeller Noctiluca scintillans hervorgerufen wird. Johannes Müller erkannte das Potential der Insel für seine Forschung und begründete 1845 auf Helgoland die Planktonforschung[1]. Hier entstanden viele Beschreibungen der lokalen Flora und Fauna und der Begriff Plankton selbst wurde hier erstmals eingeführt. Die Biologie der Fische in der Nordsee und der Vogelzug wurden untersucht.

Nachdem Helgoland aus britischem Besitz zum Deutschen Reich gekommen war, wurde die Königlich Preußische Biologische Anstalt auf Helgoland 1892 gegründet.

Die Zweigstation in List auf der Insel Sylt wurde 1924 eingerichtet. Im Dritten Reich stellte das Institut den Ortsgruppenleiter und weitere führende Mitarbeiter der NSDAP-Helgoland.[2] Nach der Zerstörung der Gebäude auf Helgoland konnte nach dem Zweiten Weltkrieg provisorisch in der Zweigstation auf Sylt weitergearbeitet werden. Adolf Bückmann baute, 1953 als Direktor die Arbeit auf der Insel wieder auf und schuf eine sogenannte Kopfstation in Hamburg. 1959 wurde die BAH wieder eröffnet.

1981 wurde in Hamburg ein weiteres Institutsgebäude als neue Zentrale eingerichtet. Zum Institut gehörte auch das Forschungsschiff Heincke.

Nachdem die BAH 20 Jahre direkt dem Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstellt war, wurde sie 1998 Teil der Stiftung Alfred-Wegener-Institut (AWI).

Zur "Königlichen Biologischen Anstalt" wurde Helgoland 1892 durch das preußische Kultusministerium Helgoland ernannt. Sie entwickelte sich in den Folgejahren zu einer international anerkannten Stätte meeresbiologischer Forschung. Im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört, wurde die Biologische Anstalt Helgoland 1959 neu eröffnet. Seit 1998 gehört sie zum AWI.

Arbeit

Die Biologische Anstalt Helgoland unterhält Forschungslabors, meeresbiologische Materialversorgungseinrichtungen für Forschungs- und Lehranstalten (Tauchergruppe, Tierversand), deutschlandweit einzigartige Kurssäle mit Seewasserversorgung für studentische und schulische Exkursionen und akademische Fortbildungen sowie eine der längsten Plankton-Daueruntersuchungen weltweit. Im Zentrum für Wissenschaftliches Tauchen findet jährlich ein Ausbildungskurs für die Zertifizierung zum geprüften Forschungstaucher statt.

Meeresbiologie-Studenten können dort auch als studentische Forschungsassistenten Praxiserfahrungen sammeln, so wie die heutige Leibnizpreisträgerin und Bremer Professorin Nicole Dubilier seinerzeit.

Weblinks

Commons: Biologische Anstalt Helgoland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Standort - AWI. In: www.awi.de. Abgerufen am 3. Mai 2016.
  2. Eckhard Wallmann: Eine Kolonie wird deutsch – Helgoland zwischen den Weltkriegen. Bredstedt 2012.

Koordinaten: 54° 10′ 40,2″ N, 7° 53′ 29″ O