Bonnschlade

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Bonnschlade
Koordinaten: 50° 59′ N, 7° 9′ OKoordinaten: 50° 58′ 56″ N, 7° 8′ 49″ O
Bonnschlade (Bergisch Gladbach)
Bonnschlade (Bergisch Gladbach)

Lage von Bonnschlade in Bergisch Gladbach

Häuserensemble in Bonnschlade
Häuserensemble in Bonnschlade

Bonnschlade ist ein Ortsteil im Stadtteil Heidkamp von Bergisch Gladbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Bonnschlade ist aus dem alten Siedlungsnamen Bornschlad hervorgegangen, der erstmals 1584 erwähnt wurde.[1] Die Siedlung Bonnschlade wurde im 18. Jahrhundert als Bonschlader Gut bezeichnet. Das sollte charakterisieren, dass sie auf besonders „sandig schlechtem Boden“ läge. Aus der ursprünglichen Hofstelle entwickelte sich im 19. Jahrhundert ein Weiler mit 79 Bewohnern. Er war 1905 auf 16 Wohngebäude mit 92 Einwohnern angewachsen.[2]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als gemeiner Hof kategorisiert wurde und mit Bonschlad bezeichnet wurde. Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass Bonnschlade zu dieser Zeit Teil der Honschaft Gladbach im gleichnamigen Kirchspiel war.[3]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Bonnschlade wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Bonschlade verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Bonnschlade verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie Bezeichnung
1822[4] 26 Hofstelle Bonschlad
1830[5] 36 Hofstelle Bonnschlad
1845[6] 62 10 Hofstelle
1871[7] 74 11 Hofstelle
1885[8] 130 16 Wohnplatz
1895[9] 103 18 Wohnplatz
1905[10] 92 16 Wohnplatz Bonschlade

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die frühneuzeitliche Schreibweise Bonnschlade lässt erkennen, dass das Bestimmungswort Bonn mit Born (= Quelle) synonym gesetzt werden muss. Das Grundwort Schlade bezeichnet in Flurnamen ein enges Tal oder eine Bergschlucht. Bonnschlade bedeutet folglich ein feuchtes und wasserreiches Tal.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964
  2. a b Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 160 f., ISBN 3-9804448-0-5
  3. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  4. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  5. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  6. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  9. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  10. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964