Bruno Hussar

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Bruno Hussar (* 5. Mai 1911 in Kairo, Ägypten; † 8. Februar 1996 in Jerusalem) war ein französisch-israelischer katholischer Priester und Gründer von Neve Schalom/Wahat al-Salam in Israel.

Leben

Bruno Hussar wurde als Sohn jüdischer Eltern, die die französische Staatsangehörigkeit besaßen, in Kairo geboren. In Frankreich absolvierte Bruno Hussar zunächst ein Ingenieur-Studium. Während seiner Studienzeit in Frankreich konvertierte er 1935 vom Judentum zum katholischen Glauben und beschäftigte sich mit Theologie. Er nahm Kontakt zu dem Predigerorden der Dominikaner auf. Er trat diesem Orden bei, wurde selbst Dominikaner und 1950 zum Priester geweiht. Während des II. Vatikanischen Konzils arbeitete Bruno Hussar auf Einladung von Kardinal Augustin Bea als Experte des Sekretariats für die Einheit der Christen an der Formulierung der Konzilserklärung Nostra Aetate mit.[1]

Hussars Grab in Neve Shalom

1953 kam er zum ersten Mal nach Haifa, Israel. Ab 1960 betreute er als katholischer Seelsorger die hebräisch-sprechende katholische Gemeinde in Jerusalem. Das Zusammentreffen unterschiedlicher Religionen in Israel ließ bei ihm in den folgenden Jahren den Wunsch nach einer Annäherung und einem tiefergehenden Verständnis für die Unterschiedlichkeit der großen Weltreligionen entstehen. Schließlich pachtete er ein Stück Land auf einem Hügel, der bis 1967 Niemandsland war und der zur Trappistenabtei Latrun gehörte. Dort gründete Bruno Hussar, der 1966 selbst israelischer Staatsbürger geworden war, 1970 mit einigen Freiwilligen die Siedlung Neve Shalom/Wahat al-Salam. Die Siedlung sollte nach der Vorstellung Bruno Hussars ein Dorf des Friedens sein, in dem Christen, Juden und Muslime trotz unterschiedlicher Religionen gemeinsam miteinander leben sollten, in Respekt und gegenseitiger Achtung.[2]

Veröffentlichungen

  • Bruno Hussar: Ein Weg der Versöhnung. Juden, Christen und Moslems in Israel. Aus dem Französischen übersetzt von Manuel Schiffler und Paulus Engelhardt. Topos Taschenbücher, Matthias-Grünewald Verlag, Mainz 1988. ISBN 3-7867-1380-4.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Artikel im BBKL, siehe Literatur
  2. www.zeitenschrift.com