Brücke Budapester Straße

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Brücke Budapester Straße
Brücke Budapester Straße
Brücke Budapester Straße
Brücke Budapester Straße, Blick von Süden mit Treppenaufgang an der südöstlichen Seite
Nutzung B173
Überführt * Gleisfeld des Hauptbahnhofs
Ort Dresden
Gesamtlänge 850 m
Eröffnung 28. Dezember 1967
Planer Eckhardt Thürmer
Lage
Koordinaten 51° 2′ 38″ N, 13° 43′ 31″ OKoordinaten: 51° 2′ 38″ N, 13° 43′ 31″ O
Brücke Budapester Straße (Sachsen)
Brücke Budapester Straße (Sachsen)

Die Brücke Budapester Straße ist eine Straßenbrücke in Dresden, die nach der über sie verlaufenden Budapester Straße benannt ist. Die Brücke ist 850 Meter lang und überspannt das westliche Gleisfeld des Dresdner Hauptbahnhofs, eine zweigleisige Strecke der Dresdner Straßenbahn und die Ammonstraße (26er Ring).

Lage

Die Brücke Budapester Straße befindet sich im Südwesten der Dresdner Innenstadt. Sie bildet die Grenze zwischen der Wilsdruffer und der Seevorstadt. Die Wilsdruffer Vorstadt und der westliche Teil der Seevorstadt werden weitgehend zum Stadtteil Wilsdruffer Vorstadt/Seevorstadt-West zusammengefasst. Die Grenzen des Stadtteils und der Gemarkung Altstadt I verlaufen direkt südlich der Brücke.

Das Bauwerk beginnt kurz hinter der Einmündung der Wielandstraße in die Budapester Straße. Es besteht aus zwei Richtungsfahrbahnen, die auf zwei „Einzelbrücken“ zuerst die Bahnstrecke und dann den Betriebshof des Regionalverkehrs Dresden passieren. Danach zweigen von beiden Teilen Zweigstraßen ab, die die Brücke ähnlich wie bei Anschlussstellen auf Autobahnen mit der Ammonstraße verbinden. Eine weitere Rampe zweigt kurz nach Brückenende in Fahrtrichtung Dippoldiswalder Platz ab und führt zur anderen Richtungsfahrbahn der Ammonstraße. In der entgegengesetzten Fahrtrichtung ist so eine Rampe aus Platzmangel nicht vorhanden.

Wird die Brücke vollständig überfahren, führt die Budapester Straße, nachdem sie die Josephinenstraße kreuzt, weiter bis zum Dippoldiswalder Platz, an dem sie sich in Waisenhausstraße und Dr.-Külz-Ring aufspaltet.

Geschichte

Vorgängerbauten

Vor dem Zweiten Weltkrieg gestaltete sich die Straßenführung in der westlichen Dresdner Innenstadt grundlegend anders. Im Jahr 1930 waren in der Nähe der heutigen Brücke Budapester Straße drei Brücken vorhanden. Die Falkenbrücke war die größte und überspannte die Bahnlinie etwas weiter westlich als die heutige. Die Straße setzte sich nach dem Ende der Brücke über Sternplatz, Annenkirche und Annenstraße zum Postplatz fort. Die Hohe Brücke befand sich näher am Hauptbahnhof und führte von der Kreuzung Hohe Straße/Bismarckstraße (heute Bayrische Straße) über die Bahnanlagen in Richtung Ammonstraße, die damals geringere Verkehrsbedeutung hatte als heute.

Am nächsten kommt die ehemalige Chemnitzer Brücke dem heutigen Brückenverlauf. Sie begann kurz nach der Wielandstraße und endete am Plauenschen Platz, auf dem heute die Verbindungsrampen zur Ammonstraße liegen. Die Große Plauensche Straße führt dann wie die heutige Budapester Straße zum Dippoldiswalder Platz. Der alte Hauptverkehrsweg zur Annenkirche ist heute nur noch Wohnstraße.

Die Brücke im Oktober 1977, Blickrichtung Innenstadt
Ähnlicher Blick 2015

Bau der heutigen Brücke

Alle drei Brücken wurden 1945 durch die Luftangriffe auf Dresden zerstört. Ab 1963 begann der Neubau der alten Chemnitzer Straße als vierstreifiger Verkehrsweg ab der Nossener Brücke. Die drei zerstörten Brücken wurden zwischen 1965 und 1967[1] durch die neue Spannbetonbrücke ersetzt, die auf 22 Pfeilern steht und bis heute in ihrer Verkehrsführung kaum verändert worden ist. Für den Bau mussten im Vorfeld 120.000 Kubikmeter Trümmer aus dem Zweiten Weltkrieg beräumt werden.[2] Der Architekt des Bauwerkes war Eckhardt Thürmer. Insgesamt wurden in den Verkehrszug 9,75 Millionen DDR-Mark investiert; der direkte Brückenbau hatte davon 8,5 Millionen Mark gekostet.[3]

Sanierungen

1990 wurden die Fahrbahnbeläge und die Dichtungen der Brücke erstmals saniert. Eine Sanierung mit einem nicht erprobten Verfahren 2002 scheiterte (Kosten: 4 Millionen Euro[4]).[3] Ab September 2010 wurde die Brücke saniert, nachdem größere Schäden im Inneren des Bauwerks entdeckt wurden. Die Arbeiten dauerten für beide Brücken bis November 2012 und kosteten 4,3 Millionen Euro.[5][6]

Südöstliche Richtungsfahrbahn (stadteinwärts) der Brücke mit Bus der Dresdner Verkehrsbetriebe

Verkehr

Die Brücke Budapester Straße hat für jede Fahrbahn zwei Fahrstreifen und kann durch die Rampen ohne Ampelregelungen überfahren werden. Die Buslinie 62 (DölzschenJohannstadt) der Dresdner Verkehrsbetriebe hat eine Bushaltestelle auf der Brücke. Über Treppen gelangt man zur unter der Brücke liegenden Haltestelle der Straßenbahn Dresden. Der Neubau einer Straßenbahnstrecke über Nossener Brücke, Budapester Straße und Brücke Budapester Straße bis zum bestehenden Netz am Dippoldiswalder Platz ist seitens der Verkehrsbetriebe geplant.[7] Die Straßenbahn soll die stark frequentierte Buslinie ersetzen.

Weblinks

Commons: Brücke Budapester Straße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Birgit Hilbig: Entwässerung marode - Reparatur überfällig. In: Sächsische Zeitung. 4. April 2001 (kostenpflichtig online [abgerufen am 12. April 2015]).
  2. Peter Hilbert: Brücke mit Zukunft. In: Sächsische Zeitung. 21. Dezember 2012.
  3. a b Peter Hilbert: Dresdner Brücken. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. 1. Auflage. edition Sächsische Zeitung, Dresden 2014, ISBN 978-3-943444-39-1, Brücke Budapester Straße, S. 138–143.
  4. Budapester Straße ab heute Mittag wieder frei. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 28. November 2002 (kostenpflichtig online [abgerufen am 12. April 2015]).
  5. Peter Hilbert: Böse Überraschungen bei den Budapester Brücken. In: Sächsische Zeitung. 21. Dezember 2012.
  6. Alle Fahrspuren ab Montag frei. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 20. November 2012 (kostenpflichtig online [abgerufen am 12. April 2015]).
  7. Maßnahme 2: Löbtau – Südvorstadt – Strehlen auf der Website der Dresdner Verkehrsbetriebe