Buchner (Dresdner Familie)

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Gebessertes Wappen: mit dem in der Regel dem Adel vorbehaltenen Kolbenturnierhelm

Die Buchner (Puechner) waren eine ursprünglich aus Nürnberg stammende Familie, die sich vor allem in Dresden und Darmstadt fortpflanzte.[1]

Die Familie ist nicht zu verwechseln mit der ebenfalls zeitweilig in Nürnberg ansässigen, ursprünglich aus Coburg stammenden Familie Buchner (Bucher, Pucher).[2]

Herkunft und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fränkische Familie war im frühen 16. Jahrhundert in Nürnberg ansässig. Das älteste[3] bislang bekannte Familienmitglied Georg Buchner (1508–1573), ein kaiserlicher Oberst, heiratete Walpurgis, die Tochter eines Nürnberger Patriziers, und erhielt am 11. Januar 1556 in Brüssel einen Wappenbrief.[4] Sein Grab befindet sich auf dem Nürnberger Rochusfriedhof.[5]

Georg Buchners älterer Sohn Paul (1531–1607) war ein in Dresden tätiger Baumeister. Er wurde von Kaiser Rudolf 1596 mit Wappenbesserung geadelt.[6] Dessen Sohn war der Wittenberger Dichter August Buchner. Unter seinen Nachkommen war Christian August von Buchner (gest. 1683), Zeug- und Oberbaumeister in Dresden und Kommandant zu Senftenberg.[7] Mit dem Tod August Benjamins von Buchner († 1756), Kommandant der Festung Sonnenstein, erlosch dieser adlige Zweig der Familie.

Georgs jüngerer Sohn Johannes Buchner (* 1533) war Artillerieinspektor in Wittenberg. Seine Nachkommenschaft verzweigte sich in Dresden und Darmstadt (hier mehrere bedeutende Archivare) und ist bis ins späte 19. Jahrhundert belegbar.[8]

Nachkommen von Georgs jüngstem Sohn Bernhard Buchner (* 1534) pflanzten sich in Vorpommern fort.[9]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: Mit goldenem Sparren von Schwarz und Blau geteilt, oben ein schreitender, goldener Löwe, unten aus einem goldenen Dreiberg wachsend eine natürliche Buche. Auf dem Helm ein wachsender, goldener Löwe zwischen zwei blau-golden und golden-schwarz geteilten Büffelhörnern, aus deren Mundlöchern je drei natürliche Flammen schlagen. Die Helmdecken sind blau-golden und schwarz-golden.[8]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Siebmachers allgemeines großes und vollständiges Wappenbuch. 4. Teil, 9. Ausgabe. Nürnberg, 1772, S. 143 (reader.digitale-sammlungen.de). Abgerufen am 20. Juli 2022.
  • Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Band 2: Blühender Adel deutscher Landschaften. 3. Abt.: Der Adel des Königreichs Sachsen. Nürnberg, 1857, S. 23 (digi.ub.uni-heidelberg.de), und Tafel 23 (digi.ub.uni-heidelberg.de). Abgerufen am 20. Juli 2022.
  • J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch: Wappenbuch des Preussischen Adels, Band 3, Ausgabe 1, bearbeitet von Otto Titan von Hefner, Nürnberg 1857, S. 102. (Buchner II.)
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 2, Leipzig 1860, S. 122.
  • Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Band 6: Abgestorbene, erloschene Geschlechter. 5. Abt.: Der abgestorbene Adel der Provinz und Mark Brandenburg. Nürnberg, 1880, S. 16 (gdz.sub.uni-goettingen.de), und Tafel 8 (gdz.sub.uni-goettingen.de). Abgerufen am 20. Juli 2022.
  • Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Band 5: Bürgerliche Geschlechter Deutschlands und der Schweiz. 4. Abt.: Zweitausend bürgerliche Wappen. Nürnberg, 1890, S. 53 (gdz.sub.uni-goettingen.de), und Tafel 61 (gdz.sub.uni-goettingen.de). Abgerufen am 20. Juli 2022.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Omer Steeno, Theodoor Goddeeris, Maurits Biesbrouck: Georg Buchner (1536–1598), Andreas Vesalius‘ final companion. In: Vesalius. Journal of the International Society for the History of Medicine. Band 25, Nr. 2, Dezember 2019, S. 18–44(med.kuleuven.be, PDF). Abgerufen am 20. Juli 2022.
  • Peter Zimmermann: Chronik der Familie (von) Buchner 1500 bis 1900. Der sächsische Ast. In: Familienforschung in Mitteldeutschland. Nr. 3, 1999, S. 109–125.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zimmermann hat 1999 neben der „sächsischen“ und „hessischen“ Linie der Familie noch eine „vorpommersche“ identifizieren können. Vgl. Peter Zimmermann: Chronik der Familie (von) Buchner 1500 bis 1900. Der sächsische Ast In: Familienforschung in Mitteldeutschland. Nr. 3, 1999, S. 114.
  2. Siebmacher. 1605, in dem jene fränkisch-sächsische Familie unter der Rubrik „Nürnbergische Erbare Geschlecht“ geführt wird.
  3. Zimmermann hat 1999 einen fränkischen Obristen, der auf dem Buchhof nahe dem Dorf Schädlingen in Franken lebte, als Vater Georg Buchners identifiziert, allerdings keinen Namen angegeben. Vgl. Peter Zimmermann: Chronik der Familie (von) Buchner 1500 bis 1900. Der sächsische Ast In: Familienforschung in Mitteldeutschland. Nr. 3, 1999, S. 110.
  4. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Band 2: Blühender Adel deutscher Landschaften. 3. Abt.: Der Adel des Königreichs Sachsen. Nürnberg, 1857, S. 23.
  5. Grablege Nr. 478. Vgl. Steeno / Goddeeris / Biesbrouck: Georg Buchner (1536–1598), Andreas Vesalius’ final companion. In: Vesalius. Journal of the International Society for the History of Medicine. Band 25, Nr. 2, Dezember 2019, S. 28.
  6. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Band 5: Bürgerliche Geschlechter Deutschlands und der Schweiz. 4. Abt.: Zweitausend bürgerliche Wappen. Nürnberg, 1890,, S. 53 und Tafel 61.
  7. Siebmacher. 1880, S. 16, bringt irrtümlich das Steinbock-Wappen der fränkisch-sächsischen Familie Buchner. In der 1890 erschienenen Ausgabe ist der Fehler korrigiert.
  8. a b Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Band 5: Bürgerliche Geschlechter Deutschlands und der Schweiz. 4. Abt.: Zweitausend bürgerliche Wappen. Nürnberg, 1890,, S. 53.
  9. Vgl. Peter Zimmermann: Chronik der Familie (von) Buchner 1500 bis 1900. Der sächsische Ast In: Familienforschung in Mitteldeutschland. Nr. 3, 1999,, S. 114.