Burg Saint-Paul

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Burg Saint-Paul, Ansicht 1839

Die Burg Saint-Paul (deutsch St. Paul, auch Paulinerschloss) bei Wissembourg (deutsch: Weißenburg) bildete im Mittelalter zusammen mit der Burg St. German und weiteren Anlagen eine vorgelagerte Verteidigungslinie für das Reichskloster Weißenburg.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg liegt nördlich von Wissembourg am beginnenden Aufstieg zu Pfälzerwald und Nordvogesen, nur etwa 200 Meter von der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg ging aus einer Kapelle hervor, die schon in der Zeit um 800 bezeugt ist. Auch später hatte die Burg immer eine Burgkapelle.[1] Die Burg ist seit dem 11. Jh. nachweisbar.[2] Nach einer Zerstörung im 13. Jh. wurde sie unter Abt Edelin (1262–1293) wiedererrichtet.[3]

Die Burg war als Lehen des Klosters und späteren Stifts Weißenburg an die Grafen von Leiningen vergeben, die damit die Herren von Fleckenstein als Unterlehen beliehen hatten.[4]

Im Weißenburger Krieg (1469–1472) besetzten die kurpfälzischen Angreifer auf Weißenburg und das Kloster am 7. Januar 1469 die Burg St. Paul und nutzten sie als Ausgangs- und Rückzugsort bei ihren Angriffen auf Stadt und Kloster. Am 6. August 1470 schlossen das Kloster und die Stadt Weißenburg ein Bündnis mit Herzog Ludwig I. von Pfalz-Zweibrücken und den Grafen von Leiningen. Am 10. August 1470 stürmte diese Allianz die Burg und vertrieb die kurpfälzische Besatzung.[5]

Bei der Burg bestand eine winzige Siedlung, die vor dieser Fehde zwei steuerpflichtige Einwohner hatte.[6]

Die Burg wurde nach der Beschädigung im Weißenburger Krieg wieder aufgebaut. Seit der Französischen Revolution befindet sie sich in Privatbesitz.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Château Saint-Paul, Wissembourg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Doll/Ammerich: Landdekanat. S. 306f.
  2. Doll/Ammerich: Landdekanat. S. 307.
  3. Baumann (Weblinks).
  4. Baumann (Weblinks).
  5. Doll/Ammerich: Landdekanat. S. 199f.
  6. Doll/Ammerich: Landdekanat. S. 307.
  7. Baumann (Weblinks).

Koordinaten: 49° 3′ 3,4″ N, 7° 56′ 29,7″ O