Burkhard Müller (Sozialpädagoge)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. März 2016 um 22:52 Uhr durch TotalCommander (Diskussion | Beiträge) (→‎Werdegang: lf). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Burkhard Müller (* 9. Mai 1939; † 23. Mai 2013) war ein deutscher Erziehungs- und Sozialwissenschaftler. Er wirkte wesentlich mit an der Erarbeitung eines modernen Verständnisses von den Erziehungswissenschaften und prägte insbesondere die Entwicklung der Sozialpädagogik sowie der Psychoanalytischen Pädagogik mit einer großen Zahl von Büchern und Zeitschriftenaufsätzen.

Werdegang

Burkhard Müller absolvierte 1964 ein Studium der evangelischen Theologie in Zürich, Berlin, New York und Tübingen und war dann zunächst im kirchlichen Dienst und in der Erwachsenenbildung tätig. 1971 promovierte er zum Dr. theol. in Zürich. In Tübingen schloss er ein Studium der Sozialpädagogik an und habilitierte sich im Fachbereich Erziehungs- und Sozialwissenschaften. Von 1974 bis 1982 war er dort als Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl von Hans Thiersch tätig und wurde 1983 auf eine Professorenstelle am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim[1] berufen. Die Schwerpunkte in seiner Lehre und Forschung waren Ethnographie der Jugendarbeit, Professionalisierung sozialpädagogischen Handelns, Psychoanalytische Pädagogik und interkulturelle Pädagogik. Im Rahmen des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW)[2] arbeitete Burkhard Müller mit Kolleg/innen aus verschiedenen europäischen Ländern in einer Vielzahl interkultureller Praxis-/Forschungsprojekte.

Burkhard Müller gehörte zur ersten Gruppe von Hochschullehrern, die den wissenschaftlichen Beirat der International Psychoanalytic University in Berlin[3] bildeten. Er gestaltete insbesondere den erziehungswissenschaftlichen Masterstudiengang und hatte dort eine Gastprofessur inne.

Familie

Burkhard Müller war mit Sabine Hebenstreit-Müller verheiratet[4]. Er hat einen Sohn und eine Stieftochter.

Publikationen (Auswahl)

  • Sozialpädagogisches Können, überarbeitete und erweiterte 7. Auflage, Lambertus, Freiburg i.B. 2012. ISBN 978-3-7841-2117-8
  • Grenzobjekte. Soziale Welten und ihre Übergänge, gemeinsam mit Hörster, R., Köngeter, S. (Hg.), Springer-VS, Wiesbaden 2012. ISBN 978-3-531-18030-4
  • Beobachten in der Frühpädagogik. Praxis – Forschung – Kamera, gemeinsam mit Hebenstreit-Müller, S., dohrmannVerlag.berlin 2012. ISBN 978-3-86892-054-3
  • Professionell Helfen: Was das ist und wie man das lernt. Die Aktualität einer vergessenen Tradition Sozialer Arbeit., Klaus Münstermann Verlag, Ibbenbüren 2012. ISBN 978-3-943084-09-2
  • Ethnographie und Erziehungswissenschaft, gemeinsam mit Hünersdorf, B., Maeder, Ch. (Hg.), Juventa-Verlag, Weinheim und München 2008. ISBN 978-3-7799-1700-7
  • Was ist der Fall? Kasuistik und „Konstruktion des Adressaten“, in: Zeitschrift für Sozialpädagogik ZfSp 2008, 4. Jg. H. 3
  • Die Pädagogik der Kinder- und Jugendarbeit, gemeinsam mit Cloos, P., Köngeter, St., VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009. ISBN 978-3-531-16597-4
  • Interkulturell denken und handeln, gemeinsam mit Nicklas, H., Kordes, H. (Hg.), Campus Verlag 2006. ISBN 978-3-593-38020-9
  • Nähe und Distanz. Ein Spannungsfeld pädagogischer Professionalität., gemeinsam mit Dörr, M., Juventa-Verlag 2012 (3. Auflage)
  • Kinder zwischen drei und sechs. Bildungsprozesse und psychoanalytische Pädagogik im Vorschulalter. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 15, gemeinsam mit Steinhardt, K., Büttner, C., Psychosozial-Verlag 2006. ISBN 978-3-89806-391-3
  • Wahrnehmen können. Jugendarbeit und informelle Bildung., gemeinsam mit Schmidt, S., Lambertus-Verlag Freiburg i.B. 2008. ISBN 978-3-7841-1820-8
  • Gefühle denken. Macht und Emotion in der pädagogischen Praxis., gemeinsam mit Hellbrunn, R., Moll, J., Storrie, T., Campus Verlag Frankfurt a.M. 2005, französische Ausgabe bei Anthropos, Paris 2008. ISBN 978-3-593-37720-9

Einzelnachweise

  1. "Prof. Dr. Burkhard Müller" Website der Universität Hildesheim. Abgerufen am 7. Dezember 2015
  2. "Prof. Dr. Burkhard Müller" Website des Deutsch-Französischen Jugendwerks. Abgerufen am 14. Dezember 2015
  3. "Prof. Dr. Burkhard Müller" Website der International Psychoanalytic University. Abgerufen am 7. Dezember 2015
  4. "Burkhard Müller: Sozialpädagogisches Können. 2009, S.14." Website des Lambertus-Verlages. Abgerufen am 15. Dezember 2015