Buttgrabbeln

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Buttgrabbeln ist eine alte Fischfangtechnik aus Ostfriesland.[1] Sie ist in ihrer Anwendung dem Buttpedden ähnlich.

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bezeichnung ist eine Zusammensetzung des Begriffs Butt, mit dem in Ostfriesland verschiedenste Arten von Plattfischen bezeichnet werden,[2] sowie des niederdeutschen Wortes grabbeln, das mit den Fingern [herum]tasten beziehungsweise tastend, mit den Fingern herumwühlend [in die Hand] nehmen bedeutet.[3]

Beim Buttgrabbeln zogen eine oder mehrere Personen mit Kartoffelsäcken bei Einsetzen der Ebbe barfuß in das Wattenmeer. Dort suchten sie die Priele auf, in denen sie Butt, Scholle und andere Plattfische vermuteten. Dort fingen sie die Tiere mit der Hand[4] und verwahrten sie anschließend im mitgeführten Kartoffelsack.[1] Diese Methode war noch bis in die 1960er Jahre gebräuchlich. Inzwischen gelten die Bestände als überfischt.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Wulf Sander: Butt grabbeln: nach alter Sitte mit flinken Händen Plattfische im Watt fangen. In: Ostfreesland: Kalender für Ostfriesland. Norden 2013, ISBN 978-3-944841-05-2. S. 96–97
  2. Alfred-Wegener-Institut: Leben im Watt - Scholle (Memento vom 27. Dezember 2014 im Internet Archive; PDF; 195 KB)
  3. Duden: grabbeln. Aufgerufen am 27. Dezember 2014.
  4. Max Dem von Borne: Handbuch der Fischzucht und Fischerei. Berlin 1886. S. 484
  5. Jürgen Knaack (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz [NLWKN]): Güteüberwachung. Aufgerufen am 27. Dezember 2014.