Bündheim

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Bündheim
Wappen von Bündheim
Koordinaten: 51° 54′ N, 10° 33′ OKoordinaten: 51° 53′ 31″ N, 10° 32′ 47″ O
Höhe: 226 m
Einwohner: 5508 (31. Dez. 2015)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 38667
Vorwahl: 05322
Bündheim (Niedersachsen)
Bündheim (Niedersachsen)

Lage von Bündheim in Niedersachsen

Bündheim ist ein Ortsteil von Bad Harzburg im Landkreis Goslar (Niedersachsen) mit 5508 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2015). Es liegt etwa 1,5 km nordwestlich vom Kernbereich von Bad Harzburg und ist nahtlos mit diesem verbunden.

Name

Der Name Bündheim stammt vom althochdeutschen Wort biunda ab, worunter man ein herausgelöstes Privatgrundstück im Gegensatz zum Gemeindeeigentum verstand. Bündheim scheint somit in karolingischer Zeit aus der älteren Gemarkung Schlewecke herausgelöst worden zu sein. In die neuhochdeutsche Sprache kann man Bündheim in „Gutsdorf“ übersetzen.

Geschichte

Bündheim wurde erstmals 1251 urkundlich genannt. 1573 wurde die Amtsverwaltung von Herzog Julius zu Braunschweig-Wolfenbüttel von der Harzburg nach Bündheim verlegt und ein Amtshaus errichtet.

Im gleichen Jahr legte Herzog Julius auf der Grundlage eines älteren Schmelzhüttenbetriebes eine Messinghütte an und verwendete den erstmals von dem herzoglichen Rat Erasmus Ebner nutzbar gemachten Ofenbruch (Hüttengalmei) als Zusatz zu dem verarbeiteten Mansfelder Kupfer.

Das ursprüngliche Amtshaus fiel 1626 im Dreißigjährigen Krieg den Soldaten Tillys zum Opfer. Das danach wiedererrichtete Amtshaus erwies sich als Fehlkonstruktion. Es wurde deshalb 1685 abgerissen und durch das heutige Schloss ersetzt. Der Rittersaal des Schlosses wird heute für kulturelle Veranstaltungen und repräsentative Empfänge genutzt.

Unmittelbar an der Westseite des Schlosses schließt sich das ehemalige landesherrliche Vollblutgestüt Harzburg an, dessen Anfänge auf das 15. Jahrhundert zurückgehen. Für die bekanntesten Pferde des Gestüts, unter ihnen der berühmte Luciano, wurden im angrenzenden Schlosspark Gedenksteine aufgestellt.

Die Eisenerzgrube Friederike wurde 1963 stillgelegt.

Am 1. Juli 1972 wurde Bündheim in die Stadt Bad Harzburg eingegliedert.[2]

Freizeit- und Sportmöglichkeiten

Auf Bündheimer Boden befindet sich seit 1909 eine Galopprennbahn, auf der jedes Jahr im Juli die Bad Harzburger Galopprennwoche und andere Veranstaltungen nicht nur rund ums Pferd stattfinden. Inmitten der Rennbahn liegt der im Sommer 2005 neu eingeweihte Sportpark mit dem neuen Klubhaus. Dort trägt die TSG Bad Harzburg ihre Fußball-Heimspiele aus. Dieser Verein entstand 1993 aus den beiden Klubs TSG Bündheim/Schlewecke und dem BSV Bad Harzburg. An der Nordwestseite der Rennbahn befindet sich das Silberbornbad. Eigentlich ein Ganzjahresbad ist es aus Kostengründen nur noch in den Sommermonaten geöffnet. Südlich und teilweise im Inneren der Rennbahn befindet sich ein Golfplatz mit 18 Löchern. Seit 2007 findet an der Galopprennbahn der Bad Harzburger Bergmarathon statt, der von den regional bis international antretenden Läufern die Bewältigung einer Höhendifferenz von mehr als 300 m abverlangt.

Kirche

In Bündheim befindet sich die historische evangelische St. Andreas-Kirche, sie gehört zur Propstei Bad Harzburg. 1880 wurde die katholische St.-Gregor VII.-Kirche erbaut, sie gehört heute zur Pfarrgemeinde Liebfrauen in Bad Harzburg. Pfarrer an der St.-Gregor-Kirche war ab 1934 Christoph Hackethal. Als im Krieg polnische und französische Zwangsarbeiter auch nach Bündheim kamen, missachtete er deren vorgeschriebene Absonderung und äußerte sich privat und im Gottesdienst negativ über den Krieg und das Regime. 1941 wurde er von der Gestapo verhaftet und starb im Jahr darauf in Dachau an den Folgen der Misshandlungen im KZ.

Weblinks

Commons: Bündheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Bilder

Einzelnachweise

  1. http://www.stadt-bad-harzburg.de
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 272.