Cadmiumcyanid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Cadmiumion  2Cyanid-Ion
Allgemeines
Name Cadmiumcyanid
Andere Namen

Cadmium(II)-cyanid

Summenformel Cd(CN)2
Kurzbeschreibung

weißes Pulver oder Rhomben[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 542-83-6
EG-Nummer 208-829-1
ECHA-InfoCard 100.008.027
PubChem 68335
Wikidata Q410497
Eigenschaften
Molare Masse 164,45 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,226 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

> 200 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit
  • wenig löslich in Wasser (17,1 g·l−1 bei 15 °C)[1]
  • löslich in KCN-Lösung[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330​‐​310​‐​300​‐​351​‐​373​‐​410
EUH: 032
P: ?
Toxikologische Daten

16 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Cadmiumcyanid ist eine chemische Verbindung des Cadmiums aus der Gruppe der Cyanide.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cadmiumcyanid kann durch Lösung von Cadmiumhydroxid in wässrigem Cyanwasserstoff und anschließendem Eindampfen gewonnen werden.[2]

Es lässt sich auch aus einer wässrigen Lösung eines Cadmiumsalzes (z. B. Cadmiumsulfat) mit einem Alkalicyanid (z. B. Kaliumcyanid) fällen.[2]

Cadmiumcyanid ist ein nicht brennbares weißes Pulver, welches sich bei Erhitzung braun färbt und bei Temperaturen oberhalb von 200 °C zersetzt. Auch an feuchter kohlendioxidhaltiger Luft wird es langsam, unter Abgabe von Cyanwasserstoff zersetzt.[1] Cadmiumcyanid besitzt eine kubische Kristallstruktur des Kupfer(I)-oxid-Typs (a = 6,32 Å).[2] Es ist wenig löslich in Wasser, aber löslich in Kaliumcyanid, wobei sich Kaliumtetracyanocadmat(II) K2[Cd(CN)4] bildet.[4]

Cadmiumcyanid wird zum Plattieren (also als Korrosionsschutz) von Metallen verwendet.[5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g Eintrag zu CAS-Nr. 542-83-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 22. November 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3.
  3. Eintrag zu Cadmiumcyanid im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 22. November 2019. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Amit Arora; Textbook of Inorganic Chemistry; S. 756; ISBN 978-81-8356-013-9
  5. L. J. Durney; Electroplating Engineering Handbook, S. 236ff; ISBN 978-0-412-74110-4