Carl Steinacker

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Steinackers Musik zu Theodor Körners Toni im Wiener Burgtheater, 17. April 1812
Der vierjährige Posten von Steinacker und Körner – Theaterzettel der Uraufführung am 19. August 1813 im Theater an der Wien

Carl Steinacker (* 1784 in Leipzig; † 18. Dezember 1814 in Wien) war ein deutscher Komponist und Kapellmeister in Wien.

Leben

Steinacker wirkte zunächst als Angestellter des Verlegers Göschen in Leipzig. Schon damals war er ein ambitionierter Musiker und Komponist. Er ging dann jedoch ungefähr gleichzeitig wie Theodor Körner nach Wien, um sich völlig der Tonkunst zu widmen. In Wien gewann er rasch Anschluss an einflussreiche Musiker, etwa Ignaz Franz von Mosel. Wie Körner wirkte er 1812 beim Händel-Konzert in der Winterreitschule (Alexanders Fest) mit.

Seine Kompositionen gehören mit wenigen Ausnahmen dem Bereich der Vokalmusik bzw. des Musiktheaters an. Bereits vor seinem Wirken in Wien wird Steinacker in mehreren Nummern des Weimarers Journal des Luxus und der Moden in Musikalien-Rezensionen positiv gewürdigt. Als Komponist verschiedener Bühnenmusiken zu Werken Körners ist er seit 1811 sonst mehrfach in dessen Briefwechsel mit der Familie erwähnt. Bei Körners Singspiel Der vierjährige Posten war Steinacker der erste von mindestens 21 Komponisten, die dieses Libretto bis ins 20. Jahrhundert hinein nachweislich vertonten.

Wie Körner wurde Steinacker ein Opfer der sogenannten Befreiungskriege, obwohl er wohl keine Schussverletzung erlitten hatte.[1]

Werke (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Notizen. Am 18ten [December 1814] starb hier, der als Künstler und als Mensch geachtete Componist und Musiklehrer, Carl Steinacker, 30 Jahre alt, an der Abzehrung. Sein schönes Talent, sein Eifer in seiner Kunst, und seine, unter den hiesigen Tonkünstlern keineswegs gewöhnliche, allgemeine Bildung, berechtigten zu bedeutenden Erwartungen. Er war früher in der berühmten Buchhandlung des Hrn. Göschen in Leipzig angestellt, und verliess seinen vortheilhaften Posten, einzig aus Nachgehen gegen einen oft bekämpften, aber unwiderstehlichen Drang, sein Leben der Tonkunst zu weihen – welchem Drange er hier vorzüglich zu genügen gehofft hatte. In den beyden letzten Kriegen mit ausziehend und kämpfend, hatte er, der Strapazen nicht gewohnt, den Saamen zu der Krankheit zurückgebracht, die ihn in seiner Blüthe dahinriss.“ (Allgemeine musikalische Zeitung, 18. Januar 1815, Sp. 46).