Carmina Cantabrigiensia

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Seite aus den Carmina Cantabrigiensia (Cambridge University Library, Gg 5.35), 11. Jhd.

Die Carmina Cantabrigiensia sind eine Sammlung von in Deutschland, Frankreich und Italien entstandenen lateinischen Dichtungen verschiedener Verfasser aus dem 10. und 11. Jahrhundert. Die um 1050 möglicherweise in der Rheingegend zusammengestellte Sammlung enthält Liebes,- Trink-, Tanz- und Naturlieder, Totenklagen, Krönungsgedichte und Preislieder, daneben auch Auszüge aus Epen des Vergil und Statius und eine Ode des Horaz. Auffallend ist das Gedicht De Heinrico (Heinrichslied), das halb in deutscher und halb in lateinischer Sprache verfasst ist und ein frühes Zeugnis politischer deutscher Dichtung darstellt.

Die Liedersammlung trägt ihren Titel nach dem lateinischen Namen für Cambridge als den heutigen Aufbewahrungsort der einzigen Handschrift (Cod. Gg 5.35 der UB Cambridge). Sie wurde wohl im Kloster St. Augustin in Canterbury im 11. Jahrhundert aus einer kontinentalen Vorlage abgeschrieben. Viele Stücke sind Hofgedichte, die eindeutig auf Deutschland verweisen (Preislieder auf König Konrad II., Otto I. etc.). Inhaltliche Indizien sprechen dafür, dass mindestens der Kern der Sammlung im Umfeld Heinrichs III. angelegt wurde.

Die von Karl Strecker 1926 besorgte Ausgabe ist mehrfach neu aufgelegt worden.

Literatur

  • Karl Strecker (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 40: Die Cambridger Lieder (Carmina Cantabrigiensia). Hannover 1926 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
  • Karl Langosch: Artikel Carmina Cantabrigiensia. in: Verfasserlexikon, Bd. 1 (1978), Sp. 1186-92.

Weblinks