Catatumbo-Gewitter

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Blitze in der Nacht

Die Catatumbo-Gewitter (spanisch Relámpago del Catatumbo) sind ein Wetterphänomen, das sich während 140 bis 160 Nächten im Jahr nahe der Mündung des Río Catatumbo (daher der Name) in den Maracaibo-See in Venezuela ereignet. Dabei treten blitzreiche Gewitter mit großer Regelmäßigkeit immer wieder über dem gleichen Gebiet auf.[1]

Phänomene

Diese Gewitter sind meist weithin sichtbar und werden aufgrund der Entfernung in besonderer Weise wahrgenommen. So scheint die Entladung der Blitze nahezu lautlos zu erfolgen. Tatsächlich entsteht aber Donner, der jedoch wegen der großen Entfernung nicht mehr zu hören ist (vergleiche Wetterleuchten). Auch eine oft beschriebene gelbe bis orange Färbung der Blitze ist der Entfernung der Beobachter zuzuschreiben, da wie beim Abendrot kurzwelliges Licht stärker an der Atmosphäre zwischen dem Gewitter und dem Beobachter gestreut wird. Violett und Blau werden somit herausgefiltert.

Ferner sieht es aus der Entfernung so aus, als würden fast ausschließlich Wolkenblitze vorkommen. Vielmehr sieht aber der Beobachter die Gewitter im Profil, was die Sicht auf die Wolkenblitze begünstigt; außerdem ist der Blick in den unteren Bereich der Gewitterwolken häufig versperrt.[2]

Erklärung

Einer verbreiteten Meinung zufolge hängt die Häufung der Gewitter mit dem Austreten von Methangas in Sümpfen und Mooren am Maracaibo-See zusammen. Dies ist jedoch unwahrscheinlich. Vielmehr herrschen in dem Gebiet besonders häufig und regelmäßig meteorologische Bedingungen, die langlebige und blitzreiche Nachtgewitter begünstigen.[2] Bleiben diese Bedingungen aus, kann es zu längeren Pausen kommen. So führte eine Dürre Anfang des Jahres 2010 zu einer längeren Unterbrechung.[3]

Einzelnachweise

  1. Stephen Davenport: Fire in the Sky. MeteoGroup, 26. November 2007, archiviert vom Original am 30. August 2011; abgerufen am 30. März 2011.
  2. a b Dan Robinson: Catatumbo lightning in Venezuela: Overview and Myths. Midwest 64 Multimedia, , archiviert vom Original am 28. September 2011; abgerufen am 31. März 2011.
  3. Rory Carroll: Drought extinguishes Venezuela's lightning phenomenon. The Guardian, 5. März 2010, abgerufen am 31. März 2011.

Koordinaten: 9° 20′ 39″ N, 71° 42′ 38″ W