Charles Sulpice Jules Chanoine

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Dezember 2013 um 04:26 Uhr durch Prüm (Diskussion | Beiträge) (→‎Biografie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Chanoine als Kriegsminister (1898)
15 NMitglieder der französischen Militärmission nach Japan. Brunet in der vorderen Reihe der zweite von rechts

Charles Sulpice Jules Chanoine (* 18. Dezember 1835 in Dijon (Côte-d'Or); † 9. Januar 1915 in Baudement (Département Marne)) war ein französischer Militäroffizier, der in den Jahren 1867 und 1868 die erste französische Militärmission in Japan zur Unterstützung des Shōgunats leitete. Später wurde er französischer Kriegsminister.

Biografie

Chanoine war der Kommandeur der französischen Truppen in China während des Zweiten Opiumkrieges von 1856 bis 1860. Auf Betreiben des 14. Shōguns Tokugawa Iemochi wurde er von Napoleon III. zum Kommandeur der ersten französischen Militärmission in Japan ernannt. Unter den Offizieren der ersten französischen Militärmission befand sich auch Jules Brunet. Nach der Niederlage des Shōgunats im Boshin-Krieg musste Chanoine im Oktober 1868 zusammen mit der Mehrzahl seiner Untergebenen Japan auf Weisung des Kaisers Meiji wieder verlassen.

Unter dem Premierminister Henri Brisson wurde Chanoine im Jahr 1898 französischer Kriegsminister, nachdem die Generäle Godefroy Cavaignac und Émile Zurlinden aufgrund der Dreyfus-Affäre zurücktreten mussten. Wie seine Vorgänger versuchte auch Chanoine gegen den Willen des restlichen Regierungskabinetts eine erneute Untersuchung des Falls Dreyfus zu verhindern. Dies führte zum Rücktritt des gesamten Kabinetts am 1. November 1898.

VorgängerAmtNachfolger
Émile Auguste ZurlindenKriegsminister von Frankreich
17. September 189825. Oktober 1898
Édouard Locroy