Chinsali (Sambia)

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Koordinaten: 10° 33′ S, 32° 4′ O

Karte: Sambia
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Chinsali (Sambia)

Chinsali ist eine Stadt mit 14.000 Einwohnern (Schätzung 2006) und ein Distrikt mit 128.646 Einwohnern (Volkszählung 2000) in Sambia. Chinsali ist die Hauptstadt der 2011 neu geschaffenen Provinz Muchinga. Die Stadt liegt 1300 Meter über dem Meeresspiegel.

Geographie

Chinsali liegt im Muchinga-Gebirge, und der Distrikt umfasst die nördliche Hälfte davon. Er liegt nördlich von Mpika am Tanzam Highway. Nach Osten liegt das obere Tal des Luangwa, nach Westen Kasama und das Bangweulubassin.

Wirtschaft

Die Fruchtbarkeit der Böden in dieser bergigen Gegend ist gering. Angebaut werden Mais, Kasava und Bohnen. Die soziale und wirtschaftliche Lage im Distrikt ist trotz guter Niederschläge angespannt. Die Diskussion der Regierung mit kirchlichen Vertretern drehen sich um die mangelhafte Belieferung mit Kunstdünger und Saatgut. Dabei bieten die Auen des Flusses Chambeshi ein hohes Potenzial für den Anbau von Zuckerrohr, Kaffee, Reis und Süßkartoffeln. Der angebaute Reis kann im Land nicht verkauft werden, weil er nicht poliert werden kann. Doch Tansanier aus dem Reisanbaugebiet Usangu-Ebene kaufen diesen billig auf, polieren ihn und exportieren ihn wesentlich teurer zurück nach Sambia. Es gibt zahlreiche Wasserfälle, aber keine Elektrizität und keine Wasserversorgung. Das touristische Potenzial liegt brach. In der Kampagne „Visit Zambia“ wird Chinsali nicht erwähnt. Dabei hat die Frankfurter Zoologische Gesellschaft 40 Kilometer westlich vom Tanzam Highway am Eingang des Nordluangwa-Nationalpark bei Lwanya ein Camp errichtet.

Politik

Chinsali ist heute eine Hochburg der Opposition. Es ist eine Stadt, in der die Erinnerung an die Niederschlagung der Lumpa-Bewegung, einer christlichen, scharf anti-traditionellen Strömung der Alice Lenshina durch die Briten, was Tausende von Toten forderte, noch sehr wach ist. Maßgebliche Politiker aus der Zeit der Unabhängigkeit Sambias sind hier oder wie Kenneth Kaunda in der Nähe geboren, in Lubwa Mission zur Schule gegangen und haben in der Lumpa-Bewegung ihre politischen Wurzeln.

Infrastruktur

Es gibt Grund- und Sekundarschulen, ein Krankenhaus, ein weiteres in Lubwa Mission in der Nähe sowie eine 1.000 Meter lange Flugpiste.

Soziales

UNICEF stellt in einer Studie aus 2001 in Sambia eine durchschnittliche Kinderarbeitsquote von 20 % fest, in Chinsali, Mpika und Chililabombwe aber eine von 70 %. Der sexuelle Missbrauch von Kindern liegt 10 Prozent höher als im Landesdurchschnitt von 72 % für Mädchen und 28 % für Jungen wie auch in Mansa, Chililabombwe, Nchelenge, Mpika and Kaoma.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Simon Kapwepwe, (1922–1980), zweiter Vizepräsident Sambias von 1967 bis 1970
  • Betty Kaunda geb. Banda, Ehefrau von Kenneth Kaunda.

Siehe auch

Weblinks