Christian Kleiminger

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Christian Kleiminger auf einer SPD-Wahlkampfveranstaltung 2009 in Rostock

Christian Kleiminger (* 27. Dezember 1965 in Osnabrück-Nahne) ist ein deutscher Politiker (SPD).

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1985 am Graf-Stauffenberg-Gymnasium in Osnabrück absolvierte Kleiminger eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der damaligen Gewerkschaftsbank Bank für Gemeinwirtschaft (BfG). Anschließend begann er 1987 ein Studium der Rechtswissenschaft, welches er 1994 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Anschließend absolvierte Kleiminger das Rechtsreferendariat im Bezirk des Oberlandesgericht Rostock. Nachdem er 1996 auch das zweite Staatsexamen bestanden hatte, ließ er sich in Rostock als selbständiger Rechtsanwalt nieder.

Partei

Kleiminger wurde schon als Schüler 1983 Mitglied der SPD. Ab Januar 2005 gehörte er dem Vorstand des SPD-Kreisverbandes Rostock an, seit dem 28. Februar 2009 als Kreisvorsitzender. Nach der Niederlage als Direktkandidat bei der Bundestagswahl 2009 trat er noch am Wahlabend von seinen Ämtern zurück. Am 15. Februar 2008 wurde Kleiminger in Berlin als Beisitzer in den Bundesvorstand des Forums Demokratische Linke 21 gewählt. Er ist Mitherausgeber der horizonte, Magazin für sozialdemokratische Politik in Mecklenburg-Vorpommern.

Abgeordneter

Christian Kleiminger errang bei der Bundestagswahl 2005 mit 37,7 % der Erststimmen das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Rostock und vertrat diesen somit in der Wahlperiode von 2005 bis 2009 im Bundestag. Er gehörte der Parlamentarischen Linken in der SPD-Bundestagsfraktion an.

Als Vertreter des Deutschen Bundestages ist Kleiminger am 15. November 2006 in Bonn zum Vorsitzenden des Stiftungsrates der Bundesstiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen“ gewählt worden.[1]

Er nahm als Mitglied der Delegation der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE-PV) als Beobachter an der Wahl zur russischen Staatsduma am 2. Dezember 2007 teil. Gegenüber Medien bezeichnete er die Parlamentswahlen anschließend unter Hinweis auf eine wirtschaftliche und personelle Übermacht der von Staatspräsident Wladimir Putin beeinflussten Partei „Einiges Russland“ als unfair, da die Opposition keine realen Chancen gehabt habe.[2]

Bei der Bundestagswahl 2009 erreichte er als Direktkandidat im Wahlkreis Rostock 19,7 % der Erststimmen, landete damit auf dem dritten Platz hinter den Kandidaten von Linken und CDU und verfehlte somit den Wiedereinzug in den Bundestag. Dem vorausgegangen war ein Aufruf der früheren SPD-Bundestagsabgeordneten für Rostock, Christine Lucyga, ihren Nachfolger Kleiminger nicht zu wählen.[3] Wenige Tage vor der Wahl versuchte Kleiminger mit Plakaten in ganz Rostock zu suggerieren, dass die Grünen sich für ihn als Direktkandidaten aussprachen und auch grüne Wähler Kleiminger die Erststimme geben sollten. Die Grünen wussten von dieser Kampagne im Vorfeld nichts und wiesen die Aussage der Plakate entschieden zurück.[4]

Bei der Bundestagswahl 2013 trat er erneut als Direktkandidat im erweiterten Bundestagswahlkreis Rostock – Landkreis Rostock II an.

Gesellschaftliches Engagement

Kleiminger ist seit 2002 Vorsitzender des Kreisverbandes Rostock der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Von 2007 bis März 2009 gehörte er dem Vorstand des Rostocker Mietervereins im Deutschen Mieterbund an. Darüber hinaus war er von 2000 bis Ende September 2007 Vorsitzender des Beirates der Zoologischer Garten Rostock gGmbH. Er ist seit 2007 Schirmherr des Aktionsprogramms „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an der „Integrierten Gesamtschule Friedensreich Hundertwasser“ in Rostock-Lichtenhagen. Am 31. Mai 2008 übernahm Kleiminger offiziell die Schirmherrschaft für das vom Deutschen Roten Kreuz getragene Mehrgenerationenhaus in Rostock-Toitenwinkel.

Nachdem Kleiminger bereits im Jahr 2007 in Rostock am Rande einer NPD-Demonstration von rechtsextremistischen Jugendlichen bedroht worden war,[5] was zu einer kleinen Anfrage im Landtag Mecklenburg-Vorpommern geführt hatte,[6] erfolgte in der Nacht des 24. Juni 2008 ein Anschlag auf sein Rostocker Wahlkreisbüro.[7]

Einzelnachweise

  1. Plenarprotokoll 16/29 (PDF; 1,4 MB)
  2. Deutschlandfunk - Interview vom 3. Dezember 2007
  3. SPD-Prominente unterstützt Linkskandidat
  4. Rostocker Grüne werben nicht für Kleiminger
  5. endstation-rechts vom 1. Juli 2007
  6. Landtag M-V, Drucksache 5/686
  7. Vorwärts vom 25. Juni 2008

Weblinks