Christoph 14
Christoph 14
| |
---|---|
| |
Luftrettungszentrum Daten | |
Betreiber: | Bundesministerium des Innern |
Hubschraubertyp: | Eurocopter EC 135 |
Ehemaliges LFZ*: | bis 2007: Bölkow Bo 105 |
Inbetriebnahme: | 10.09.1976 |
Standort: | Klinikum Traunstein |
Einsatzbereitschaft: | 7 Uhr bis Sonnenuntergang |
Besonderheiten: | Lawinenortungssystem, Bergetau |
Koordinaten: | 47° 59′ 11,8″ N, 12° 38′ 26,9″ O |
Besatzung | |
Pilot: | Bundespolizei Fliegerstaffel Süd |
Arzt: | Klinikum Traunstein |
HEMS Technical Crew Member: | Bayerisches Rotes Kreuz |
*LFZ = Luftfahrzeug |
Christoph 14 ist ein vom Bundesministerium des Innern betriebener Rettungshubschrauber. Der Hubschrauber vom Typ Eurocopter EC 135 ist am Klinikum Traunstein in Traunstein stationiert. Die Piloten gehören zu der Fliegerstaffel Süd der Bundespolizei. Die Notärzte kommen vom Klinikum aus Traunstein, die Rettungsassistenten werden vom Bayerischen Roten Kreuz gestellt. Das Einsatzgebiet für die Luftrettung erstreckt sich auf einen Umkreis von etwa 60 Kilometer rund um Traunstein. Christoph 14 fliegt auch grenzüberschreitende Einsätze.
Geschichte
Ein Rettungshubschrauber in Traunstein war bereits von 1972 bis 1975 durch eine Privat-Firma in Betrieb - die Firma Ortner “Süd-Helicopter”. Am 10. September 1976 wurde eine orangefarbene Bölkow Bo 105 für die Luftrettung in der Region Südostoberbayern in Dienst gestellt.
Am 30. März 1982 kommt es bei Kastl (Oberbayern) zum Absturz von „Christoph 14“. Der Hubschrauber muss beim Landeanflug einer Starkstromleitung ausweichen, berührt einen Baum und stürzt dabei ab. Am Rettungshubschrauber entsteht Totalschaden, alle 3 Besatzungsmitglieder werden zum Teil schwer verletzt.
Am 22. März 1983 stürzt der Hubschrauber auf dem Rückflug von Berchtesgaden in einem Schneesturm bei Gröben (Teisendorf) ab. Die dreiköpfige Besatzung kommt dabei ums Leben.[1]
Im Januar 2007 wurde die geleaste Bo 105 an den Hersteller zurückgegeben und durch einen Eurocopter EC 135 T2i ersetzt.[2] Zwei jeweils 706 PS starke Radialverdichterturbinen beschleunigen den Hubschrauber auf bis zu 250 km/h, womit er 35 km/h schneller ist als das Vorgängermodell. Die Anschaffung des neuen Eurocopters kostete ca. 5 Millionen Euro.
Ausrüstung
Die medizinische Ausstattung orientiert sich hinsichtlich der medizinischen Geräte, Medikamente und Materialien am Notarztwagen. In Europa ist sie durch die EN 13718[3] geregelt. Damit kann eine Versorgung vor Ort und während des Transportes auf notfallmedizinischem Niveau erfolgen.
Aufgrund des Einsatzgebietes von Christoph 14, das auch die Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen umfasst, sind zusätzlich ein Lawinenortungssystem und bis zu 90m lange Bergetaue über eine Doppellasthakenanlage vorhanden. Die Bergrettung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Bergwacht Bayern.
Sonstiges
Der Name Christoph 14 geht auf den heiligen Christophorus zurück, den Schutzpatron der Autofahrer. Nach ihm tragen alle deutschen Rettungshubschrauber den BOS-Funk-Rufnamen Christoph, gefolgt von einer Nummer bei Rettungshubschraubern und einer Bezeichnung zum Standort bei Intensivtransporthubschraubern.
Einzelnachweise
- ↑ Absturz-Drama am 22. März 1983: Die Christoph 14-Tragödie, Wochenblatt, Traunstein am 25. März 2013
- ↑ http://www.rth.info/stationen.db/station.php?id=14
- ↑ Norm DIN EN13718
Literatur
- ADAC Luftrettung GmbH: ADAC-Stationsatlas >>Christoph – bitte kommen!<<, München, 2006. ISBN 3-933266-46-7