Claude Onesta

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Claude Onesta
Claude Onesta bei der Handball-EM 2010

Claude Onesta (* 6. Februar 1957 in Albi) ist ein ehemaliger französischer Handballspieler und war von 2001 bis 2016 Trainer der französischen Handball-Nationalmannschaft und ist derzeit Manager des französischen Handballverbandes.

Laufbahn

Ab dem elften Lebensjahr spielte Onesta in der Jugend bei ASEAT / Stade toulousain / Sporting Toulouse 31, heute Toulouse Handball. Er blieb dem Verein als Spieler bis 1987 erhalten. Danach war er bis 2001 Trainer der Mannschaft. Mit der Mannschaft wurde er 1998 Pokalsieger und 1999 Zweiter im Pokalwettbewerb. In der EHF Champions League kam er mit Toulouse 1999 ins Halbfinale.

2001 wurde Onesta dann Nachfolger von Daniel Costantini, als Trainer der französischen Handball-Nationalmannschaft.[1] Mit seiner Mannschaft konnte er in den folgenden Jahren alle wichtigen Titel im Welthandball mehrfach gewinnen und sogar ein historisches Triple schaffen, als er zwischen 2008 und 2010 in Folge mit seiner Mannschaft Olympiasieg, Weltmeisterschaft und Europameisterschaft holte. Zuvor errang er 2006 bereits einmal die Handball EM mit der französischen Auswahl. Nach dem Russen Wladimir Salmanowitsch Maximow ist Onesta erst der zweite Trainer, der es mit einer Nationalmannschaft schaffte, alle drei großen Titel (Olympiasieg, Europameister und Weltmeister) mindestens ein Mal zu gewinnen. Diese Serie konnte er mit dem erneuten Gewinn der Weltmeisterschaft im Jahr 2011 weiter ausbauen, als das französische Team im Finale Dänemark nach Verlängerung bezwingen konnte. Es war zudem das erste Mal seit 1974, dass eine Nation den WM-Titel erfolgreich verteidigen konnte.

Die Erfolgsserie riss während der Europameisterschaft 2012, als das französische Team die Hauptrunde nicht überstand und sich somit nicht für das Halbfinale qualifizieren konnte. Es war das erste Mal, dass das französische Team unter Onesta ein Halbfinale verpasst hat. Das nächste Handball-Großereignis, Olympia 2012 in London, gewannen die von Onesta trainierten Franzosen indes wieder. Sie bezwangen im Finale die schwedische Auswahl mit 22:21 Toren und sicherten sich somit zum zweiten Mal nach 2008 die Goldmedaille.

Nach einer eher enttäuschenden WM 2013 mit dem Viertelfinal-K.o. gegen Kroatien konnte sich Onestas Team bei der darauf folgenden EM 2014 rehabilitieren und bezwang den Gastgeber Dänemark im Finale mit 41 zu 32 Toren. Auch bei der WM 2015 wurde sein Team erneut Weltmeister. Es war Onestas achter wichtiger Titel. Zudem hielt der Franzose zum zweiten Mal in seiner Karriere gleichzeitig alle drei großen Titel im Welthandball.

Bei der EM 2016 verlor sein Team das letzte Hauptrundenspiel gegen Norwegen mit 24:29 und verpasste somit den Halbfinaleinzug. Bei den darauf folgenden olympischen Spielen in Rio zog sein Team erneut ins Finale ein, verlor dort aber gegen Dänemark und konnte den Titel von 2008 kein zweites Mal verteidigen. Im September 2016 gab Onesta sein Traineramt der französischen Nationalmannschaft ab. Onesta bleibt dem Verband aber als Manager erhalten.[2]

Sonstiges

Nach der Halbfinal-Niederlage Frankreichs gegen Deutschland bei der Weltmeisterschaft 2007 kritisierte Onesta – ähnlich wie der slowenische Trainer Kasim Kamenica und der spanische Coach Juan Carlos Pastor – die Schiedsrichterleistung und erhob sogar Betrugsvorwürfe.[3] Das Verhältnis zu seinem ehemaligen deutschen Kollegen Heiner Brand ist seither sehr unterkühlt.[4]

Onesta ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist ein Cousin des Politikers Gérard Onesta.[5]

Erfolge

Weblinks

Commons: Claude Onesta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. sportelmonaco.com: Porträt von Claude Onesta, abgerufen am 8. Oktober 2012
  2. handball-world.com: Didier Dinart und Guillaume Gille französische Nationaltrainer, abgerufen am 28. September 2016
  3. Frankreich-Coach erhebt Betrugsvorwürfe. In: RP-Online vom 2. Februar 2007
  4. E. Eggers:Mafiosi gegen schlechte Verlierer. In: Spiegel-Online vom 21. Januar 2008
  5. B. Pastoure: Portraits croisés de deux européens convaincus. In: AriegeNews vom 22. Dezember 2008