Claudine Longet
Claudine Georgette Longet (* 29. Januar 1942 in Paris) ist eine französische Sängerin und Schauspielerin. Berühmt wurde sie durch ihre Rolle der Michele Monet an der Seite von Peter Sellers in dem Blake-Edwards-Film Der Partyschreck (1968) und dadurch, dass sie 1976 ihren damaligen Lebensgefährten, den Skistar Vladimir Sabich, erschossen hat.
Leben
Nachdem sie im Alter von 19 Jahren in die USA gegangen war, arbeitete Longet zunächst als Showgirl bei der Folies Bergère Show in Las Vegas, wo sie ihrem späteren ersten Ehemann, dem amerikanischen Sänger Andy Williams, der sie schon aus Paris kannte, wieder begegnete. Aus der Ehe mit Williams (1961–1975) gingen drei Kinder hervor.
Als Sängerin veröffentlichte sie 1966 ihre Debüt-Single Meditation. Es folgten vier Alben und einige Singles, von denen es vier in die US TOP 100 Single-Charts schafften.
Ihre Schauspielerkarriere beschränkte sich – mit Ausnahme des Films Der Partyschreck, in dem sie das Lied Nothing to lose sang – weitgehend auf Fernsehfilme und -serien. Ihre letzte Rolle hatte sie 1972 in einer Folge von Die Straßen von San Francisco. 1974 zog sie mit ihrem Lebensgefährten, dem Skirennläufer Vladimir Sabich, nach Aspen, Colorado, wo es am 21. März 1976 zu einem tödlichen Zwischenfall kam.
Der Kriminalfall
Longet wurde am 21. März 1976 unter dem Verdacht festgenommen, ihren Lebensgefährten Vladimir „Spider“ Sabich erschossen zu haben, als dieser eine Dusche genommen hatte und gerade dabei war, sich anzuziehen.
Im Prozess sagte Longet aus, dass die Waffe losgegangen sei, als Vladimir ihr gezeigt habe, wie diese funktioniert. Obwohl die Obduktion ergab, dass Sabich aus einem Abstand von ca. zwei Metern von hinten erschossen wurde, glaubte ihr das Gericht.
Hinzu kam ein schwerwiegender Fehler der Polizei von Aspen; diese hatte sich Beweismaterial illegal angeeignet, so dass es vor Gericht nicht verwendet werden konnte. Es handelte sich zum einen um eine Blutprobe von Longet und zum anderen um ihr Tagebuch. Die Blutprobe enthielt Kokain, aus dem Tagebuch ergab sich der schlechte Stand der Beziehung. Auch wurde die Pistole nicht fachmännisch behandelt; sie war in ein Handtuch gewickelt worden und sogar drei Tage lang verschwunden.
Die Jury sprach sie vom Anklagepunkt Mord frei, befand sie jedoch der Fahrlässigen Tötung für schuldig. Sie wurde zu 30 Tagen Gefängnis verurteilt.
Nachdem sie die Strafe verbüßt hatte, fuhr sie mit ihrem Verteidiger Ron Austin in die Ferien, der dafür Frau und Kinder verließ. 1985 heiratete sie Ron Austin. Das Paar lebt seither in Aspen.
Sonstiges
Der Fall Longet-Sabich wurde von der Musikgruppe The Rolling Stones in dem Titel Claudine aufgegriffen, der als Eröffnungstrack zu ihrem Album Emotional Rescue (1980) gedacht war, aus rechtlichen Gründen jedoch zurückgezogen wurde.
Diskografie
U.S. Alben
Jahr | Titel | Label | Höchste Chart Platzierung- Billboard | Höchste Chart Platzierung- Cash Box | Bemerkung |
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1964 | The Wonderful World of Andy Williams | Columbia CL 2137/ CS 8937 | 9 | 8 | Let It Be Me (Je T’Appartiens) (Duett mit Andy Williams); Gold-Status RIAA |
1967 | Claudine | A&M SP 4121 | 11 | 9 | Gold-Status RIAA |
1967 | The Look of Love | A&M SP 4129 | 33 | 23 | |
1968 | Love is Blue | A&M SP 4142 | 29 | 31 | |
1968 | Colours | A&M SP 4163 | 155 | 80 | |
1970 | Run Wild, Run Free | A&M SP 4232 | |||
1971 | We've Only Just Begun | Barnaby/ CBS Z 30377 | |||
1972 | Let's Spend the Night Together | Barnaby/ MGM BR-15001 | |||
1975 | The Little Prince | Warner Brothers | Hörspiel mit Hintergrundmusik | ||
2000 | The Very Best of Claudine Longet | Varèse Vintage 302 066 118 2 | Kompilation |
Sonstige Alben
Jahr | Titel | Label | Bemerkung |
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1993 | Sugar Me | Vivid M131538 | Japanische Veröffentlichung (mit zuvor unveröffentlichten Singles) |
1998 | A&M Digitally Remastered Best | A&M/ Polydor POCM-1573 | Japanische Veröffentlichung (Zusammenstellung wesentlicher A&M Aufnahmen und einiger seltenen Singles) |
2003 | Cuddle Up With Claudine Longet | Munster 002 | Spanische Veröffentlichung (Doppelalbum der Barnaby Aufnahmen) |
2003 | The Party (Original Soundtrack) | BMG France RCA Victor Gold Series 82876524862 | Französische Wiederveröffentlichung des Soundtrackes, mit der Single von Claudine "Nothing to Lose" |
2005 | Hello Hello: The Best of Claudine Longet | Rev-Ola CR REV 119 | Britische Veröffentlichung |
Filmografie
- 1963: McHale’s Navy (Fernsehserie, zwei Folgen)
- 1963: Dr. Kildare (Fernsehserie, eine Folge)
- 1964: Unternehmen Pferdeschwanz (McHale's Navy)
- 1964: Stunde der Entscheidung (Kraft Suspense Theatre, Fernsehserie, eine Folge)
- 1964, 1967: Combat! (Fernsehserie, zwei Folgen)
- 1965: Mr. Novak (Fernsehserie, eine Folge)
- 1965–1966: 12 O'Clock High (Fernsehserie, zwei Folgen)
- 1966: Ein Käfig voller Helden (Hogan’s Heroes, Fernsehserie, eine Folge)
- 1966–1967: The Rat Patrol (Fernsehserie, zwei Folgen)
- 1966–1967: Wettlauf mit dem Tod (Run for Your Life, Fernsehserie, zwei Folgen)
- 1968: Der Partyschreck (The Party)
- 1968: Massacre Harbor
- 1968: The Name of the Game (Fernsehserie, eine Folge)
- 1969: FBI (The F.B.I., Fernsehserie, eine Folge)
- 1969: The Bold Ones: The Lawyers (Fernsehserie, eine Folge)
- 1970: Love, American Style (Fernsehserie, eine Folge)
- 1971: Alias Smith und Jones (Alias Smith and Jones, Fernsehserie, eine Folge)
- 1971: How to Steal an Airplane (Fernsehfilm)
- 1973: Die Straßen von San Francisco (The Streets of San Francisco, Fernsehserie, eine Folge)
- 1975: The Legendary Curse of the Hope Diamond (Fernsehfilm)
Literatur
- Frank W. Martin: Claudine Longet. Her stormy life in Aspen with the lover she killed. In: People weekly vom 24, Januar 1977, S. 12–15.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Longet, Claudine |
ALTERNATIVNAMEN | Longet, Claudine Georgette (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | französische Sängerin und Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 29. Januar 1942 |
GEBURTSORT | Paris, Île-de-France, Frankreich |