Cremonini S.p.A.

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Cremonini ist eine italienische Unternehmensgruppe der Fleischindustrie mit Hauptsitz in Castelvetro bei Modena.

Struktur und Kennzahlen

Die Gruppe ist in den drei Geschäftsfeldern Produktion von Fleisch, Wurstwaren und Gewürzen (zusammen 40 % Umsatzanteil; Tochtergesellschaft INALCA S.p.A.), Vertrieb (42 % Anteil) und Restaurantdienstleistungen/Catering (18 % Anteil, Tochtergesellschaft MARR S.p.A.) tätig. Sie erzielte 2007 mit rund 5000 Mitarbeitern einen konsolidierten Umsatz von 2,482 Milliarden Euro, davon 1,881 Milliarden Euro in Italien, 370,3 Millionen Euro im übrigen Europa, den Rest weltweit.

Die Cremonini-Gruppe ist in den Bereichen Herstellung von Rindfleisch, auf Fleisch basierenden Produkten und beim Vertrieb von Nahrungsmitteln an die Catering-Branche Marktführer in Italien. Sie gehört auch zu den bedeutendsten italienischen Produzenten von Pökelfleisch (Tochtergesellschaft MONTANA ALIMENTARI S.p.a.). Sie hat größere Marktanteile im Sektor Restaurantdienstleistungen und ist italienischer Marktführer im Zug-Catering (an Bord und auf Bahnhöfen; Tochtergesellschaft CHEF EXPRESS). Außerdem steht die Gruppe auf Rang zwei im italienischen Autobahnrestaurant-Service. Die erste italienische Steakhouse-Kette RoadHouse Grill und der Salami-Hersteller Ibis gehört ebenfalls zur Gruppe.

Die Familie Cremonini hält heute direkt oder indirekt 58,6 % der Anteile der Cremonini S.p.A..

Geschichte

Die Cremonini-Gruppe entstand aus dem 1966 von Luigi Cremonini gegründeten Schlachtbetrieb INALCA. 1976 stellt die Firma erstmals Pökelfleisch her. 1979 übernahm sie die MARR S.p.A., wonach der Einstieg in den Vertrieb an die Cateringbranche folgte. 1982 übernahm Cremonini den Kantinen-Dienstleister Agape. 1985 erwarb Cremonini sechs Fastfood-Imbisse vom staatlichen italienischen Lebensmittelkonzern SME. Innerhalb weniger Jahre entstanden unter der Marke Burghy 96 Fastfood-Restaurants, die Kette war zu einem der Marktführer im italienischen Fastfood-Geschäft gewachsen. 1986 begann Cremonini mit Haus-zu-Haus-Vertrieb, 1990 mit der Herstellung von Gewürzen und Aromen. 1995 kaufte das Unternehmen Harry’s Bar in Rom hinzu.

Ab 1995 jedoch veräußerte das Unternehmen mehrere nicht strategisch wichtige Aktivitäten und konzentrierte seine Investitionen auf sein Kerngeschäft. Ende der 1990er Jahre erlangte Luigi die volle Kontrolle über die Unternehmen der Gruppe, nachdem er zunächst 1996 den Drittelanteil seines Bruders Giuseppe und 1998 ein weiteres Drittel von den Erben des Mitbegründers Brandini erwerben konnte. Die Burghy-Restaurants gab er an McDonald’s ab und vereinbarte im Gegenzug eine fünfjährige Belieferung des US-Konzerns mit Hamburgern durch Inalca. Außerdem stieß Cremonini die Speiseölproduktion sowie das Wein- und Mineralwassergeschäft ab.

Am 11. Dezember 1998 ging die Gruppe an die Mailänder Börse, seit 2. Juli 2001 ist sie im Star-Segment für Klein- und Mittelunternehmen der Borsa Italiana notiert. Im Juni 2005 brachte die Cremonini-Gruppe ihr Tochterunternehmen MARR S.p.A. an die italienische Börse im Star-Sektor, behielt jedoch eine Kontrollmehrheit von 57.4 % der Anteile.

Im Juli 2006 schloss Cremonini den schrittweisen Erwerb aller Anteile des im Catering für Autobahnraststätten tätigen Unternehmens Moto S.p.A. von der Compass Group ab. Ende 2007 erwarb der brasilianische Rindfleischkonzern JBS für 225 Mio. Euro 50 % an der INALCA SpA., beendete diese Beteiligung aber 2011 wieder.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung Cremonini, 4. März 2011