David Matas

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Juni 2016 um 12:19 Uhr durch Timo2010 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

David Matas (* 29. August 1943) ist Justitiar der Vereinigung B'nai Brith Kanada. Er gilt als Spezialist für Rechtsthemen aus den Themengebieten Flüchtlingswesen, Immigration und Menschenrechte. David Matas kann auf eine umfangreiche Liste von Veröffentlichungen zurückblicken. Er lebt in Winnipeg.

Lebenslauf

Ausbildung

Der gebürtige Winnipeger erhielt 1964 einen Bachelorabschluss in Geisteswissenschaften (B.A.) der Universität von Manitoba sowie 1965 den Grad eines Masters der Princeton-Universität. 1967 schloss er ein weiteres Studium als Jurist (Bachelor of Arts (Jurisprudence)) der Universität Oxford ab; 1968 erhielt er einen Titel in Zivilrecht (Bachelor of Civil Law). 1969 wurde er Mitglied in der berufsständischen englischen Organisation Middle Temple als so genannter Barrister, zwei Jahre später auch der Juristenvereinigung Bar association in Manitoba.

Arbeit als Jurist

Zwischen 1968 war David Matas Referendar des Supreme Court of Canada, wo er in der Arbeitsgruppe Foreign Ownership Working Group (Arbeitsgruppe über ausländischen Besitz) der kanadischen Regierung mitarbeitete. 1971 bis 1972 stand er als Solicitor General der Behörde vor, die für die kanadischen Gefängnisse, die kanadische Bergpolizei und die Bewährungsauflagenbehörde zuständig ist.

Als Vertreter seines Landes arbeitete David Matas in New York in der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Dabei war er in einem Arbeitsausschuss zuständig für die Einwanderungsbedingungen und -verfahren, außerdem in der kanadischen Delegation bei der Konferenz zu Errichtung eines Internationalen Gerichtshofes 1998 sowie in der kanadischen Delegation beim Stockholmer Forum über den Holocaust. Seit 1997 ist David Matas Direktor des Internationalen Zentrums für Menschenrechte und Demokratieentwicklung.

Tätigkeit als Hochschullehrer

An der McGill University unterrichtete Matas Verfassungsrecht, an der University of Manitoba hielt er wirtschaftswissenschaftliche Einführungsveranstaltungen und lehrte Politikwissenschaften mit Schwerpunkt auf Problemen der kanadischen Volkswirtschaft, Internationales Recht, Einwanderungsrecht, Flüchtlingsrecht und dozierte über das Thema Recht und Freiheit.

Politische Tätigkeit

Für das kanadische Unterhaus kandidierte David Matas bei den Bundeswahlen 1980 im Wahlbezirk Winnipeg—Assiniboine.

Menschenrechtsarbeit

Engagiert hat sich David Matas als Direktor für die Spendenorganisation International Defence & Aid Fund for South Africa in Canada, als Direktor der Kanadisch-Südafrikanischen Kooperation, als stellvertretender Vorsitzender der kanadischen Helsinki-Watch-Gruppe, als Direktor der Vereinigung für Recht und Freiheit in Manitoba, für Amnesty International, für B’nai B’rith Kanada, für die kanadische Bar Association und die Internationale Kommission von Juristen und den Kanadischen Zweig des Jüdischen Weltkongresses sowie den kanadischen Flüchtlingsbeirat. David Matas ist Autor des Untersuchungsberichtes "Bloody Harvest", der der Praxis des illegalen Organhandels mit den Organen von nicht zum Tode Verurteilen Zwangsarbeitern, vornehmlich Gewissensgefangenen der Falun Gong, in der VR China nachgeht. Der Untersuchungsbericht, der zuerst am 6. Juli 2006 veröffentlicht wurde, erregte insbesondere im Vorfeld der Olympischen Spiele in Beijing 2008 internationales Aufsehen.

Er vertrat Lai Changxing in dessen Aufsehen erregenden Auslieferungsprozessen nach China.

Weblinks