Deep Sky

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Unter dem Begriff Deep Sky (wörtlich: „tiefer Himmel“) werden in der Amateurastronomie diejenigen optisch beobachtbaren Himmelsobjekte zusammengefasst, die sich außerhalb des Sonnensystems befinden (also keine Asteroiden, Planeten oder Kometen), aber keine einzelnen Sterne sind. Zu ihnen zählen unter anderem alle Sternhaufen, Nebel und Galaxien.

Dem Begriff Deep Sky liegt keine Klassifizierung von Objekten bezüglich ihrer absoluten Entfernung zugrunde. Tatsächlich können Deep-Sky-Objekte relativ nah (Messier 45: 430 Lichtjahre) oder auch sehr weit entfernt sein (Messier 51: etwa 35 Mio. Lichtjahre).

Beobachtung

Die visuelle und fotografische Beobachtung von Deep-Sky-Objekten erfreut sich bei Hobbyastronomen großer Beliebtheit. Einige dieser Objekte können schon mit bloßem Auge ausgemacht werden. Eine mit freiem Auge sichtbare Galaxie ist der Andromedanebel, ein offener Sternhaufen zum Beispiel Messier 45. Als Beispiel für einen mit freiem Auge sichtbaren Nebel ist der Orionnebel zu nennen, mit freiem Auge als sternartiges Objekt sichtbar ist der Kugelsternhaufen Messier 22.

Zur visuellen Beobachtung von Deep-Sky-Objekten empfehlen sich optische Geräte mit hohem Lichtsammelvermögen, also großen Öffnungen. Zur Beobachtung sind meist kleine Vergrößerungen von Vorteil, um möglichst viel Licht in das Auge gelangen zu lassen. Man kann dann natürlich die Vergrößerung zur Detailbeobachtung steigern.

Viele Deep-Sky-Objekte sind schon mit einfachen optischen Hilfsmitteln wie einem Fernglas sehr gut zu beobachten. Zur Detailbeobachtung ziehen Hobbyastronomen Spiegelteleskope normalen, meist lichtschwächeren Linsenfernrohren vor.

Geschichte

Manche Deep-Sky-Objekte waren schon in der Antike und früher bekannt, doch als man im 18. Jahrhundert systematisch nach Kometen zu suchen begann, wurde es notwendig, die restlichen nebulösen Himmelserscheinungen von den Kometen zu unterscheiden. So schrieb zum Beispiel der französische Astronom Charles Messier im 18. Jahrhundert die Positionen von 110 dieser Objekte auf. Seitdem sind immer mehr solcher Objekte aufgetaucht, und so verfasste John Dreyer 1888 den berühmten New General Catalogue, der fast 8000 Objekte beinhaltet.

Katalogisierung

Viele Deep-Sky-Objekte sind schon seit Jahrhunderten bekannt und in entsprechenden Katalogen aufgeführt, manche tragen jedoch auch die eigentlich nur für Sterne typischen Bayer- oder Flamsteed-Bezeichnungen, da sie früher als Fixsterne fehlinterpretiert wurden.
Die bekannteste Sammlung von Deep-Sky-Objekten ist der Messier-Katalog. In ihm finden sich 110 Objekte, die relativ leicht zu beobachten sind und zu den Paradeobjekten des Deep Sky zählen. Ein anderer bekannter Katalog ist der New General Catalogue mit fast 8000 Objekten.

Eine wichtige Durchmusterung war das Hubble Deep Field 1995, Hubble Deep Field South 1998, und das Hubble Ultra Deep Field 2004, das bis dato fernste astronomische Bild, das jemals im Bereich des sichtbaren Lichts aufgenommen wurde.

Deep-Sky-Objekte

Siehe auch

Literatur

  • Erich Karkoschka: Atlas für Himmelsbeobachter. Der Sternatlas zum Himmelsjahr. Mit 50 Sternkarten des gesamten Himmels. 2. Auflage. Franckh, Stuttgart 1989, ISBN 3-440-05867-0.
  • Thomas Jäger, Wolfgang Steinicke, Hans-Jürgen Wulfrath: Einführung in die visuelle Deep-Sky Beobachtung. VdS-Fachgruppe „Visuelle Deep-Sky-Beobachtung“, Umkirch 2001.
  • Wolfgang Steinicke (Hrsg.): Praxishandbuch Deep Sky. Beobachtung von Sternen, Nebeln und Galaxien. Kosmos, Stuttgart 2004, ISBN 3-440-09779-X.

Weblinks