Der Stern von Afrika (Brettspiel)

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Der Stern von Afrika
Daten zum Spiel
Autor Kari Mannerla
Verlag Peliko (seit 1985)
Erscheinungsjahr 1951
Art Brettspiel
Spieler 2 bis 5
Dauer 15 bis 60 Minuten
Alter ab 5 Jahren

Der Stern von Afrika (finnisch: Afrikan Tähti, schwedisch: Afrikas Stjärna) ist ein finnisches Brettspiel von Kari Mannerla (1930–2006).[1] Das Spiel erschien zum ersten Mal in Finnland im Jahr 1951 und 1982 in Deutschland.[2][3][4] Es ist das bekannteste Brettspiel in Finnland.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mannerla war beruflich in der Werbebranche tätig, nebenher entwarf er verschiedene Spiele.

Geprägt von vielen Romane über Afrika und Humphrey Bogarts Film Casablanca entstand Ende der 1940er Jahre die Idee zum Spiel Der Stern von Afrika, das er nach dem gleichnamigen Diamanten benannte. Er begann bereits 1949 mit dem Entwurf eines landkartenähnlichen Spielbretts.[2][6] Die erste Fassung des Spiels erschien 1951. Es war das erste Spiel, in dem umkehrbare Spielmarken verwendet wurden. Das Spiel wurde bislang in 16 Sprachen übersetzt, über vier Millionen Exemplare des Spiels wurden weltweit verkauft, davon etwa die Hälfte in Finnland.[2][7]

Rezeption und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einfachen Spielregeln ermöglichen es, dass Spieler aller Altersgruppen am Stern von Afrika teilnehmen können. Das Spiel ist mehr ein Glücks- als ein Taktikspiel. Einige Kritiker sind der Meinung, dass Der Stern von Afrika ein kolonialistisches Spiel sei, weil darin von europäischen Spielern die Naturressourcen Afrikas geraubt werden.[6][8]

Inhalt der traditionellen Spielpackung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der finnischen Ausgabe des Spieles sind vorhanden:[9]

  • Landkarte von Afrika mit eingezeichneten Städten und Routen
  • 6 Spielfiguren
  • Spielmarken:
    • Der „Stern von Afrika“
    • 2 Rubine im Wert von je 1000 Pfund
    • 3 Smaragde im Wert von je 600 Pfund
    • 4 Topase im Wert von je 300 Pfund
    • 5 Hufeisen, die vor dem Finden des Sterns von Afrika wertlos sind. Danach kann einer der anderen Spieler noch den Wettbewerb gewinnen, wenn er als Erster ein Hufeisen nach Kairo oder Tanger bringt.
    • 3 Räuber, die das Geld des Spielers plündern
    • 12 leere Spielmarken
  • Würfel
  • Spielgeld in den Werten 1000 Pfund (3×), 500 Pfund (12×) und 100 Pfund (21×)

Regeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ziel des Spiels ist, den Diamanten „Stern von Afrika“ zu finden und nach Kairo oder Tanger zu bringen. Um den Diamanten zu finden, muss man verschiedene Orte Afrikas auf dem Spielbrett besuchen. Vor Spielbeginn werden die kleinen runden Spielmarken gemischt und verdeckt, mit der Rückseite nach oben, auf die roten Kreise des Spielbretts gelegt. Jeder Spieler wählt eine Spielfigur und stellt seine Figur auf eine der beiden möglichen Startstädte, Tanger oder Kairo. Jeder Spieler bekommt zudem drei Banknoten im Wert von je 100 Pfund als Startkapital für die Reise.

Nach den Vorbereitungen beginnt die Suche nach dem Stern von Afrika. Die Spieler würfeln abwechselnd und bewegen ihre Spielfiguren nach der gewürfelten Augenzahl. Die Landwege sind weiß mit schwarzen Punkten. Ihre Benutzung ist kostenlos. Die Seewege sind hellblau mit dunkelblauen Punkten. Um einen Seeweg zu benutzen, muss man je 100 Pfund bezahlen. Wenn man kein Geld mehr besitzt, kann man mit jeder Runde immer nur zwei Schritte auf dem Seeweg nehmen. Die Flugstrecken sind rote Linien. Um einen Flugweg zu benutzen, muss man 300 Pfund bezahlen.

Beim Erreichen eines roten Kreises auf dem Brett muss man 100 Pfund bezahlen, um eine Spielmarke zu wenden. Wenn man nicht bezahlen kann oder will, kann man die Spielmarke auch wenden, wenn man auf demselben Feld aussetzt und in der nächsten Runde eine 4, 5 oder 6 würfelt. Man kann sich auch entscheiden, die Spielmarke nicht zu wenden. Nach dem Umdrehen muss man den Bildhinweis der Spielmarke befolgen.

Gewinner ist der Spieler, der den Stern von Afrika gefunden hat und dann nach Tanger oder Kairo gebracht hat. Wenn ein anderer Spieler ein Hufeisen findet – nachdem der Stern schon gefunden wurde – und dieses nach Tanger oder Kairo schafft, bevor der Stern dort eintrifft, gewinnt er.[10]

Spezielle Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Besuch verschiedener Orte oder Gebiete treten folgende Ereignisse ein:

  • Kapstadt: Der Spieler, der zuerst in Kapstadt ankommt, erhält 500 Pfund.
  • Goldküste: Wenn ein Spieler einen Edelstein an der Goldküste findet, bekommt er die doppelte Summe seines Wertes.
  • Sklavenküste: Wenn man eine leere Spielmarke an der Sklavenküste wendet, muss man drei Runden warten, bevor man wieder würfeln darf.
  • St. Helena: Man muss in St. Helena bleiben, bis man eine Eins oder eine Zwei würfelt.
  • Sahara: Man muss in der Sahara bleiben, bis man eine Eins oder eine Zwei würfelt.[10]

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Außer dem traditionellen Brettspiel gibt es auch verschiedene Varianten: ein magnetisches Reisespiel, ein Kartenspiel und ein Memory-Spiel. Anlässlich des Jubiläumsjahrs 2011 sind ein Retrospiel und die 60-Jahre-Jubiläumsauflage erschienen.[11]
  • Das Spiel Inkan aarre (deutsch für „Der Schatz des Inka“) von Kari Mannerla ist im Jahr 2005 erschienen und ähnelt sehr dem Spiel Der Stern von Afrika. Das Spielbrett zeigt aber eine Karte von Südamerika.[6]
  • Seit 2005 gibt es alle zwei Jahre die Der-Stern-von-Afrika-Weltmeisterschaft.[11] Im Jahr 2011 gewann Maximilian Grönblom aus Finnland.[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nachruf auf den Erfinder@1@2Vorlage:Toter Link/www.ts.fi (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (finnisch)
  2. a b c HS.fi Muistot – Kari Mannerla@1@2Vorlage:Toter Link/muistot.hs.fi (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (finnisch)
  3. Spielarchiv.de (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.spielarchiv.de (deutsch)
  4. Peliko.fi – Afrikan tähti@1@2Vorlage:Toter Link/www.peliko.fi (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (finnisch)
  5. Peer Sylvester: So spielt die Welt: Ein Reiseführer durch die internationale Spieleszene. S. 38
  6. a b c TS.fi Kolumni – Afrikan tähden salaisuus@1@2Vorlage:Toter Link/www.ts.fi (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (finnisch)
  7. Yle.fi – Karjaalaiset kaksinkamppailivat Afrikan tähden mestaruudesta (finnisch)
  8. Lautapeliopas.fi – Afrikan tähti (finnisch)
  9. Peliko.fi – Afrikan tähti -peliohjeet (PDF; 1,5 MB)@1@2Vorlage:Toter Link/www.peliko.fi (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (finnisch)
  10. a b Die Spielregeln des Spiels „Der Stern von Afrika“ (finnische Auflage des Spiels: 2011, Martinez Oy, Raisio, Finland) (finnisch)
  11. a b Broschüre über Varianten des Spiels Der Stern von Afrika (in der finnischen Auflage des Spiels: 2011, Martinez Oy, Raisio, Finland) (finnisch)
  12. Iltalehti.fi - Afrikan tähti -pelin maailmanmestaruus 12-vuotiaalle (Memento des Originals vom 26. November 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.iltalehti.fi (finnisch)