Die blinde Eule

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Die blinde Eule (persisch بوف کور, Būf-e Kūr) ist ein Kurzroman des iranischen Schriftstellers Sadeq Hedayat. Er gilt als dessen Meisterwerk.

Der düstere Roman handelt von der Beichte eines Malers gegenüber seinem Schatten mit dem Umriss einer Eule. Er erzählt ihm von seinen Albträumen, in denen er sich mit dem Tod und seinen Auswirkungen auf das Leben auseinandersetzt.

Das Buch erschien 1936 während der Regentschaft Reza Schahs in einer limitierten Auflage in Mumbai, wo sich Hedayat zu der Zeit aufhielt. Nach der Abdankung Reza Schahs 1941 wurde der Roman im Iran herausgegeben und hatte gleich eine starke Resonanz.

André Breton bezeichnete Die blinde Eule als einen Klassiker des Surrealismus.[1]

Das Werk wurde 1987 von dem chilenischen Filmemacher Raúl Ruiz verfilmt.

Interpretation

Das Werk enthält unter anderem Anspielungen auf den Tibetischen Buddhismus, insbesondere auf das Bardo Thodol. Oft sind Szenen und Erinnerungen rauschartig ineinander verflochten, sodass sich keine klare dramaturgische Handlung nacherzählen lässt.

Deutschsprachige Ausgaben (Auswahl)

  • Sadeq Hedayat: Die blinde Eule (= Bibliothek Suhrkamp 1248). Übersetzung von Bahman Nirumand. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-518-22248-1.
  • Sadeq Hedayat: Die blinde Eule. Übersetzung von Gerd Henninger. Goethe & Hafis, Bonn 2003, ISBN 3-9807909-2-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sadeq Hedayat, Iranien (1903-1951), éditions Corti