Dietmar Schulop

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Dietmar Schulop, auch Detmar Schulop (bl. 1292–1350) war Ratssyndiker der Hansestadt Lübeck und 1327–1331 Domherr in Lübeck und seit 1321 in Schwerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Detmar Schulop war Sohn des 1297 verstorbenen Lübecker Bürgers gleichen Namens und seiner 1319 verstorbenen Ehefrau Mechthild. Beide Eltern wurden in der späteren Brömsen-Kapelle der Jakobikirche begraben. Der erhaltene Grabstein gilt als einer der ältesten erhaltenen Grabsteine Lübecks. Er erbte gemeinsam mit seiner Schwester Emelgard das Haus Langer Lohberg 45 von den Eltern.

Über die Studienorte Schulops ist nichts bekannt. Seit dem 25. Februar 1319[1] als Magister bezeichnet und als Nachfolger von Willekin von Bardewik zweiter überlieferter Syndicus,[2] stand er vom 7. Dezember 1321 bis zum 11. Januar 1331 im Dienst des Lübecker Rates.[3][4] Schulop ist als Lübecker Domherr vom 8. April 1327 bis zum 11. Januar 1331 nachgewiesen.[5] Seit 7. Dezember 1327 war er auch Schweriner Domherr, wobei er vom 28. Januar 1345 bis zum 31. Mai 1349 auch das Thesaurariat innehatte.[6][7]

Er stiftete 1338 eine Vikarie für die Jakobikirche in Lübeck. Detmar Schulop muss vor dem 30. Mai 1350 gestorben sein, denn zu diesem Zeitpunkt wurden seine Schweriner Pfründen mit dem Thesaurariat an Paul Hake verliehen.[8] Aus seinem Nachlass kamen einige Gelder auch der Schweriner Dombaukasse zu.[9] Doch am 24. Juni 1363 forderte das Schweriner Domkapitel immer noch die von Schulop vermachte Summe vom Lübecker Rat und am 3. Juni 1366 befand sich das Geld im Besitz seiner Testamentsexekutoren.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Baltzer, Friedrich Bruns: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Herausgegeben von der Baubehörde. Band III: Kirche zu Alt-Lübeck. Dom. Jakobikirche. Ägidienkirche. Verlag von Bernhard Nöhring, Lübeck 1920, S. 344 und 322. (Unveränderter Nachdruck: 2001, ISBN 3-89557-167-9)
  • Margit Kaluza-Baumruker: Das Schweriner Domkapitel (1171–1400). Köln, Wien 1987, ISBN 3-412-05787-8, S. 266.
  • Friedrich Bruns: Die Lübecker Syndiker und Ratssekretäre bis zur Verfassungsänderung von 1851, in: ZVLGA Band 29 (1938), S. 93
  • Klaus Krüger: Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmäler in Lübeck, Schleswig, Holstein und Lauenburg 1100-1600, Jan Thorbeke Verlag, Stuttgart 1999, S. 748 (LÜJA1) ISBN 3-7995-5940-X

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Urkundenbuch des Bisthums Lübeck Nr. 477.
  2. Friedrich Bruns: Die Lübecker Syndiker und Ratssekretäre bis zur Verfassungsänderung von 1851. In: ZVLGA 29, 1938 S. 93.
  3. Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB VI. (1870) Nr. 4312, MUB VII. (1872) Nr. 4559.
  4. Urkundenbuch des Bisthums Lübeck 2 Nr. 523, 3 Nr. 72.
  5. Urkundenbuch des Bisthums Lübeck 2 Nr. 525.
  6. MUB IX. (1875) Nr. 6573. MUB X (1877) Nr. 6970.
  7. Urkundenbuch der Stadt Lübeck 2 Nr. 820.
  8. MUB XXV. A (1936) Nr. 14323.
  9. MUB XIII. (1884) Nr. 7779.
  10. MUB XVI. (1893) Nr. 9487.