Diskussion:Berbermusik

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Bertramz in Abschnitt Anmerkungen
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Anmerkungen[Quelltext bearbeiten]

Hallo ArnoldBetten, der Artikel scheint mir mit heißer Nadel aber ohne Fachliteratur gestrickt. Deshalb sammle ich ein paar Gedanken zum Thema: Dieses sollte in der Einleitung abgegrenzt werden. Handelt der Artikel nur von der Musik der Berber in Marokko und Algerien oder umfasst er die ziemlich andere Musik der Tuareg auch noch (mit dem Argument, dass die auch eine Berbersprache sprechen)? Beides wäre möglich. Dann: Was ist das Umfeld? In Marokko gibt es vier große traditionelle Musikstile: Die höfische Musik, bei uns als Andalusische Musik bekannt (in Marokko al-ala), den religiösen Gesang (sama), die Volksmusikstile der Berber und die Kultmusik der Gnawa. Letztere gehört nicht zur Berbermusik.

Kleinigkeiten: Ghaita ist keine Flöte, sondern eine schrille Kegeloboe, die in Marokko rhaita heißt (vgl. algaita). "Trance", "psychedelisch" bezieht sich auf Gnawa? "Taqsim" ist ein Begriff der klassischen Musik. "Urtümlich anmutende Instrumente" und "kaum eine ... kulturelle Verfeinerung der Sitten und des Geschmacks..." kann man so lange nach Ende der Kolonialzeit nicht mehr schreiben.

Ein Einfluss von Blues u.ä. auf die Volksmusik der Berber wäre mir neu. Hier macht sich besonders bemerkbar, dass eine musikalische Beschreibung und Abgrenzung des Phänomens Berbermusik fehlt. Mir scheint die Volksmusik mit einer Art Weltmusik vermischt zu sein, die seit den 1960ern im Zusammenspiel mit westlichen Pop-/Jazz-Musikern entstanden ist. Auch dass der Algerier El Hajj Muhammad El Anka Berber war, ist natürlich richtig, aber würde man den klassischen urbanen Stil chaabi als Berbermusik bezeichnen?

Sorry, aber den Abschnitt "Musiker(innen)" muss ich gleich verschwinden lassen, wenn ich an die vielen regionalen Gesangs- und Tanzstile der Frauen denke. Es gibt Tanzstile mit Gesang und instrumentaler Begleitung von Männern, gemischten Truppen und nur Frauen. Frauen haben auch eigene instrumentale Traditionen (bei den Tuareg etwa die imzad). Zwischen den Geschlechtern getrennte musikalische Bereiche kommen weltweit fast überall vor. Charakteristisch für die Berber sind die bei Festen in großen Gemeinschaften gepflegten Musikstile. Die sind kulturell so dominant, dass die Entwicklung kleinerer, etwa kammermusikalischer Formen darunter gelitten hat.

Die Berbermusik Marokkos besteht aus den beiden Kategorien ahwasch (ahwash) und rais. Die Begriffe gehören hinein... wenn ich das so sagen durfte. Gruß -- Bertramz (Diskussion) 21:26, 25. Jan. 2015 (CET)Beantworten

Ich weiß, dass Du eindeutig der größere Fachmann in Sachen Musik bist und Dich auch in Marokko ganz gut auskennst... Aber der Artikel Berbermusik fehlte mir schon seit langem, ebenso die Artikel Gnawa-Musik oder zu einzelnen Instrumenten (z.B. loutar oder luthar oder zu den Flöten oder Blasinstrumenten)... So habe ich mir eigentlich gewünscht, dass jemand meine unvollkommene Arbeit korrigiert oder ergänzt... Also hoffe ich, dass Du weiter dran arbeitest!!! Zum Thema Gnaoua: Die meisten 'Gnaoua-Musiker' auf dem Jemaa-el-Fna-Platz in Marrakesch oder auf dem großen Platz vor dem Hafen von Essaouira sind ausnahmslos Männer und (mindestens) Halbberber; auch Musiker rein berberischer Abstammung wie 'Simo Lagnawi' nehmen sich der Gnaoua-Musik an - demzufolge vermischt sich in letzter Zeit einiges... Berbermusik im engeren Sinne ist eigentlich nur die traditionelle Musik der Berber; aber unter dieser Prämisse müsste man auch Mohamed Rouicha oder Mustafa El Akri herausnehmen, die die traditionelle Berbermusik deutlich erweitert und bereichert haben... Zum Thema Frauen: Ich kenne persönlich keine einzige berberische Solosängerin und mir sind nur schwach Bilder von Berber-Musikerinnen im Kopf, aber vielleicht ist auch hier einiges im Umbruch... Folglich müsste man vielleicht trennen zwischen der Berbermusik vor der Mitte des 20. Jh. und danach... Mal sehen... Dank und Gruß --ArnoldBetten (Diskussion) 10:25, 26. Jan. 2015 (CET)Beantworten
In vielen Ländern ist das Essen in Restaurants/Garküchen schlecht und besteht nur aus Fastfood. Wer die schmackhafte Landesküche kennenlernen will, muss in eine Familie eingeladen werden. Mit den Straßenmusikern, die zur (Touristen-)Unterhaltung auf den genannten öffentlichen Plätzen spielen, ist es so ähnlich. Da gibt es ein paar ordentliche darunter, aber ansonsten auch Gestalten, die wegen ihrer bunten Kostümierung die Hand fürs Fotografiertwerden aufhalten. Ein Eindruck über die Bandbreite einer Musikkultur lässt sich so jedenfalls nicht gewinnen. Die findet bei Jahresfesten und privaten Hochzeiten in den Dörfern statt. Hast du schon einmal auf dem Djemaa el Fna eine Gruppe von Dichtern-Sängern-Tänzern mit einem ribab-Spieler gesehen, die ein komplettes Programm aufführen?
Rouicha und El Akri machen natürlich heutige Berbermusik, auch wenn sie stark von arabischer Oud-Spielweise und allgemein populärer Musik beeinflusst ist. Da gilt es die Entwicklungslinie aufzuzeigen. Eine Musiktradition kann nicht als statischer Korpus beschrieben werden. Zwischen den beiden und dem modern-klassischen algerischen chaabi liegen aber musikalische Welten.
Eine leicht lesbare Einführung in Musik und Tänze der Berberfrauen ist Viviane Lièvre: Die Tänze des Maghreb. Marokko – Algerien – Tunesien (2008). Wie kommt Jan Garbarek in den Artikel? Ich befürchte, dass ich mich in nächster Zeit erst um meine vielen Nahziele kümmern muss und hier solange kaum etwas werde tun können. Gruß -- Bertramz (Diskussion) 13:46, 26. Jan. 2015 (CET)Beantworten