Diskussion:Byssinose

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Staubkonzentrationen[Quelltext bearbeiten]

Hallo Ghilt, gibt es denn irgendwo auch Angaben zu Staubkonzentrationen, die eine Gefährdung in Arbeitsräumen darstellen? Wie sieht das eigentlich mit cellulosischen Stäuben in der Natur aus? Sind dann nicht alle Pollen auch Byssinose auslösend oder spielen die wegen der geringeren Konzentration keine Rolle?--Techniker71 (Diskussion) 12:38, 5. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]

Hallo, da keine separate MAK oder TRGS für die unterschiedlichen Ursprünge der Zellulosefasern besteht, gilt die MAK von Feinstäuben (ich glaube 0,3 mg/m3 [1]). Siehe hierzu auch den Forschungsbericht 101 01 131, UBA-FB 98-036 des Umweltbundesamts. Gruß, --Ghilt (Diskussion) 14:23, 5. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]
Die Literatur beschreibt neben den Faserverarbeitern auch die Inhalation von Getreidestaub (grain dust). Pollen sind nicht bisher dort nicht erwähnt und eher saisonal, somit sind die Auswirkungen weniger chronisch als bei Zelluloseverarbeitern. Immunreaktionen auf Pollen gibt's aber bei Heuschnupfen. Gruß --Ghilt (Diskussion) 00:46, 6. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]
Eigentlich wollte ich mich zu diesen medizinischen Artikel nicht unbedingt äußern, da ich von Medizin keine große Ahnung habe, aber nun benötige ich mal ein paar Erklärungen. In der Einleitung des Artikels steht, dass die Krankheit durch langjähriges Einatmen von Stäuben von Baumwoll-; Hanf- oder Flachsfasern entsteht. Dort sollte m.E. unbedingt eingefügt werden, wo diese entstehen. Als letzter Absatz unter Eigenschaften steht, dass Arbeiter "die in der Produktion von Textilien aus Rohbaumwolle, Rohflachs oder Rohhanf (z.B. Hecheln der Rohfasern)" arbeiten, gefährdet sind. Diese Angabe ist meines Achtens etwas irreführend, da es sich um den Faseraufschluss und die Fasergewinnung handelt, also nicht um die Produktion von Textilien.
Weiter oben in Eigenschaften steht Cellulosefasern (weiter unten steht dann mal Zellulosefasern- man sollte sich auf eine Schreibweise einigen und m.E. zwar die letzte) und deren Stäube können nicht abgebaut werden. Sind denn nun auch Fasern für die Byssinose ursächlich? Bis zu welcher Größe (Länge, Breite) können den Fasern eingeatmet werden?
Der Begriff Zellulosefasern ist eigentlich in der Fachsprache der Textilindustrie zumindest den Fasern vorbehalten, die auf chemischen Wege aus der pflanzlichen Zellulose hergestellt werden (also Viskose-, Modal-, Lyocell-Fasern u.a.). Sind die nun doch auch auslösend? Was ja durch die Revision der Änderungen von Personaldisponent bei Viskose und der Diskussion dazu schon verneint wurde? Man müsste dann vieleicht korrekterweise schreiben Stäube aus Naturfasern auf zellulosischer Basis oder wenn wirklich der Beweis für Fasern vorliegt, dann auch Fasern auf dieser Basis.--Techniker71 (Diskussion) 12:58, 11. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]
Übrigens in der Technik spricht man von Faser, wenn die Länge des Teilchens mindestens 10mal größer ist als der Durchmesser. Um als Textilfaser bezeichnet zu werden, muss das Verhältnis L/D bei mindestens 1000:1 liegen.--Techniker71 (Diskussion) 13:04, 11. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]
Habe die Formulierungen mal angepasst. Sowohl beim Rohfaseraufschluss als auch beim Spinnen und Weben kann eine Byssinose auftreten, daher auch das Bezeichnungsspektrum von 'Farmer's lung' bis 'Weberhusten', entscheidend ist wohl die Staubkonzentration am jeweiligen Arbeitsplatz. Die Ursache ist noch nicht genau geklärt, für beide Mechanismen gibt es Hinweise. Einatembare und alveolengängige Stäube sind unter 10 Mikrometer groß.[2][3] Regeneratfasern werden auch nicht von Säugern abgebaut, habe allerdings noch nichts medizinisch Relevantes hierzu gesucht oder gefunden. Über die Anteile der longitudinalen oder lateralen Zerfaserung bei zellulosischen Stäuben und das daraus folgende L/D-Verhältnis habe ich leider keine Informationen vorliegen. Gruß, --Ghilt (Diskussion) 17:01, 11. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]
Wenn Du schreibst, dass einatembare Stäube unter 10 µm groß sind, dann lasse doch bitte Naturfaser auf Zellulosebasis weg, denn Du weißt ja von unserer von Superkurzfaser, dass diese kleinsten Fasern der Bastfasern im mm-Bereich liegen. Dann wäre doch Stäube von Naturfaser auf Zellulosebasis ... - m.E. wäre es exakter.--Techniker71 (Diskussion) 22:05, 11. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]
Auch die Fasern sind nicht abbaubar, jedoch nicht alveolengängig. Die Formulierung ist daher in diesem Zusammenhang m.E. exakt, Du kannst es aber gerne ändern. Gruß, --Ghilt (Diskussion) 23:13, 11. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]
In so einem Medizinartikel werde ich nichts ändern, da habe ich zu wenig Ahnung. Ich wunderte mich nur, wenn die Fasern gar nicht dort hinkommen, wo sie nicht abgebaut werden können, warum muss man dann erwähnen, dass sie nicht abgebaut werden können. Oder meinst Du jetzt, dass Säugetiere Zellulose an sich nicht abbauen können (also auch im Verdauungssystem)? Aber ich will hier nicht wieder eine lange Diskussion initiieren. Deshalb soll es das hier gewesen sein.--Techniker71 (Diskussion) 08:11, 12. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]
Die Nichtabbaubarkeit betrifft in der Tat alle Varianten von Zellulose, auch im Darm (dies erledigt dort die Darmflora). Das meine ich jedoch nicht erst jetzt. Zur Verdeutlichung der notwendigen Alveolengängigkeit hatte ich noch einen Satz eingefügt. Gruß, --Ghilt (Diskussion) 09:18, 12. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]

Literarische Verarbeitung[Quelltext bearbeiten]

Ist es üblich, in medizinischen Artikeln auch auf die Darstellung der Krankheit in der Literatur hinzuweisen? Dann wäre North and South (Roman) (1854) zu nennen; eine Hauptperson des Romans - beschäftigt in einer Baumwollfabrik in Manchester - stirbt daran. --Spinnerin mit Faden 16:33, 12. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]

Hallo und ja, habe mal einen Anfang gewagt. Gruß, --Ghilt (Diskussion) 17:24, 12. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]
Hallo Achim, warum hast Du diesen Abschnitt (ohne Angabe von Gründen) gelöscht? Gruß, --Ghilt (Diskussion) 09:50, 16. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]
Keine Ahnung - war ein Versehen und habe ich nicht bemerkt. Evtl. habe ich versehentlich eine Vorversion bearbeitet, als ich die Bkl. auflösen wollte. -- Achim Raschka (Diskussion) 20:15, 18. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]

Einzelnachweis 3[Quelltext bearbeiten]

Hallo Ghilt, vor mir liegt gerade Stryer Biochemie (zwar 7. Auflage von 2013)und ich sehe zwar dort die Anmerkung auf S. 331, dass Säugetiere wegen des Mangels an Cellulasen keine Pflanzenfasern verdauen können, allerdings könnte man aus dem Artikel entnehmen, dass da etwas zu der Nichtresorbierbarkeit im Atmungssystem stehen könnte. Da Du beim EN keine Seitenzahl angegeben hast, meine Frage: gibt es da noch eine andere Stelle in Deiner Auflage von 2007?--Techniker71 (Diskussion) 08:50, 17. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]

Hallo Techniker71, in diesem Buch ist es die einzige Textstelle, das ist jedoch biochemisches Lehrbuchwissen und daher auch bei Lehninger, Voet & Voet oder Löffler & Petrides zu finden. Weitere Informationen findest Du unter Darm (dort die Darmlängenverhältnisse bei Pflanzenfressern), Cellulose#Nahrung und Cellulase. Eine Lungenflora, welche die beta1:4-glykosidische Bindung spalten könnte, ist mir bisher unbekannt. Die m.E. beste Quelle zur alveolären Akkumulation ist der EN über die Toxizität in Ratten. Gruß, --Ghilt (Diskussion) 09:21, 17. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]
Gibt es denn überhaupt Materialien in Staub- oder Faserform, die in der Lunge abgebaut werden können?--Techniker71 (Diskussion) 10:11, 17. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]
Ja, dazu gehören z.B. fast alle Stoffe biologischen Ursprungs, wie DNA, RNA, Proteine, Lipide, sonstige Kohlenhydrate (außer Zellulose, Chitin und ein paar andere Homoglykane und Heteroglykane). Daneben versucht sich die Lunge durch Schleim zu säubern. Lösliche Stoffe wie Salze diffundieren im Körper und werden über die Niere entsorgt. Unpolare kleine Moleküle werden durch die Leber teilweise entgiftet (z.B. Sulfatierung, Glucuronylierung) und/oder an Albuminen (Proteine mit hydrophoben Taschen) über die Niere ausgeschieden. Bei längeren, unlöslichen Molekülen ist die jeweilige biologische Abbaubarkeit entscheidend. Den Pneumokoniosen ist die Nicht-Resorbierbarkeit gemein (Silikose, Anthrakose, Asbestose und auch die Byssinose), einige weisen obendrein Reizungen durch Fasern in hochbeweglichem Gewebe (wie der Lunge) auf. Gruß, --Ghilt (Diskussion) 10:34, 17. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]
Ich will es dann gut sein lassen und dich nicht über Gebühr strapazieren, deshalb nur noch die Bemerkung: Tierhaare, da sie Proteine sind, werden also in der Lunge abgebaut oder ? Ich hatte ja als Materialform Faser und Staub angegeben.--Techniker71 (Diskussion) 12:34, 17. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]
Genau, je kompakter und je kleiner die relative Oberfläche, desto langsamer, wegen der Zugänglichkeit für Peptidasen. Gruß, --Ghilt (Diskussion) 12:56, 17. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]

Defekter Weblink[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 16:43, 29. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]