Diskussion:Grundherrschaft

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Letzter Kommentar: vor 1 Monat von Vingerhuth in Abschnitt 1848 das Ende?
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Zusammenhang mit Christianisierung[Quelltext bearbeiten]

der Part "Bei der Ausbildung der Grundherrschaften europäischer Prägung muss ein Zusammenhang mit der schrittweisen Christianisierung der damaligen Bevölkerung beachtet werden. Das Prinzip des Herrschenden als männlich dominanter Hirte über die Herde der Schafe und deren Verfügbarkeit setzte sich durch." steht ohne irgendeinen Beleg. Für eine solch mutige Ausssage sollte aber dringend ein Beleg zur Verfügung gestellt werden (nicht signierter Beitrag von 109.43.1.146 (Diskussion) 12:45, 21. Jan. 2017 (CET))Beantworten

Leider finde ich dazu im Lexikon des Mittelalters keine Erwähnung. Ich kenne aber kein mittelalterliches Land mit Grundherrschaft, das nicht christianisiert gewesen wäre. --Ulrich Waack (Diskussion) 19:14, 25. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Trotzdem bleibt es ein arg mutiger Satz und die sehr bildhafte Sprache ist auch nicht gerade enzyklopädisch. Nur weil etwas in einem christianisierten Land passiert, ist die Christianisierung noch lange nicht kausal dafür. Beim Blick in die weite Welt sehe ich nicht, dass die Durchsetzung des Prinzips des "Herrschenden als männlich dominantem Hirten" eine Besonderheit christianisierter Gesellschaften wäre. Das Matriarchat ist - aus welchen Gründen auch immer - auch im nichtchristlichen Rest der Welt die Ausnahme geblieben. Und die geschlechtsneutrale Demokratie ist eine recht junge, zudem räumlich begrenzte Erscheinung. Auch die nachfolgende Aussage des Abschnitts, nach der die mit der Zeit durch den Herrscher gesteigerten "Lasten der Herde" dem (wohl christlichen) "Seelenheil dienen" sollten, ist recht fragwürdig. Schon die heidnischen Römer haben den Untergebenen Zölle abgepresst - ganz ohne Christentum und ohne irgendein Seelenheil zu versprechen. Die Kausalitäten scheinen konstruiert, sind nicht belegt. Ich bin für eine Streichung der beiden Aussagen. --Vingerhuth (Diskussion) 21:20, 16. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Ich habe den Satz gelöscht. --Vingerhuth (Diskussion) 22:19, 1. Apr. 2024 (CEST)Beantworten

Ländlicher Raum – Städte[Quelltext bearbeiten]

Kann man die Grundherrschaft im ländlichen Raum deutlicher von der in den Städten geltenden Form (Formen?) des Grundeigentums abgrenzen? Hatte die 1848er Revolution insofern für Städter eine Bedeutung? Grüße --AHert (Diskussion) 13:27, 24. Jul. 2020 (CEST)Beantworten

1848 das Ende?[Quelltext bearbeiten]

Einleitung und der Abschnitt "Überblick zur historischen Entwicklung" lesen sich so, als wenn 1848 im gesamten Deutschland die Grundherrschaft einheitlich final abgeschafft worden wäre. Diese Vorstellung fällt mir schwer, das es keine staatliche Zentralgewalt gab. Jedes Fürstentum und jeder Landesherr machte im Prinzip, was er wollte und verhielt sich nach der 48er Revolution mehr oder weniger restaurativ. Muss man 1848 nicht eher als eine Art "Zeitenwende" verstehen, in deren Folge die Grundherrschaft verschwand - aber nicht in jedem Land zu genau demselben Zeitpunkt? --Vingerhuth (Diskussion) 20:43, 16. Mär. 2024 (CET)Beantworten

Stimmt, 1848 war natürlich kein "Ende", sondern ein je nach Gebiet mehr oder weniger markanter Punkt in einer Entwicklung der staatlichen Organisationen. Dass staatliche Aufgaben (Heeresverwaltung usw.) immer stärker von staatlichen Organisationen zentralisiert wahrgenommen wurden (siehe z. B. die Artikel über die Werbbezirke oder die Numerierungsabschnitte, damit Steuereinhebung, Landesvermessung usw.), begann schon viele Jahrzehnte früher, weil sich die Zersplitterung des Grundbesitzes infolge der Grundherrschaften als massives Effizienzhindernis für die staatliche Verwaltung bzw. die Interessen des jeweiligen Herrscherhauses erwies. Von einer einheitlichen "Abschaffung" kann aber keine Rede sein, weil die Entwicklung auch davon abhing, wie stark (siehe vielleicht Deutschland) oder wie schwach (siehe Frankreich) die jeweilige Adelsschicht oder Kirche gegenüber dem Herrscherhaus tatsächlich war und wie rasch und wirksam die staatliche Organisation voranschritt (z. B. Einrichtung der Bezirksämter in Österreich). Einen wesentlichen Beitrag zur Beseitigung der Zersplitterungen leistete freilich auch die Wirtschaft, für die einheitliche Zollregeln, einheitliche Währungen und einheitliche Maße und Gewichte etc. immer dringender notwendig wurden. --Josef Moser (Diskussion) 23:23, 1. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
Danke für die detaillierten Erläuterungen! Das klingt plausibel und ruft nach Umformulierung des Abschnitts. --Vingerhuth (Diskussion) 23:39, 1. Apr. 2024 (CEST)Beantworten