Diskussion:Livländische Reimchronik

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Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von HHill in Abschnitt Sprache der Livländer Reimchronik
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Sprache der Livländer Reimchronik[Quelltext bearbeiten]

Vermutlich ist sie auf mittelhochdeutsch verfasst? Wird im Artikel nicht erwähnt.

--95.235.14.97 17:56, 20. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Scheint so, ich habe mal einen Ausschnitt gesehen. Das ist aber komisch, weil Schriftsprache im Deutschen Orden Mittelniederdeutsch war. Weiß jemand, wieso die Chronik in einer ortsfremden Sprache geschrieben wurde? -- 2003:C1:AF31:AD00:915E:BA1B:30B5:D568 21:58, 26. Okt. 2019 (CEST)Beantworten

Gehen wir das mal durch: Die Vermutung „mittelhochdeutsch" habt ihr wahrscheinlich aus der Kategorie:Literatur_(Mittelhochdeutsch) abgeleitet? :) Eine andere Kategorie für das Mittelalter haben wir speziell zu mittelalterlichen Schrift-/Schreibsprachen nicht. Heißt: Für alle anderen Schriftsprachen der Zeit wurden keine Kategorien angelegt; könnte man machen … aber wäre nicht besser die (Schrift-)Sprache im Artikeltext lesen zu können? ;) (Dort wird sie nämlich nicht erwähnt!)
Im Handschriftencensus wird die Sprache des Heidelberger Codex' mit Ostmitteldeutsch angegeben. Warum hat der Schreiber das Werk in dieser Sprache verfasst? Wissen wir nicht. Warum? Wissen wir auch nicht. Der Artikel sagt zum Autor:
„Somit gilt nur noch als gesichert, dass der unbekannte Autor in der Zeit um 1278 bis 1279 in Livland gewesen sein muss, vermutlich im Dienste des Deutschen Ordens, wahrscheinlich als Herold. Dadurch war es ihm vergönnt, durch das Land zu reisen und Augenzeuge verschiedener Ereignisse zu werden.”
Naja … und der Rest sind die gewohnten Unsicherheiten und Unklarheiten, die wir gern bzgl. mittelalterlicher Texte haben: Die Heidelberger Handschrift wird kein Autograph sein, sondern eine Abschrift (der Heidelberger Katalog äußert sich dazu zwar nicht dezidiert, aber gewöhnlich haben wir es in diesen Fällen mit "späteren Abschriften" zu tun). Den Textverfasser/originären Autor kennen wir nicht, den/die Abschreiber auch nicht. Wo in Deutschland der ursprüngliche Autor lebte und wo er aufgewachsen ist (das dürfte für den "Dialekt" einigermaßen wichtig sein), wissen wir auch nicht … Oder besser gesagt: Unser Artikel äußert sich dazu nicht. Bleibt also nur einen wagemutigen Sprung in die ja recht zahlreich vorhandene Forschungsliteratur zu machen (siehe Census und Heidelberger Katalog) und nachzulesen, ob sich dort weitere Hinweise oder sogar Erklärungen finden :) Gruß --Henriette (Diskussion) 22:46, 26. Okt. 2019 (CEST)Beantworten
Ein kurzer Blick in die Edition von Leo Meyer zeigt auch dem Nicht-Germanisten, dass dies offensichtlich nicht Niederdeutsch ist. Für die verschollene Rigaer Handschrift ist im Handschriftencensus als Schreibsprache Mitteldeutsch angegeben. So völlig abwegig scheint mir das nicht zu sein, wenn ich mir ansehe, woher ein nicht unerheblicher Teil der Ordensritter stammte (vgl. z. B. Dieter Wojtecki: Studien zur Personengeschichte des Deutschen Ordens im 13. Jahrhundert. Wiesbaden 1971). Das muss nicht heißen, dass das Werk auch in dieser Sprache verfasst wurde (hatte unlängst den Fall, das ein theologisches Werk aus dem Ordensumfeld sehr bald auch in Südwestdeutschland mit entsprechender Schreibsprache abgeschrieben wurde, muss mich jetzt nur noch erinnern, welche Handschrift das war …). --HHill (Diskussion) 08:40, 27. Okt. 2019 (CET) PS: es war Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, HB I 204 (Handschriftencensus, geschichtsquellen.de). --HHill (Diskussion) 17:05, 20. Nov. 2020 (CET)Beantworten