Diskussion:Magischer Realismus

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Daniel Kehlmann?! Ich habe den Namen dieses Autors aus der Liste der deutschen Vertreter entfernt, es geht hier um die literaturwissenschaftliche Einordnung, nicht um das "Gefühl", das ein Kehlmann-Leser vielleicht angesichts manch surrealer Elemente hatte, was aber eher in Richtung Postmoderne gehört und vom Background nicht zum deutschen magischen Realismus. (nicht signierter Beitrag von 77.132.249.166 (Diskussion | Beiträge) 22:38, 20. Jul 2009 (CEST))

Wo liegt der Widerspruch zwischen Postmoderne und magischem Realismus? Davon abgesehen: Kehlmann ordnet sich selbst in die Tradition des magischen Realismus Lateinamerikas ein, und er wird auch von Literaturwissenschaft in diese Richtung eingeordnet. Du kannst es in Kehlmanns Poetikvorlesung Diese sehr ernsten Scherze nachlesen, oder aber im Text+Kritik Band, der zu Kehlmann erschienen ist. --Stef2000 15:24, 6. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]

Magischer Realismus vs. real maravilloso[Quelltext bearbeiten]

Was Carpentier in seinem Vorwort zu El Reino de este mundo definiert, ist nicht der Magische Realismus, sondern der real maravilloso. Das sind zwei unterschiedliche Begriffe. Es gibt zwar innerhalb der Literaturwissenschaft durchaus Tendenzen, beide Begriffe synonym zu setzen (z.B. bei Aimée González, Susanne Jill Levine, Rosa Valdés-Cruz, Valbuena Briones oder Fernando Alegría), in der neueren Forschung wird aber der Unterschied zwischen den Begriffen immer stärker herausgearbeitet. Das wichtigste Unterscheidungskriterium ist dabei, das das real maravilloso sich auf die spezifische Wirklichkeit Lateinamerikas bezieht. Außerdem gibt es beim realismo mágico (auf die Literatur Lateinamerikas bezogen) kein "Programm", anders als beim real maravilloso. Wie auch immer, die Feststellung, Carpentier schreibe mit dem Vorwort zu El Reino de este mundo über den Magischen Realismus ist einfach falsch. -- Springy 20:42, 3. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]

Es ist auch didaktisch ziemlich ungeschickt, dass Carpentier im Abschnitt über die Malerei zitiert wird. -- Meskin 16:30, 15. Apr. 2009 (CEST)[Beantworten]

Franz Roh und die Revista de occidente[Quelltext bearbeiten]

Ach ja: franz Roh veröffentlichte seinen Artikel 1925 unter dem Titel "Nach Expressionismus. Magischer Realismus. Probleme der Neuen Sachlichkeit". 1927 wurde er teilweise in der Revista de Occidente als Übersetzung veröffentlicht, wobei der Titel in "Realismo mágico..." geändert wurde. -- Springy

Die genannten Vertreter sind auch durchaus zweifelhaft: Carpentier ist, wie bereits erwähnt, auf keinen Fall ein Magischer Realist. Borges wird durchaus zur Fantastischen Literatur gezählt. -- Springy

Bei Carpentier weiß ich es nicht, aber Borges' Schreibe unterscheidet sich stark vom Magischen Realismus. Und Cortázar orientiert sich eher an den avantgardistischen Anfängen der modernen argentinischen Literatur. Diese Liste ist wohl eher der verbreiteten Neigung geschuldet, sämtliche lateinamerikanische Literatur, die irgendwie phantastisch oder surrealistisch ist, dem Magischen Realismus zuzuschlagen. -- Meskin 16:30, 15. Apr. 2009 (CEST)[Beantworten]
Update: Aus der Liste der Vertreter habe ich einige rausgenommen, die eher typisch für postmoderne Literatur sind, nämlich Eco und von neuem Borges. Arguedas habe ich ebenfalls rausgenommen, weil er mir eher typisch für den Indigenismo zu sein scheint. --Meskin 22:53, 24. Jun. 2010 (CEST)[Beantworten]

Was hat denn Trash-Fantasy von Kai Meyer mit magischem Realismus zu tun? Ich will da nicht in der Liste wüten, aber es ist definitiv unangemessen, diesen Autor dort aufzuführen. 80.142.163.9 14:00, 12. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]

Überarbeitung[Quelltext bearbeiten]

Ich habe versucht, den Artikel so zu gliedern, dass Literatur und Malerei nicht ständig durcheinanderkommen. Außerdem einen toten Weblink entfernt und den Abschnitt zur Abgrenzung von anderen Stilen erweitert. Was noch zu tun bliebe, wäre der Diskussionspunkt Carpentier (ob dieser wirklich die gängige Definition des magischen Realismus verantwortet hat). Dazu fehlen mir allerdings die Kenntnisse, deshalb habe ich's dringelassen. Gelöscht habe ich dagegen den Satz, der eine Linie von Cervantes, El Greco und Baudelaire zum magischen Realismus zieht. Das erschien mir zu unspezifisch bzw. weit hergeholt. Was noch fehlt, ist ein Teil über den magischen Realismus in der deutschen Literatur, also Autoren wie Jahnn und Kasack. --Meskin 22:53, 24. Jun. 2010 (CEST)[Beantworten]

Ingeborg Bachmann[Quelltext bearbeiten]

Meines Wissens wird Ingeborg Bachmann in keinem der vielen wissenschaftlichen Texte zu ihrem Werk dem Magischen Realismus zugeordnet. Nach Kenntnis des überschaubaren Gesamtwerks halte ich sie hier als Vertreterin dieser literarischen Strömung für deplatziert und würde sie aus dem Artikel entfernen. Die Traum- und Wirklichkeitsverlustpassagen bspw. im Roman "Malina" mögen als 'magisch realistische' Elemente betrachtet werden können, aber stilbildend sind sie m.W. nicht. Der Begriff taucht übrigens auch nicht im Wikipedia-Artikel zu Ingeborg Bachmann auf. Bitte also im Löschung. (nicht signierter Beitrag von Kapitulpe (Diskussion | Beiträge) 17:08, 23. Apr. 2012 (CEST)) [Beantworten]

Ihr Verlag Piper ordnet sie so ein, siehe hier. -- Alinea (Diskussion) 17:22, 23. Apr. 2012 (CEST)[Beantworten]
Hallo Alinea, danke für deine Antwort. Die Seite, auf die du verweist, ist allerdings ein von Fantasy-Lesern und -Fans erstelltes Online-Lexikon ohne literaturwissenschaftlichen Anspruch. Ihre Verlage (zu dem neben dem Piper auch der Suhrkamp Verlag gehört) ordnen sie nicht so ein. Weder im Kritischen Lexikon der Gegenwartsliteratur noch in einer ihrer Monografien wird sie dieser Strömung zugeordnet oder als seine Repräsentantin gesehen. Sie sollte hier deswegen m.E. gelöscht werden.-- Kapitulpe (Diskussion) 21:59, 23. Apr. 2012 (CEST)[Beantworten]
Ich hab sie mal rausgenommen. Das Fanlexikon von piper-fantasy.de ist keine Quelle für Wikipedia. – Meskin (Diskussion) 22:16, 10. Okt. 2012 (CEST)[Beantworten]
Wie wäre es mit dem Goetheinstitut? -- Alinea (Diskussion) 13:03, 11. Okt. 2012 (CEST)[Beantworten]

Hallo Alinea, meinst Du diese Stelle in Deinem Link? "Dank seines spielerischen Umgangs mit Wirklichkeitsebenen und dem sprunghaften Wechsel zwischen Fakten und Fiktion wird Kehlmann von Literaturwissenschaftlern der Strömung des magischen Realismus zugeordnet, die neben deutschsprachigen Autoren wie Ingeborg Bachmann und Günter Grass vor allem mit lateinamerikanischen Schriftstellern wie Gabriel Garcia Marquez und Jose Luis Borges verbunden ist." Diese vage Aussage (die Strömung ist verbunden mit Autoren? Was soll das konkret bedeuten?) hat das Goethe-Institut Barcelona vermutlich von Wikipedia übernommen. Wie oben erwähnt, existiert kein literaturwissenschaftliches Standardwerk, das diese Behauptung stützt. Da im Internet viel ungeprüft übernommen wird (der Redakteur des Lexikoneintrags des Goethe-Instituts googelt sich sein Wissen - vermutlich - auch nur zusammen), finde ich solche Internetquellen nicht zulässig. --Kapitulpe (Diskussion) 13:40, 11. Okt. 2012 (CEST)[Beantworten]

Übersetzung[Quelltext bearbeiten]

Könnte jemand bitte die Zitate übersetzen? --> “Magic realism is fantasy written by people who speak Spanish.”[1] Laut Terry Pratchett ist es “a polite way of saying you write fantasy” und “more acceptable to certain people”. Dies ist die deutschsprachige Wikipedia... --Takeru-kun (Diskussion) 14:31, 10. Okt. 2012 (CEST)[Beantworten]

Ist jetzt erledigt. --Florian Blaschke (Diskussion) 00:18, 25. Mär. 2014 (CET)[Beantworten]

Wie ist eigentlich die Unterscheidung zur Phantastik? Inwieweit unterscheiden die sich? --92.228.249.139 13:42, 2. Mär. 2014 (CET)[Beantworten]

Hast Du den Abschnitt „Abgrenzung zu anderen Stilen“ gelesen?
Im englischen Artikel ist dieser Punkt ausführlicher und vielleicht noch etwas deutlicher dargestellt. Im magischen Realismus wird das Phantastische in eine realistische (daher Realismus), alltäglich wirkende Welt integriert, als selbstverständlich dargestellt und von den Figuren hingenommen, während Phantastik entweder als Ganzes in einer fremdartigen Welt angesiedelt ist oder das Phantastische als etwas Besonderes, abgegrenzt vom Alltag, dargestellt wird. Überschneidungen kann es in Untergenres wie Contemporary Fantasy und Urban Fantasy geben, sofern die Figuren die phantastischen oder magischen Elemente als selbstverständlich akzeptieren. Ich würde den magischen Realismus allerdings ohnehin als Unterform der Phantastik zuordnen.
Insbesondere die Ähnlichkeiten zu Low fantasy, Weird fiction und Slipstream sind zugegebenermaßen sehr auffallend; dort wird das magisch-phantastische Element allerdings grundsätzlich nicht harmonisch in die Alltagswelt integriert, sondern es kommt praktisch immer zu ernsthaften Konflikten, oder es wird zumindest als nicht selbstverständlich empfunden oder dargestellt, sondern als Quelle von Bedrohung oder absurd-grotesken Situationen. Auch das sozialkritische Element ist im magischen Realismus gewöhnlicher; insbesondere für die Fantasy gilt es als untypisch. Gerade bei Terry Pratchett kann ich eine Nähe zum Gedanken des magischen Realismus allerdings schon erkennen, da bei ihm häufig Sozialkritik in satirischer Form vorliegt; andererseits ist die Scheibenwelt klar eine phantastische Anders- oder sogar Gegenwelt. (Insbesondere Science-Fiction kann natürlich auch sozialkritisch sein, nicht zuletzt in Form von Allegorien, allerdings werden dann die anderen Charakteristiken nicht erfüllt.)
TVTropes und insbesondere dieser Aufsatz erklären den Unterschied vielleicht noch besser. --Florian Blaschke (Diskussion) 22:47, 24. Mär. 2014 (CET)[Beantworten]
Da werden Phantastik (englisch "Fantastic") und Fantasy (engl. "Fantasy") munter miteinander vermischt. Alles was Du oben erwähnt hast, hat mit Phantastik rein nüschte zu tun. Aber mit Fantasy. Mir scheint eher, dass Magischer Realismus ein Subgenre der Phantastik ist. --Lkl21:28, 28. Apr. 2014 (CEST)[Beantworten]

Defekter Weblink[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 21:57, 20. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]

Sollte nicht wenigstens Carlos Fuentes als Lateinamerikanischer Autor aufgeführt werden?