Diskussion:Niedriglohnland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Qhx in Abschnitt Anmerkungen zur neuen Bearbeitung
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gründe für das niedrige Lohnniveau[Quelltext bearbeiten]

Ich halte den Begriff "Niedriglohn" für irreführend. Dass die Löhne in den Niedriglohnländern uns so niedrig vorkommen, liegt doch zum größten Teil an den Wechselkursen, die sich nicht an der Kaufkraft der jeweiligen Währungen orientieren. --Plenz 05:33, 25. Sep 2006 (CEST)

Gründe für das niedrige Lohnniveau - Antwort[Quelltext bearbeiten]

wenn Sie das glauben, dann recherchieren Sie mal ein bisschen, um das mit Zahlen zu belegen. Ich würde erwarten, dass Sie in dem Zuge eher Abstand von Ihrer Aussage nehmen werden. Nicht nur, dass die Leute zu Niedrigstlöhnen viel länger arbeiten müssen, auch die Arbeitsbedingungen, fehlende Sozialleistungen und arbeitsrechtlicher und gewerkschaflicher Rückhalt mindern den Gegenwert für die Arbeitsleistung.

Der Artikel verführt leicht zu Ihrer Auffassung, weil es dort so gesagt wird, dass es sich nur um einen "scheinbar" niedrigen Lohn handelt. Entweder handelt es sich um gezielte Desinformation oder um einen leichtfertigen bis schlampigen Artikel. Überhaupt ziemlich mager. Vielleicht finde ich Zeit, ein paar relevante Sachen zusammen zu tragen und auf zu arbeiten.
(nicht signierter Beitrag von 85.179.25.178 (Diskussion) )

Diese Zahlen kenne ich zufällig aus Thailand. Da bekommt ein Arbeiter pro Stunde 20 Baht, umgerechnet knapp ein halber Euro. Das klingt vordergründig nach unglaublich wenig, aber es wird dadurch relativiert, dass man sich ebenfalls für 20 Baht an der nächsten Straßenküche ein leckeres und reichliches Mittagessen kaufen kann. Da kann ein deutschen Arbeiter auf sämtliche Sozialleistungen und Arbeitsbedingungen verzichten, er wird niemals auch nur annähernd so billig arbeiten können wie ein Thailänder, denn für 50 Cent bekommt man hierzulande ja gerade mal die Majo zu den Pommes.
Setzen wir mal ganz grob an, dass ein deutscher Arbeiter sich für einen Stundenlohn zweimal satt essen kann. Gehen wir weiter davon aus, dass sein Stundenlohn durch Verzicht auf Sozialleistungen, durch längere Arbeitszeit etc. so weit gesenkt wird, dass dieser nur noch für einmal satt essen reicht - dann beträgt dieser Stundenlohn immer noch das 10-fache des thailändischen Stundenlohns. Was sonst außer den Wechselkursen sollte für diesen Faktor 10 verantwortlich sein? Und: wenn hier wie dort der Preis für ein Mittagessen dem Lohn für 1 Stunde Arbeit entspricht - kann man Thailand noch als "Niedriglohnland" bezeichnen? --Plenz 22:43, 18. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Das Verhältnis Lohn/Kaufkraft können Sie nicht nur lokal an Konsumgütern betrachten. Zum Erwerb von Investitionsgütern muss ein Billiglohnland ein vielfaches an Arbeitszeit aufwenden. Dies gilt auch für soziale Investitonen, z.B. Feuerwehrfahrzeuge, Medikamente, ...


So eine wirre, unlogische und sinnlose Rechnung! Ein "leckeres und reichliches Mittagessen".. Mann, wie weit denken Sie denn? Das entspricht hier in Berlin etwa einem Döner für 2.50 €. Von einem Stundenlohn kann sich hier zu Lande ein Durchschnittsverdiener mindestens fünf kaufen. Dazu gibt's Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, Krankenversicherung, 37.5 Stunden Woche, freies Wochenende, entgeldeten Urlaub, Kündigungsschutz, Arbeitssicherheitsstandards, Gewerkschaften um die Arbeitnehmerinteressen durchzusetzen. Sie kennen das Leben hier doch! Und alles was Sie in Thailand sehen ist, dass ein Arbeiter sich von einem Stundenlohn ein Essen kaufen kann. Und was ist mit seiner Familie? Bildung und Krankenversicherung seiner Kinder? Kann er sich auch eine Unfall-/Invaliditätsversicherung leisten? Und so weiter. Es heißt auch nicht nur Niedriglohnland weil die Leute wenig Geld bekommen, sondern weil die Unternehmen noch eine Menge an anderen Kosten sparen, die eine Verantwortlichkeit für das Wohl der Arbeiter betreffen und hier als soziale Standards gelten. Wenn die Unternehmen wirklich auch Entwicklungshilfe leisten wollen, dann müssen sie die Vergünstigungen, die sie dort haben, auch wenigstens teilweise an die Arbeiter weiter geben, und nicht nur den Freibrief für maximale Ausbeutung der Resourcen gewissenloser Regierungen solcher Länder grinsend in die Tasche stecken. Der Thailändische Arbeiter verdient vergleichsweise noch viel, vielleicht ist er eine Fachkraft. Auf jeden Fall, wenn Sie nach Indien, Korea, Indonesien usw. schauen, da sieht's noch deutlich schlechter aus. Noch nie was von Kinderarbeit gehört? Das sind nicht nur ein paar Einzelfälle mal hier, mal da, das bedeutet vielfach die Grundlage ganzer industrieller Zweige. Der Versuch ein Gewerkschaft zu gründen, kann einen leicht das Leben kosten. Wirklich, wenn Sie etwas darüber erfahren wollen, dann suchen Sie bei Amnesty oder so vielen anderen Institutionen, die Zahlen liefern, weil sie nicht gegründet wurden um gegen Phantome zu kämpfen. Wenn Sie lieber lesen wollen, dass bezüglich des Themas alles in Ordnung ist, wie es ist, dann lesen Sie das Handelsblatt.

Hier noch kurze Ausschnitte von einer schneller Suche:

Dass die US-Firma Union Carbide zu Sparzwecken grundlegende Sicherheitsregeln missachtete, mussten im indischen Bhopal mindestens 22000 Menschen mit ihrem Leben bezahlen – mehr als 100000 leiden noch heute an den Folgeschäden und die Umwelt ist hochgradig verseucht.

Schätzungsweise 80 bis 85 Prozent der knapp zwei Millionen Beschäftigten in der Bekleidungsindustrie Bangladeschs sind junge Frauen. Von dem seit 1994 gesetzlich vorgeschriebenen monatlichen Mindestlohn von 930 Taka (umgerechnet nach derzeitigem Kurs etwas mehr als zwölf Euro) kann auch in Bangladesch heute niemand leben. Die meisten Fabriken zahlen daher mehr. Doch auch das reicht häufig nicht. Arbeitsverträge können von heute auf morgen gekündigt werden. Schwangerschaft bedeutet meistens Jobverlust. Arbeitszeiten bis zu 18 oder 19 Stunden sind an der Tagesordnung. Überstunden bleiben oft unbezahlt. Der Fabrikbesitzer verschließt einfach den Zugang. Kommt es, wie leider schon öfter geschehen, zu einem Brand, ist die einzige Fluchtmöglichkeit blockiert. Besonders schlecht sind die Arbeitsbedingungen in den ganz kleinen Zulieferbetrieben. Viele Transnationale Unternehmen (TNU) sind dagegen inzwischen bemüht, bei ihren Lieferanten die Einhaltung von Sozialstandards durchzusetzen. Ein wesentlicher Grund: die öffentliche Kritik daheim, im »Norden«, an den katastrophalen Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie des »Südens«. Das schädigt den Ruf. Allerdings kontrollieren nicht alle TNU die gesamte Zulieferkette. Gerade erst hat die Clean Clothes Campaign eine Aktion gegen die Verletzung von Sozialstandards in Tchibo-Zulieferbetrieben in Bangladesch gestartet: Die Arbeitszeiten betragen dort bis zu 90 Stunden die Woche. Arbeiterinnen werden entlassen, wenn sie sich gewerkschaftlich organisieren wollen.

http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/51a43250d61caccfc1256aa1003d7d38/81c25c8c55fb86fec12570120030ff85?OpenDocument

--Externperson 20:39, 22. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Ich spreche nicht von einem Döner, sondern von einem ordentlichen Teller Reis mit Gemüse und Fleisch. Für den muss man hierzulande schon 5 Euro bezahlen. Und ein Thailänder eben nur 50 Cent. All die Aufzählungen über schlechte Arbeitsbedingungen sind wichtig und richtig, aber trotzdem darf man nicht vergessen, dass der scheinbar niedrige Lohn dort eine weit höhere Kaufkraft hat, als uns bei oberflächlicher Umrechnung vorkommen mag. --Plenz 23:27, 3. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Anmerkungen zur neuen Bearbeitung[Quelltext bearbeiten]

Endlich hat sich was bewegt, Dank an Qhx! Das Thema Niedriglohnland im Zusammenhang mit der globalen Flexibilisierung der Arbeitsverteilung ist eigentlich ein ganz großes Thema, zu dem auch dieser Artikel viel erzählen sollte. Chancen,Problematiken,Auswirkungen unterschiedlicher Richtung und aktuelle Entwicklungen müssten hier wirklich informativ für alle zu verfolgen sein. Die betrifft den Absatz "Chancen und Risiken im globalisierten Wettbewerb", wo Chancen und Risiken für die beteiligten getrennt behandelt werden müssten, da sie unterschiedliche Interessen und Perspektiven haben. Es wäre schön, wenn man einige Fachleute zu dem Thema auf den Artikel aufmerksam machen und dazu bewegen könnte, ihr Wissen dort einzuflechten. Dazu gehört auch eine genauere Aufschlüsselung der sozialen Zusammenhänge und Auswirkungen beim Auslagern von Produktion in solche Länder, wie: Entlassungen hier wg. niedriger Produktionskosten dort -> niedrige Preise für die Produkte hier, was aber eigentlich nur die richtig freuen kann, die ihren Job dafür nicht verloren haben, und ansonsten noch die Sozialhilfekosten/Kopf auf niedrigem Niveau hält. Auch die Integration, Achtung und Anerkennung für einfache Arbeit leidet darunter. Es gäbe viel zu sagen dazu, aber ich würde ungern anfangen hier selbst laienhaft zu schreiben, wenn ich weiß es gibt so viele gute sachkundige Menschen zu dem Thema. Ein paar einzelne Anmerkungen zur derzeitigen Bearbeitung:

  • "Unternehmen der westeuropäischen oder nordamerikanischen Regionen."

Seit der Prägung des Begriffs von den "westlichen Industrienationen" hat die Globalisierung doch einiges bewegt, so dass die geographische Eingrenzung "westlich" obsolet ist. Ein Unternehmen, das im Vergleich zur Produktion in seinem Stammland einen deutlichen Vorteil erzielen kann beim Auslagern in ein anderes Land, wird sich nicht nur im Westen finden lassen. Höher entwickelte Industriestaaten mit rel. hohen sozialen Standards sind sicher vorrangige Kandidaten, aber auch kapitalstarke Unternehmer aus unauffälligeren Staaten haben eine passende Ausgangssituation. Japan, Australien und Neuseeland liegen im übrigen auch nicht westlich von Indien oder Thailand. Ähnliches gilt auch für den Absatz mit über "die öffentliche Kritik daheim im „Norden“" und die Gegenüberstellung der Produktion im Süden. Man kann die Unternehmen nicht mehr so stark mit den Staaten identifizieren, aus denen sie zu kommen scheinen. Das Kapital geht dahin, wo es existieren und sich vermehren kann. Wo die Leute sitzen, denen die Unternehmensanteile gehören, das wird immer weniger greifbar.

"Die ehemals kommunistischen Länder („Ostblock-Staaten“) haben marode oder veraltete Produktionsanlagen an private Investoren verkauft, die hohe Investitionen in die Modernisierung ihrer Betriebe tätigen müssen, zum Nachteil der Arbeitnehmer." 1. Steht dieser Absatz in einer Lister mit der Überschreibung:"Die meisten Länder mit niedrigen Lohnniveaus haben folgende Faktoren gemeinsam"- aber hier handelt es sich nicht um eine typische Gemeinsamkeit 2. es wird nicht klar, inwiefern die Modernisierung mit einem Nachteil für die Arbeitnehmer einher geht 3. Die Liste käme auch ohne ; und Schlusspunkt aus.

Bis zum nächsten Schritt, freundlicher Gruß von -- externperson 01:26, 3. Aug. 2007 (CEST)

@externperson: das mit "Norden" und "Süden" habe ich, wie einige andere Details, der Diskussionsseite entnommen. Aber es stimmt, diese Begriffe gehören natürlich weg (habe ich erledigt). Die Präzisierung bei den "ehem. Ostblockstaaten" ist gemacht, aber dieser Absatz gehört m.E. zwingend dazu, da auch das ein gemeinsames Merkmal mehrerer Staaten ist und dieser Faktor nun mal ganz wesentlich die Volkswirtschaft dieser Staaten prägt (z.B. im polnischen Fernsehen mehrfach thematisiert). Korruption auf unterschiedlichen Ebenen könnte man noch anführen und vielleicht noch das Eine oder Andere, aber vielleicht sollten nun wirklich Volkswirtschaftler die weitere Bearbeitung vornehmen. Leider scheint es keinen zu geben, der sich hier engagiert... -- Qhx 01:13, 4. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Neutralitätsdiskussion von der stillgelegten Wartungsseite[Quelltext bearbeiten]

"So standen im Jahr 2004 dem üblichen Monatsgehalt von mehr als 4.000 Euro eines Software-Entwicklers in Deutschland ein durchschnittliches Monatseinkommen von 850 Euro in Lettland, 450 Euro in Indien, oder gar nur 50 bis 150 Euro in einem der Tigerstaaten oder der Pantherstaaten Südostasiens gegenüber. Diese drastischen Unterschiede entstehen jedoch zum großen Teil nur durch die Wechselkurse: Der scheinbar niedrige Lohn hat in dem jeweiligen Land eine relativ hohe Kaufkraft, weil die dort produzierten Güter ebenfalls zu entsprechend niedrigen Preisen zu kaufen sind."

Der ganze Artikel wirkt wie geschrieben von jemand aus der Wirtschaft für Leute aus der Wirtschaft und um jedermanns Gewissen zu beruhigen. Wirklichkeitsfremd und ignorant gegenüber den sozialen und humanen Gegebenheiten, inkompetent uind suggestiv: "zum großen Teil nur durch die Wechselkurse", " der scheinbar niedrige Lohn", "zu entsprechend niedrigen Preisen", das sind alles freie Behauptungen, die den Eindruck entstehen lassen, dass es den Arbeitern in Billiglohnländern genauso gut gehe wie in den westlichen Industriestaaten. Auf der Diskussionsseite habe ich ausführlich und mit Beispielen dargelegt, welche dringend und zwingend themenrelevanten Punkte der Artikel nicht nur ausklammert, sondern implizit auch noch als virtuell abtut. Diesen Artikel müsste eigentlich jemand von Amnesty o.ä. aufarbeiten, aber er ist zudem auch noch zur Bearbeitung gesperrt. Wer hat den eigentlich verfasst? Der Sekretär des Vorstandsvorsitzenden von Nike? Eine Schandfleck auf Wikipedia. -- Externperson 03:30, 27. Jul. 2007 (CEST) Wie das aber mit dem Neutralitätsbaustein laufen soll ist mir nicht klar, da ich ja in den gesperrten Artikel nichts einfügen kann und auch durch diesen Eintrag hier dort kein Hinweis enstanden ist. -- Externperson 03:51, 27. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Dürfte sich jetzt wohl erledigt haben!? Dennoch kann man sicher noch das Eine oder Andere ergänzen. - Qhx 03:53, 30. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Ja, Erleichterung! Aber für einen dem Thema angemessenen Artikel fehlt schon noch was. Das Neutralitätsproblem ist aber auf jeden Fall jetzt nicht mehr im Vordergrund. Habe auf der Diskussionsseite noch was mehr geschrieben. -- externperson 10:40, 3. Aug. 2007 (CEST)