Diskussion:Präformationslehre

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wie erklärte man sich damals eigentlich die Existenz von Mischlingen?-- 80.141.208.191 22:57, 26. Okt. 2010 (CEST)[Beantworten]

Das gehört zu den Dingen, die man damals nicht erklären konnte. Weitere sind bei Genetik#Vorgeschichte im vorletzten Absatz aufgeführt. --Klaus Frisch 00:03, 27. Okt. 2010 (CEST)[Beantworten]

Bearbeitungen durch Zusasa[Quelltext bearbeiten]

Die diversen Umstellungen im Artikel erscheinen mir nicht hilfreich. Der Aufbau war vorher klarer. Die Einfügung von Trembley macht (vor allem an der Stelle) wenig Sinn, und das Buch von Gould ist gemäß WP:LIT als Literaturhinweis nicht geeignet. --Klaus Frisch (Diskussion) 16:32, 20. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]

Aha--Zusasa (Diskussion) 17:35, 20. Apr. 2013 (CEST)[Beantworten]

Darstellung bei Töpfer[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel krankt m.E. ein wenig an zu schmaler Quellenauswahl. Ich habe mal als Standardquelle hinuzugenommen: Georg Töpfer: Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie biologischer Grundbegriffe. Band 1 (Analogie - Ganzheit). J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2011, darin Kapitel "Entwicklung", Abschnitt "Präformation versus Epigenese" (407 ff.) und stoße darin auf eine Reihe abweichender Darstellungen.

(407) Die älteste Variante der Präformationslehre stellt die Theorie der Panspermie dar. Nach dieser Theorie, als deren Vertreter u.a. Hippokrates und Heraklit gelten, sind die Entwicklungskeime, aus denen neue Lebewesen entstehen, über die ganze Erde verteilt und werden durch das Zusammentreffen von zwei Keimen der gleichen Art zur Bildung eines Organismus angeregt.

(407-408) Vor dem Hintergrund eines materialistischen und mechanistischen Bildes der außermenschlichen Welt kann R. Descartes als früher Vertreter der Präformationstheorie in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelten. Aus der genauen Kenntnis der Struktur eines Keims kann nach Descartes die Gestalt des entwickelten Körpers »deduziert« und mit mathematischer Sicherheit berechnet werden: »si on connoissoit bien quelles sont toutes les parties de la semences de quelques espece d’animal [...] on pourroit deduire de cela seul, par des raisons entierement mathematiques & certaines, toute la figure & conformation de chacun des ses membres«. Das Wesentliche des Samens sind nach Descartes also besondere Strukturen, die die Gestalt des späteren Organismus determinieren. Auch der umgekehrte Schluss ist für Descartes möglich: Aus der genauen Kenntnis der Gestalt des erwachsenen Organismus könne die Struktur des Keims deduziert werden. Im Gegensatz zu dieser Auffassung erfolgt nach den Theorien der Epigenese die Zeugung und Entwicklung der Organismen in einer tatsächlichen Neubildung von Strukturen. Den Ausdruck ›Epigenesis‹ verwendet zuerst W. Harvey 1651. Er meint damit die Entstehung von organischen Teilen aus anderen durch einen Vorgang der sequenziellen Knospung. Nach Harvey werden die Teile der Tiere einer nach dem anderen gebildet; sie entstehen durch »Hinzusetzung der Teile«. Der Gegenbegriff zur Epigenese ist für Harvey nicht die Position der Präformation, die zu seiner Zeit noch nicht als ausgearbeitete Theorie vertreten wird, sondern die Vorstellung der ↑Metamorphose, nach der alle Teile simultan gebildet werden.

(408) Eine stärker auf die Natur bezogene Begründung für die Präformationstheorie liefert der Anatom C. Perrault, insofern er die Meinung vertritt, die Natur selbst könne sich nicht organisieren und die den Tieren (aber nicht den Pflanzen) eigene Seele könne daher nicht auf natürliche Weise entstehen, sondern müsse durch die schon vorhandenen Keime weitergegeben werden. Berühmt ist das von N. Malebranche 1674 verwendete Bild der Einschachtelung (»emboîtement«) von einer unendlichen Kette ineinander geschachtelter Miniaturen von Organismen, das er zunächst anhand des Beispiels eines Baumes formuliert. Auch auf Tiere und Menschen weitet Malebranche diese Vorstellung aus und hält es für möglich, dass alle Organismen bereits seit der Schöpfung der Welt (in Form ihrer Samen) bestehen.

(408) Sachlich gestützt auf Leeuwenhoek spricht G.W. Leibniz 1714 von präformierten Samen (»semences préformées«), aus denen sich die Lebewesen entwickeln, und bezeichnet dies, auch schon vorher, als die Lehre der Präformation (1705: préformation). Der Ausdruck ›Präformation‹ ist bereits im 17. Jahrhundert etabliert: Er wird von verschiedenen Naturforschern und Ärzten zwischen 1600 und 1630 im Zusammenhang entwicklungsbiologischer Überlegungen eingeführt. (Im Englischen findet sich das Wort ›preformation‹ für den biologischen Kontext erst seit 1831).

Ich bin jetzt weder den Quellen gefolgt noch habe ich gar unabhängig zu dem Thema recherchiert, bin aber etwas beunruhigt, wenn schon ein erster Blick, in eine einzelne Standardquelle, so viele zumindest im Detail abweichende Darstellungen und wesentliche Ergänzungen zutage bringt. Ich möchte daher etwas breitere Quellenbasis anregen.--Meloe (Diskussion) 08:19, 26. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]

Danke für den Hinweis auf dieses Buch. An diesem Artikel habe ich hauptsächlich 2010 gearbeitet; da war fraglich, ob nochmal so ein umfangreiches Werk zur Geschichte der Biologie erscheinen würde. --Klaus Frisch (Diskussion) 15:21, 26. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]
Mal sehen, ob bzw. wann ich wieder in den Themenbereich einsteige. Leider bin ich schon lange nicht mehr in der Lage, mal eben in einer Bibliothek ein paar Seiten zu kopieren. Und an sonstigen Themen besteht gewiss kein Mangel. Grüße, --Klaus Frisch (Diskussion) 16:58, 26. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]

Lois N. Magner: A History of the Life Sciences (2002) enthält ein 30seitiges Kapitel über Präformation und Epigenese. --Klaus Frisch (Diskussion) 17:13, 26. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]

Ich wühle gerade ein bisschen im Koran. Zu der Zeit, als er geschrieben wurde, glaubten die Autoren anscheinend auch an so etwas wie die Präformationslehre: "Er (Allah) erschuf den Menschen aus einem Samentropfen.". Sciencia58 (Diskussion) 11:23, 28. Jan. 2023 (CET)[Beantworten]