Diskussion:Slawische Mythologie

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Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von 87.171.195.111 in Abschnitt Literatur
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Habe "Werwölfe" dazugetan. Der Stamm der Wersiten z.B. versammelte sich einmal im Jahreszyklus, im Glauben, daß sie sich in dieser Nacht in Wölfe verwandeln.


Ich hab irgendwo im Internet (weiß leider nicht mehr wo) neulich die Behauptung gelesen dass die Südslawen oder zumindest die Kroaten zum Zeitpunkt der Einwanderung auf dem Balkan keine "Heiden" sonder Arianer waren - weiß da irgendwer etwas näheres dazu oder ist das nur wieder so eine kruse nationalistische Theorie? Gruß--Jakob stevo 15:09, 11. Jun 2004 (CEST)

=Es ist eine kruse nationalistische Theorie - vornehm ausgedrückt. So wie Radoslav Katičić und Vitomir Belaj es in 5+1 Büchern über jeden Zweifel erhaben dargestellt haben, hatten alle Südslawen, einschließlich der Kroaten, bei ihrer Einwanderung in ihre heutigen Gebiete (um 600 a.D.) dieselbe Religion wie alle Slawen (und Balten). Einen Zweig der gleichen indoeuropäischen Tradition aus der die Veden und die Germanischen und Keltischen, Hellenischen und Italischen Glauben hervorgegangen sind.

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"Auch in Polen und Böhmen wurden einige eigenständige slawische Gottheiten verehrt.

Darunter:

Baba Jaga Ilja Muromez"

Die Formulierung ist nicht genau. Baba-Jaga und Ilja Muromez sind keine Gottheiten, sondern Märchen- und Sagenwesen. Deshalb habe ich sie alle in eine extra Rubrik kopiert. Was die übrigen Namen bei Weitere Götter und mythologische Gestalten angeht, kenne ich sie nicht, deshalb konnte ich sie auch nicht richtig einordnen. Vielleicht kann das jemand anderer machen, der sich auskennt.---- Ki. 15:44, 31. Juli 2006 (CEST)

=Baba Jaga ist eine verballhornte "Verkleidung" der Großen Göttin Mokosch aus der Zeit des Doppelglaubens, als die Slawen per Fürstendekret Christen wurden aber noch lange Zeit ihren alten Glauben praktizierten, ohne das die Pfarrer davon wissen durften. Ilja Muromez kenne ich nicht, er erinnert aber an den epischen Kraljević Marko der Südslawen, der auch mythische Motive weiterführt.

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Weitere Götter:[Quelltext bearbeiten]

Wer kommt auf Pavel Wladimerovich Linke (Gott der Fruchtbarkeit)???

Das gleiche betrifft auch weitere die mit Vor- und Zunamen aufgeführt sind. Dieser Artikel gehört weitgehend überarbeitet, denn sorry, aber derzeit steht da Schwachsinn drin.

Weiter habe ich gesehen, dass Kupala vor Jarilo drin gestanden hat, was auch total falsch war. Kupal(a) ist die Genitivform von Ivan Kupal, was Johannes der Täufer heist. In Skandinavien ist zeitgleich der Jannisdag, was genau das selbe bedeutet und von den Christen auf den Midsommar gelegt worden ist. Das ändert aber nichts an der Tatsache, das der slawische Sonnengott nicht Kupala sondern "Xopc" [Chors] heisst, Sohn des Rod ist der ein Bruder des Veles sein soll. Lieben Gruß Eklassen http://www.xors.ru/about/xopc/

- das würde übrigens auch erklären wieso- Chors: wahrscheinlich Mondgott, steht auch in einer Beziehung zu Dashbog, dem Gott der Sonne, ist ihm aber keineswegs feindlich gesinnt - weil er laut ostslawischer mythologie kein Mondgott sondern der Sonnengott sein soll.

Der ganze Artikel ist daneben und verdorben.[Quelltext bearbeiten]

Mir fällt da einiges auf. Die Welt ist ein Dualismus, sagt die Religion, ja, aber anders, als man das bei Wiki liest, nicht zwischen "Gut" und "Böse". Die slawischen Vorfahren, auch in Sachsen die Sorben, kannten z.B. überhaupt kein "Böse" in dem Sinne. Das Wort für Teufel ist im Wendischen abgeleitet von "Wurm" und das ist aus der Offenbarung entlehnt, also ein christlicher Einfluss, einen "Teufel" und eine "Hölle" selbst gibt es eigentlich da nicht. Da gibt es bis heute Sagen darüber, dass die Wenden leicht Christen wurden, aber nicht gut verstanden, was ein Teufel sein soll(vergleiche Sagenkreise aus Rohne oder überhaupt die Bedeutungslosigkeit des Bösen in slawischen Sagen, die sich allenfalls auf böse Dämone einigen, aber viele nie ganz böse, nie ganz gut sind, wie Mara oder die Wilen). Es gibt eher die Welt des "materiellen" Seins und des "Nichtsseins", also die nicht materielle Welt. Himmel heißt im Wendischen und Slawischen "Nichtsein" (Njebju, Nebe, Nebu etc. vergleiche polnisch "tot"). Der eigentliche Mensch ist nicht sein Körper, sondern seine immaterielle Seele, die "Duscha". Nach dem Tod, so sagt unsere Volksüberlieferung wird diese von einem Vogel, meist einer Lerche, in die andere Welt getragen, die man sich als große, güne Wiese oder Weide vorstellt(siehe auch polnischen Artikel dazu). Die materielle Welt, die in ihrer Schwere zwar negativ, aber nicht böse ist (aber durch Menschen werden kann), fesselt den Menschen. Aber er wird aus ihr auch geboren und zwar aus der Verbindung von Wasser und Erde (feuchte Mutter Erde). Die Welt selbst wird auch aus dem Wasser geboren(aus einem Tropfen, sagt die Folklore). Gott (Bog) selbst heißt (abgeleitet, umstritten, aber im Volke so erklärt) der "Reiche" im Sinne von, "der, der reich ausspendet, der alles gibt", aus ihm kommt wiederum alles, er ist der Absolute. Die alten Slawen wiederum hielten auch die anderen Elemente, die Natur alles, belebt, die Seele der Welt ist "Ducha". Aber das sind keine Götter, wie Wiki schreibt, in dem Sinne. Gott gibt es nur einen(vergleiche auch mittelalterliche Quellen, manche schreiben von Monotheismus, manche von Polytheismus, einfach weil sie mit der Unterscheidung zwischen dem Gott und den Naturgeistern nicht zurecht kamen. Bauernvölker verehren Naturgeister natürlich sehr stark!). So wurden unsere Vorfahren leicht Christen. Sie kannten den einen Gott. Und aus dem Wasser geboren zu werden (Taufe), war ihre eigene, ureigenste Vorstellung. Die christliche Vorstellung der Seele stimmt mit dem der slawischen Menschenseele weitestgehend überein und der Rest ist eben Folklore. In der Ostkirche aber wird bis heute die Welt durch das Wasser Anfang Januar gesegnet. Eine slawische Unterwelt, wie auch in anderen, slawischsprachigen Artikeln zu lesen, gab es auch nicht, wohl aber eine, in ihrer Örtlichkeit nicht näher bezeichnete Gegend (Raj), wie oben beschrieben, auch eine Totenreise dahin. Hier gehen die Diskussionen sehr auseinander, allgemein aber entstammt die (überflüssige) Bezeichnung "Unterwelt" hellenistischen Gedankenkreisen, denen wir verhaftet sind. Als heilige Orte sind vor allem wasserreiche Orte sehr wichtig. In Sachsen war der heiligste Ort die Quelle Hłomač (Glomuci) bei Lommatzsch. Geopfert wurde solchen Seen nicht, im Gegenteil, nur reines Wasser war auch heilig und es waren eher Tabubezirke, geopfert hat man nachweislich solchen Orten nicht (Fundleere bei Untersuchungen). Hahn und Huhn und Ei sind die wichtigsten materiellen "Opfergegenstände" (auf Altären wohl?) Das Ei ist bis heute im slawischen Brauchtum ein Fruchtbarkeitssymbol, noch vor kurzer Zeit hat man in der sorbischen Lausitz auch Eier auf die Felder geworfen, um diese fruchtbar zu machen. Ebenfalls sind Hühner als Opfer auf Arkona belegt und bis heute in Bräuchen, wie dem Hahnschlagen, erhalten. St. Veit (z.B. Patron des Prager Doms) bekam so auch seinen Hahn, der eigentlich mit dem Heiligen in keinem Zusammenhang steht. Fruchtbarkeit kam auch durch das Pferd, noch heute umreitet eine Prozession der katholischen Osterreiter der Lausitz am Anfang dreimal ihre Felder, was Fruchtbarkeit bringen soll (daher der Begriff Saatreiter) So stelle ich abschließend fest, dass die alten slawischen Religionen, die sich im Grunde sehr glichen, vor allem eines waren, eine Naturreligion, mit typischem Schwerpunkt auf Fruchtbarkeit und Seelenwanderung zwischen den beiden Welten. Es sollte entsprechend der ganze Artikel meiner Meinung nach mal gründlich umgeworfen werden. Er stochert mir zusehr in vagen postchristlichen und pseudoheidnischen Deutungsversuchen herum. Oder man beschränkt sich auf die einfache Darstellung der (heutigen) folkloristischen Mythologie der Slawen, aber noch nicht einmal die, die man auch ohne historische Kenntnisse beschreiben kann, ist gut getroffen! (nicht signierter Beitrag von Skjölding (Diskussion | Beiträge) 22:02, 6. Mär. 2012 (CET)) Beantworten

Der Artikel folgt im Wesentlichen Zdeněk Váňa: Mythologie und Götterwelt der slawischen Völker. Mir ist keine neuere und seriösere Monographie zu diesem Überblicksthema bekannt (muss aber nichts heißen). Das nur mal als Hinweis. Wenn du mit dem gründlichen Umwerfen anfängst, solltest du also etwas besseres auffahren. Nichts älteres, schlechteres (davon gibt es genug) und vor allem keine Privattheorien. Setze dich mit Hilfe neuerer Forschung mit Váňa auseinander, und alles ist gut. Zum Thema slawische Götter, und falls du tiefer einsteigen willst, könnte es auch von Vorteil sein, einen Blick in die Quellen zu werfen: Adam von Bremen, Thietmar von Merseburg, Cosmas von Prag, Helmold von Bosau, die Viten Ottos von Bamberg, Saxo Grammaticus, Ibn Fadlān, usw. usf. Da gibt es eine Menge. Das meiste müsste auch in deutsch verfügbar sein. --Centipede (Diskussion) 06:50, 7. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Ich habe das bereits alles berücksichtigt, lediglich das erstere Buch von Zdeněk Váňa kenne ich nicht, setze dem aber das Buch "Als die Wendengötter sterben sollten" entgegen. Dort sind auch einige Theorien genannt, die ich nicht unterstütze(Verwandtschaft zum Indischen etc), aber alles in allem wird dort wenigstens auch anhand der Urquellen (aber warum Saxo, ich habe das Buch, was hat Saxo mit slawischen Göttern zutun? Darauf nicht eingehen, bin im Urlaub, wenn ich in drei Wochen heim komme, lese ich selbst nach.) auf die offene und nicht einfach lösbare Frage eingegangen, ob die slawischen Religionen einen oder mehrere Götter verehrten. Der Autor, Werner Meschkank, der dieses Buch aus Studien des wendischen Museums in Cottbus schrieb, geht sehr gründlich vor, indem er in den Quellen eben diese Frage aufzeigt. Ich selbst bin ebenfalls Sorbe und befasse mich seit Jahren mit diesem Themenkreis. Ein reicher Fundus alten Wissens liegt auch in Volksliedern, Sagen und ähnlichem. Eine große Verwandtschaft dessen, was ich als slawische Religion auffasse, finde ich m. M. nach in den theologischen Strukturen der Bosnischen Kirche wieder (mit dem christlichen Zusatz des Teufels), nur als Beispiel. Selbstverständlich sind dies Privatstudien und deshalb werfe ich den Artikel nicht um (ich habe ja dort keinen Satz verändert!), sondern schreibe es lediglich in die Diskussion. Ich glaube aber dennoch, dass vor allem eben die simple Theorie von Gut-Böse und des Polytheismus wissenschaftlich bei näherer Betrachtung nicht haltbar sind. Das ist das, was neben meinen Privatstudien definitiv beweisbar ist und das ist das mindeste, was in den Artikel einfließen sollte, vor allem, weil es hier um Mythologie und nicht "Historische Religion" geht. Daher sind meine Quellen, Sagen und Volkslieder durchaus sehr relevant. Wie (ich betone teilweise!) teilweise unsauber der Artikel vorgeht und wie wenig die Quellen taugen, zeigt doch schon die Erwähnung des Bieleboh und Czorneboh, die mittlerweile wissenschaftlich als Fälschung gelten, mag der gute Helmhold, der ja kein Slawe war und die slawischen Götter interpretierte, wie es die alten Römer mit den Germanischen taten (durch Gleichsetzung), schreiben was er will. Ich habe nirgendwo einen Polytheismus feststellen können. Fahre doch mal in die Ukraine, in irgendein abgelegenes Gebiet oder nach Serbien in ein verstecktes Kuhdorf, jeder, wirklich jeder wird dir erklären, dass es Naturgeister gibt, aber nur einen Gott. Und diese ganzen Figuren, wie Stribog, Chors etc. (wenn es die überhaupt gab, vergl. auch hier das erwähnte Buch von Meschkank) sind nur Naturgeister, die findest du bis heute auch in der Lausitz, wie der Błudnik, der Zmij, der Djas, Wetrec hólcy etc. Oder die Feuchte Mutter Erde in Russland oder die Wilen in Serbien etc. Ich halte, besonders auch vom Inhalt, entsprechend gewisse Funde, wie diverse Bretter in Russland, für eine Fälschung. Daran orientiert man sich aber! Es ist doch so, seit der Renaissance ging man allgemein davon aus, dass eine alte europäische Religion immer polytheistisch ist, das galt auch allgemein als Babarentum (oder als antik bei Hochkulturen). Eventuelle monotheistische An- oder Grundsätze in verschiedensten alten Religionen, ja selbst in germanischen Kulturen und dem hellenistischen Kreis (vergleiche hier auch Apostelgeschichte und Der Gottesstaat), wurden entsprechend vernachlässigt und umgedeutet. Und davon kann die Geschichtsforschung bis heute sich nur schwer trennen, wenn es auch hier seit einigen Jahren bessere Ansätze gibt! Weiter vernachlässigt der Artikel wiederum Dinge, die durchaus auch nachlesbar sind, wie eben der Glaube, dass Vögel die Seele transportieren, sowie der ganze Fruchtbarkeitskult oder die Rolle des Hahns. Das alles lässt sich leicht aus der einschlägigen Natur und aus bis heute praktizierter Offensichtlichkeit in Bräuchen ableiten. Selbst bei dem wendischstämmigen Erwin Strittmatter findest du eine Menge Hinweise. Und dann aber beschreibt er (der Artikel) eben Dinge, die sehr im Zweifel und in Frage stehen. Eben den ganzen Götterkram, der unter Historikern und Slawisten sehr umstritten ist. Das kritisiere ich an dem Artikel. Stellenweise ist er auch gut und der Versuch, die Urquellen mit einzufädeln ist selbst bei Helmhold und Konsorten durchaus richtig und lobenswert. Die großen Differenzen zum dann folgenden Text würden aber auffallen, wenn man die entsprechenden Stellen unserer mittelalterlichen Kollegen mal zitieren würde(die weichen nämlich in ihren Aussagen extrem voneinander ab, eben auch im Bezug Poly- oder Monotheismus!!!). Falls du die überhaupt je gelesen hast. Skjölding (Diskussion) 11:28, 14. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Hallo Skjölding, wenn du wieder zuhause bist, kannst du wie gesagt gerne anhand von Literatur den Artikel überarbeiten und auch völlig umwerfen, wenn nötig. Soweit ich mich erinnere, war es mein Plan anno 2007 lediglich, den Artikel aus diesem Zustand zu heben. Bis zur Exzellenz hab ichs nicht vorangetrieben ;-). Ich such derweil meine Seminararbeit (von anno Schuh) zu diesem Thema wieder hervor, vielleicht ist da ja doch noch was bis heute verwertbares an Literatur drin. Was ich auf jeden Fall vorliegen und nicht versust hab, sind Kopien einer Quellenedition, die alle wichtigen Quellen in Auszügen vereinigt. Die griechischen und arabischen sind übersetzt, die lateinischen hab ich mir damals selbst zusammengestrickt. Wenn du was davon brauchst, lasse ich es dir gern zukommen. Saxo beschreibt den Kult des Svantovit, Rugievit und anderer simulacra auf Rügen. Bis dahin schönen Urlaub noch. --Centipede (Diskussion) 12:36, 14. Mär. 2012 (CET)Beantworten
So gefunden.
Die Quellenedition heißt: Meyer, Heinrich: Fontes Historiae Religionis Slavicae. Berlin 1931. Super Zusammenstellung. Nachteil ist wie gesagt, dass die lateinischen Quellen nicht übersetzt sind. Dem kann ich (zu Arbeitszwecken) aber per e-mail abhelfen.
(Neuere) Literatur ist noch zu suchen. Das von dir genannte Werk von Měškank, Werner hört sich vielversprechend an und ist von 2005, von da kommt man sicher weiter. Habs mir gerade bestellt. Weiter interessant wäre noch Aleksander Gieysztor: Mitologia słowian. Da ist aber offensichtlich nur die Ausgabe von 1982 öffentlich verfügbar. An die Neuauflage von 2006 komme ich nicht ran. Du evt.? Ich hab damals viel mit Joachim Herrmann gearbeitet, das ist aber wohl mittlerweile überholt, müsste man mal prüfen.
Wenn ich es richtig sehe, ist vordringlich die Frage "Polytheismus oder Monotheismus" zu klären. Damit einhergehend: Sind die namentlich überlieferten "Figuren" als Götter oder Naturgeister zu sehen. Also wie du sagst Eben den ganzen Götterkram, der unter Historikern und Slawisten sehr umstritten ist. Es wäre gut, eine Arbeitsliste zu haben, wer dazu welche Position einnimmt. Vielleicht magst du dazu beitragen.
Ferner kritisierst du Lücken in den Themen Totenkult/Totenglaube, Fruchtbarkeitskult und Opferkult (Hahn). Die kann man füllen (evt. hier extra Abschnitte für die einzelnen Themen aufmachen, vielleicht fällt dir noch mehr ein?). Allerdings gebe ich zwei Dinge zu bedenken: 1) Ist dies ein Übersichtsartikel, etliches kann und sollte man durch geschickte Verlinkung lösen. 2) Die Lücken werden ausschließlich mit Hilfe von Literatur gelöst. Schlussfolgerungen, die man aus der einschlägigen Natur und aus bis heute praktizierter Offensichtlichkeit in Bräuchen ableiten kann, haben in diesem Artikel nichts zu suchen. Bräuche werden von Volkskundlern interpretiert, schriftliche Quellen von Historikern, materielle Quellen von Archäologen, nichts davon ist durch uns zu leisten. Aber ich bin überzeugt, das ist dir selbst auch klar. Viele Grüße und bis denn. --Centipede (Diskussion) 16:11, 14. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Hallo, was du schreibst, sagt mir zu, das können wir gern so machen. Ich habe meine Überzeugungen gewonnen aus meiner Forschung, aber ich will mich nicht ins Feuer mit meinen Ergebnissen begeben. Ich denke, es macht Sinn, dass man da gemeinsam was zusammenträgt (weil ich es auch für ein spannendes Thema halte). Ich denke, dass ich in Literaturfragen vielleicht etwas weiter komme. Das tschechische Buch übrigens, von Váňa, scheint wirklich sehr gut zu sein, aber ich habe nur im Internet ein Zitat dazu gefunden, etwas dürftig und das Buch selbst ist absolut, auch antiquarisch, vergriffen, was für das Buch spricht. Hoffe es in Bautzen im Sorbischen Institut zu bekommen. Das Zitat, was ich fand, beschäftigte sich auch eben mit dem Schwarzen und Weißen Gott, wenigstens in diesem Zitat stand alles drin, was ich auch denke und weiß. Aber ist ja nur ein Zitat... Ich bin schließlich allerhöchstens ein Hobbyhistoriker und beschäftige mich ergänzend eben mit Volkskunde und Bräuchen etc. weil ich denke, dass man aus allen Disziplinen zusammen, also auch aus Grabungen etc. ein sinnvolles Bild erhält. Aber richtig, dass zu unternehmen, steht mir ansich nicht zu. Aber ich denke, wir kriegen trotzdem was zusammen. Ich selbst bin offiziell zurückhaltend bei diesen Themen, weil ich zwar mich schon Jahre damit befasse, aber gestandenere Leute schon Jahrzehnte auch. Ich habe selbst bisher lediglich diese beiden Themen beigesteuert: Wikipedia-Artikel Wójnski kěrluš (Artikel begründet, deutschsprachig) Glomuci (im Kern wesentlich überarbeitet, den habe ich wirklich umgeworfen) Skjölding (Diskussion) 21:09, 14. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Das habe ich schon mal gefunden: „...Helmolt sagt (I. e. 83): >>Die Slawen haben tausenderlei Götterbilder, viele mit zween, drei und mehreren Köpfen. Für Wald und Feld, Trauer und Freude haben sie Gottheiten, aber unter all dieser Menge bekennen sie Einen Gott im Himmel, der über die anderen gebietet. Er ist allmächtig (praepotens) und kümmert sich bloß um das Himmlische, die übrigen Götter haben ihre zugewiesenen Geschäfte und stammen von jenem ab, und sind desto vornehmer, je näher verwandt sie dem Gott der Götter sind<<. Diese merkwürdige Stelle enthält in wenigen, starken Zügen das ganze System des wendischen Glaubens, das ursprünglich, wie die russische Vielgötterei auf Monotheismus beruhte...“ Zitat aus „Symbolik und Mythologie der alten Völker von Dr. Friedrich Creuzer... Fünfter Theil, 1822, Seite 194/195. Gewiss nicht das neueste Buch, aber quellenreicher ist die Forschung nicht geworden, als 1822 und im Prinzip liegt die ganze Kunst auf der richtigen Interpretation der Quellen, dem Sortieren, was richtig ist, was dazugedichtet, was gar zeitgenössische Propaganda. Ich selber lese aus dem aufgeführten Zitat übrigens noch mehr heraus, als Prof. Creuzer. Schließlich deutet diese Stelle auch auf jenen Dualismus hin, den ich meine! Es gibt den Gott für das Himmlische und auf der anderen Seite gibt es das Irdische. Das ist der Dualismus, sogar bei Helmolt zu erkennen. Gäbe es noch eine böse Welt, oder eine Hölle, müsste man den slawischen Dualismus aufgeben und ihn durch eine Drei-Welten-Lehre ersetzen; Himmlisch-Irdisch-Höllisch. Besonders den „Gott“ Belbog verwerfe ich, weil er in den Quellen nicht zu fassen ist und der Logik aus den oberen Zitaten sogar widerspricht! Jetzt gilt es noch den „Schwarzen Gott“ zu widerlegen (christliche Zutat? Irrtum? Propaganda?), modernere und ursprüngliche Quellen ergänzen und es kommt zutage, was ich meine. Die Primärquellen des Mittelalters stützen übrigens die Auffassungen von Prof. Creuzer. Obige Quelle ist im Internet einsehbar.Skjölding (Diskussion) 10:26, 16. Mär. 2012 (CET)Beantworten
Interessante Diskussion. Ich mische mich mal kurz ein: im Artikel Czorneboh (Gottheit) kommen die genannten Zweifel ja bereits ganz gut rüber, Bieleboh (Gottheit) ist dagegen völlig unkritisch. Vielleicht sollte man dort etwas tun. *Hier* im Artikel werden die ja bislang gar nicht erwähnt (wenn ich nichts überlesen habe), also kein Problem. --Amga (Diskussion) 11:08, 16. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Wohl war. Im Übrigen muss auch die Frage gestellt werden, wie weit der christliche Einfluss in die alte Religion regional reichen konnte. Bestes Beispiel ist da die Frage um Svantovit. Sie könnte aber auch um den Schwarzen Gott gestellt werden. Zumindest in der Sorbischen Mythologie ist kein solcher Gott/Geist überliefert, der Čert ist eben nachweislich eine christliche Zutat. Vielleicht auch Czorneboh?Skjölding (Diskussion) 14:09, 16. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Doch, Czorneboh und Bieleboh waren bereits bei den "Göttern der Elb- und Ostseeslawen" verlinkt. Ich habe die drei Sätze gerade etwas präzisiert (Der Artikel Bieleboh muss in der Tat noch überarbeitet werden).
Ein "Gott der Götter" oder Himmelsgott ist kein Hinweis auf Monotheismus. Himmelsgötter sind auch Marduk, Uranus, Jupiter ..., eben die "Urväter" oder Oberhäupter eines Pantheons. Das lese ich aus dem Helmold-Zitat heraus ;-). Aber ich schreibe es nicht in den Artikel. Fernleihe ist unterwegs :-)
Anbei noch das Komplettzitat für den weißen und schwarzen Gott (Helmold I, 52):

„Est autem Slavorum mirabilis error; nam in conviviis et compotacionibus suis pateram circumferunt, in quam conferunt, non dicam consecracionis, sed execracionis verba sub nomine deorum, boni scilicet atque mali, omnem prosperam fortunam a bono deo, adversam a malo dirigi profitentes. Unde etiam malum deum lingua sua Diabol sive Zcerneboch, id est nigrum deum, appellant.“

„Sonderbar ist ein abergläubischer Brauch bei den Slawen; sie lassen bei ihren Gastmählern und Zechgelagen eine Schale herumgehen, über der sie im Namen der guten wie der bösen Gottheit, wie ich sagen möchte heillose statt heiliger Worte sprechen, denn sie glauben, daß alles Glück von einem guten, alles Unglück von einem bösen Gotte gelenkt werde. Daher nennen sie denn den bösen Gott in ihrer Sprache Diabol oder Zcerneboch, das heißt den schwarzen Gott.“

Ich denke gerade darüber nach, wo ich die Quellen hintun könnte, dass man darauf zugreifen kann und diese Disk-Seite nicht vollgestopft wird. Ich sag dann bescheid. Viele Grüße --Centipede (Diskussion) 21:23, 16. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Wieviele Teile hat die Welt[Quelltext bearbeiten]

Hab mal einen neuen Abschnitt aufgemacht, da oben wird es schon ganz schön lang. Eben lese ich einen Beitrag zu der oben angesprochenen Frage nach der Zwei- oder Drei-Welten-Lehre:

„Stettin vero amplissima civitas et maior Iulin tres montes ambitu suo conclusos habebat, quorum medius, qui et alcior, summo paganorum deo Trigelawo dicatus, tricapitum habebat simulacrum, quod aurea cidari oculos et labia contegebat, asserentibus idolorum sacerdotibus ideo summum deum tria habere capita, quoniam tria procuraret regna, id est coeli, terrae et inferni, et faciem cidari operiri pro eo quod peccata hominum, quasi non videns et tacens, dissimularet.“

„Stettin war eine sehr große Stadt und Julin war noch größer. In ihren Mauern lagen drei Berge, von denen der zentrale und höchste Triglaw geweiht war, dem höchsten Gott der Pommern. Sein Bild hatte drei Köpfe, die Augen und Lippen durch goldenen Schmuck verdeckt. Die drei Köpfe des Triglav repräsentierten seine Herrschaft über Himmel, Erde und Hölle, und das Bild wird versteckt, weil er sich vor den Sünden der Menschen verbirgt, als sähe und berührte er sie nicht.“

Es gibt mittlerweile auch eine richtige Übersetzung, von L. Weinrich, Heiligenleben zur deutsch-slawischen Geschichte. Adalbert von Prag und Otto von Bamberg, in Ausgew. Quell., 23 (2005) 193-271. --Centipede (Diskussion) 21:57, 20. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Polytheismus, Monotheismus oder etwas anderes[Quelltext bearbeiten]

Dem sehr hübsch und sorgfältig aufgemachten Büchlein von Werner Meschkank entnehme ich folgendes:

  • Herr Meschkank vertritt in der Tat die These, dass die (West)-Slawen (Wenden) nur einen Gott verehrten. Er bezieht sich u.a. auf Prokopios von Caesarea ("sie kennen nur einen Gott, den Herrn der Blitze, den Herrn der ganzen Welt ...") - genau das steht übrigens auch schon im Artikel drin. Herr Meschkank sagt jedoch nicht, dass die namentlich bekannten Götter bloße Naturgeister gewesen seien. Vielmehr sagt er, der eine Gott sei unter verschiedenen Namen angebetet worden, was die mittelalterlichen christlichen Beobachter zu einem slawischen Pantheon mißgedeutet hätten. Klingt plausibel, kann man machen, und ist als Theorie natürlich zitabel: Werner Meschkank: Als die Wendengötter sterben sollten. Regia Verlag Cottbus 2005, S. 16.
  • Bevor er seine Theorie vorstellt, sagt Herr Meschkank auf S. 8: Die Historiker gehen bis heute von einer größeren Zahl wendischer Götter aus. Für die o.g. Aussage Eben den ganzen Götterkram, der unter Historikern und Slawisten sehr umstritten ist benötigen wir also nach wie vor handfeste Nachweise.
  • Übrigens spricht W. Meschkank, wenn ich nix übersehen habe, ausdrücklich nicht von Monotheismus, und das vermutlich mit Grund. Die Verehrung eines Gottes, ohne die Existenz anderer Götter oder ihre Zuständigkeit für andere Völker in Frage zu stellen, heißt nämlich nicht Monotheismus, sondern Henotheismus oder Monolatrie (Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe IV, S. 153.) Von Polytheismus dagegen spricht, wenn ichs nicht falsch abgeschrieben habe, Zdeněk Váňa. Ich leih mir das Buch die Tage aus und mach eine Fußnote dran, dann sollten wir es fürs erste handfest haben.
  • Gruß --Centipede (Diskussion) 20:07, 22. Mär. 2012 (CET)Beantworten


Slowenische slawische Kosmogonie - Gedicht über die Entwicklung des Weltalls, Sonnensystem durch den Gott Svetovid ähnlich Wedisches Avatar Varaha[Quelltext bearbeiten]

http://www.youtube.com/watch?v=9rD6_YmyeGI (nicht signierter Beitrag von 188.196.7.199 (Diskussion) 22:35, 21. Jun. 2012 (CEST)) Beantworten

Seriöse Quelle[Quelltext bearbeiten]

Ich hätte hier noch eine Quelle gefunden. Den Artikel Slawische Religion in der Theologische Realenzyklopädie. Ich würde es ja eintragen, aber ich kann den Autoren nicht sehen. --91.63.198.191 10:41, 10. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Ich auch nicht. Das ist ja das nervige an Google Books, immer fehlen die wichtigen Seiten. Muss wohl doch einer zur Bibliothek latschen ;-). Aber danke für den Tipp. --Centipede (Diskussion) 11:14, 10. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Literatur[Quelltext bearbeiten]

Hallo! Ich habe mal eine mehr oder weniger vollständige Liste der Literatur zur vorchristlichen slawischen Religion erstellt. Ich wollte das nicht in den Literaturabschnitt des Artikels stellen, weil der ja nicht auf allen dieser Bücher beruht. Außerdem ist zu beachtet, das der wissenschaftliche Wert der Werke ganz unterschiedlich ist, bei Ingrid Schmidt oder Mike Dixon-Kennedy steht z.b. viel Unsinn. Habe auch nicht alles davon gelesen. Vlt. hilft es ja jemandem:

Literatur vor 1950:

  • Aleksander Brückner: Die Slaven (Religionsgeschichtliches Lesebuch; 3). 2. Aufl. Mohr, Tübingen 1926.
  • Leonhard Franz: Falsche Slawengötter. 2. Aufl. Verlag Rohrer, Brünn 1943.
  • Karl H. Meyer: Die slawische Religion. In: Franz Babinger u.a. : Die Religionen der Erde. Ihr Wesen und ihre Geschichte. Münchner Verlag, München 1949.

Literatur vor 2000:

  • Leszek Moszyński: Die vorchristliche Religion der Slaven im Licht der slavischen Sprachwissenschaft. Böhlau, Köln 1992, ISBN 3-412-08591-X
  • Zdeněk Váňa: Mythologie und Götterwelt der slawischen Völker. Die geistigen Impulse Ost-Europas. Verlag Urachhaus, Stuttgart 1992, ISBN 3-87838-937-X
  • Mike Dixon-Kennedy: Encyclopedia of Russian and Slavic Myth and Legend. ABC-Clio 1998, ISBN 978-1576070635
  • Charles Phillips, Michael Kerrigan, Elizabeth Warner: Wald der Vampire. Die Slawen. (Mythen der Menschheit), Weltbild 1999, ISBN B003H3A9SK
  • Michael Müller-Wille: Opferkulte der Germanen und Slawen. Konrad Theiss Verlag 1999, ISBN 978-3806214437

Literatur ab 2000:

  • Peter Gerlitz: Slawische Religion. In: Theologische Realenzyklopädie, Band 31, Berlin 2000, ISBN 978-3110166576, 396-403.
  • Werner Meschkank: Als die Wendengötter sterben sollten: Über die vorchristliche wendische Glaubens- und Götterwelt. REGIA VERLAG 2005, ISBN 978-3937899602
  • Aleksander Gieysztor: Mitologia Słowian. 3. Aufl. WUW, Warschau 2006, ISBN 978-83-235-0234-0
  • Norbert Reiter: Das Glaubensgut der Slawen im europäischen Verbund. Harrassowitz Verlag 2009, ISBN 978-3447060943
  • Michael Handwerg: Die slawischen Götter in Pommern und Rügen. Edition Pommern, Elmenhorst 2010 [Basiert auf: J. J. Steinbrück, 1792], ISBN 978-3-939680-06-2
  • Stanislaw Sielicki: Saxo Grammaticus on Slavic Pre-Christian Religion: The Relevant Fragments from Book XIV of Gesta Danorum. CreateSpace Independent Publishing Platform 2015, ISBN 978-1514647646
  • Ingrid Schmidt: Götter, Mythen und Bräuche von der Insel Rügen. Hinstorff Verlag, 3. Aufl. 2016, ISBN 978-3356020434

--87.171.195.111 14:58, 12. Mär. 2016 (CET)Beantworten