Domkirche (Marienwerder)

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Domkirche Marienwerder, Blick vom Osten
Domkirche Marienwerder, Innenansicht ins Kirchenschiff mit Orgelempore und Sauer-Orgel

Die Domkirche von Marienwerder im heutigen Kwidzyn wurde in den Jahren 1343 bis 1384 als Domkirche des Bistums Pomesanien in Preußen erbaut. Sie stellt einen Teil der Burganlage von Marienwerder dar und nahm den Platz der vorher hier befindlichen Pfarrkirche ein. Ihr Bau wurde in der Amtszeit des pomesanischen Bischofs Johannes Mönch vollendet. Der Turm hat eine Höhe von 55 Metern.

Beschreibung

Beim Bau der Kirche wurde auf eine Basilikaanlage verzichtet und stattdessen die Form eines zweistöckigen Chores gewählt. Auffallend ist die Verbindung der Domkirche mit dem Kapitelschloss und den Stadtmauern Marienwerders.

Die Domkirche Marienwerder war während ihres Baus und bis in das 15. Jahrhundert die wichtigste Begräbnisstätte der pomesianischen Bischöfe sowie Grabstätte dreier Hochmeister des Deutschordens. 1391 ließ sich die später heiliggesprochene Dorothea von Montau in einer Zelle, die an den Gebäudekomplex des Domes hinter dem Hauptaltar angebaut worden war, als Reklusin einmauern und starb hier im Jahr 1394. Nach ihrem Tod wurde sie im kleinen Chor der Domkirche beigesetzt.

Mit der Reformation wurde die Domkirche evangelisch, bis nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 Marienwerder zu Polen kam und umbenannt als Kwidzyn eine polnische römisch-katholische Gemeindekirche eingerichtet wurde.

Im Mai 2007 wurden in der Domkirche drei Särge gefunden, welche die sterblichen Überreste der Hochmeister des Deutschen Ordens Werner von Orseln, Ludolf König von Wattzau sowie des bekannten Verteidigers der Ordensburg Marienburg im Jahre 1410 Heinrich von Plauen enthielten.

Sauer-Orgel von 1864

1863 erhielt Wilhelm Sauer den Auftrag zum Bau einer neuen Orgel. Die Disposition der 1864 fertiggestellten Orgel wich leicht von den ursprünglichen Plänen ab und zeigte folge Gestalt:[1]

I Hauptwerk
1. Prinzipal 16′
2. Bordun 16′
3. Prinzipal 08′
4. Flûte harmonique 08′
5. Gemshorn 08′
6. Oktave 04′
7. Spitzflöte 04′
8. Quinte 051/3
9. Quinte 022/3
10. Oktave 02′
11. Scharff V
12. Kornett IV
13. Cymbel III
14. Trompete 08′
II Oberwerk
15. Prinzipal 08′
16. Quintatön 16′
17. Gedackt 08′
18. Salicional 08′
19. Oktave 04′
20. Rohrflöte 04′
21. Nasard 022/3
22. Flageolett 02′
23. Mixtur IV
24. Kornett III
25. Fagott 08′
26. Oboe 08′
III Fernwerk
27. Geigenprinzipal 08′
28. Gedackt 16′
29. Viola da Gamba 08′
30. Voix céleste 08′
31. Flauto traverso 08′
32. Gedackt 08′
33. Oktave 04′
34. Flauto dolce 04′
35. Fugara 04′
36. Cromorne 16′
37. Vox Humana 08′
Pedal
38. Prinzipal 16′
39. Untersatz 32′
40. Violon 16′
41. Subbass 16′
42. Quinte 102/3
43. Principal 08′
44. Violon 08′
45. Bassflöte 08′
46. Quintbass 51/3
47. Oktave 04′
48. Posaune 16′
49. Trompete 08′

Es existieren Pläne zur Restaurierung der Orgel.

Einzelnachweise

  1. Urania: Musik-Zeitschrift für Orgelbau, Orgel- und Harmoniumspiel 23 (1866), S. 20ff.

Weblinks

Commons: Domkirche (Marienwerder) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 53° 44′ 9,3″ N, 18° 55′ 18,2″ O