Dreistreifen-Baumsteiger

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Dreistreifen-Baumsteiger

Dreistreifen-Baumsteiger (Epipedobates tricolor)

Systematik
Unterordnung: Neobatrachia
Überfamilie: Dendrobatoidea
Familie: Baumsteigerfrösche (Dendrobatidae)
Unterfamilie: Colostethinae
Gattung: Epipedobates
Art: Dreistreifen-Baumsteiger
Wissenschaftlicher Name
Epipedobates tricolor
(Boulenger, 1899)
Dreistreifen-Baumsteiger im Vergleich zu einer 50-Eurocent-Münze

Der Dreistreifen-Baumsteiger (Epipedobates tricolor), auch Dreifarbiger Baumsteiger, ist ein in Ecuador beheimateter Froschlurch aus der Familie der Baumsteigerfrösche (Dendrobatidae; auch: Pfeilgiftfrösche).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die adulten Frösche haben eine Kopf-Rumpf-Länge von 22 bis 22,5 Millimetern bei den Weibchen beziehungsweise 20 bis 20,5 Millimetern bei den Männchen. Sie weisen drei blass- bis zitronengelbe Streifen auf dunkelrotbrauner bis schwarzer Grundfarbe auf sowie kräftig rote Signalflecken unter anderem auf dem Oberarmansatz und an der Innenseite der Unterschenkel. Die Tiere können ein Alter von 10 bis 15 Jahren erreichen.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die tagaktiven, überwiegend auf dem Waldboden und in niedriger Vegetation lebenden Frösche ernähren sich von kleinen Insekten wie Springschwänzen, kleinen Käfern und Ameisen. Die Männchen rufen recht laut – die „Qualität“ ihrer Rufe ist für die Weibchen ein wesentliches Kriterium bei der Partnerwahl.[1]

Die Männchen sind territorial, müssen aber möglicherweise jeden Morgen aufs Neue ein Territorium besetzen. Wenn ein Männchen in das Territorium eines Rivalen eindringt, kann es zu Aggressionen kommen.[2]

Die Eier haben rund 2 mm Durchmesser[3] und werden in Falllaub gelegt. Die schlüpfenden Larven werden von den Männchen dann zu fließenden oder stehenden Gewässern getragen.

Verbreitung, Gefährdung und Schutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Epipedobates tricolor sind nur sieben Populationen entlang von Bachläufen in Höhenlagen zwischen 1000 und 1769 Meter in der ecuadorianischen Provinz Bolívar bekannt. Aufgrund von Habitatverlusten sowie möglicherweise auch durch Pestizide, Fang durch Sammler sowie zu medizinischen Zwecken und durch die Pilzerkrankung Chytridiomykose gilt die Art als stark gefährdet (Endangered laut IUCN). Sie steht unter Artenschutz (Wa 2, EG-VO B).

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Epipedobates tricolor ist die Typusart der Gattung; wichtige Synonyme sind Phyllobates tricolor und Dendrobates tricolor. In den 1970er-Jahren kam es zu einer Verwechslung von Typenmaterial von Epipedobates anthonyi, weshalb die beiden Arten auch in der Folge gelegentlich miteinander vertauscht wurden.

Die Art ist Teil der „West-Anden-Klade“ der Gattung Epipedobates, die sich vor rund 10 Millionen Jahren durch die Hebung der Anden von der amazonischen Klade trennte.[4]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anders Forsman, Mattias Hagman: Calling Is An Honest Indicator Of Paternal Genetic Quality In Poison Frogs In: Evolution, 60(10), 2006, S. 2148–2157
  2. Kris Hermans, Rianne Pinxten & Marcel Eens: Territorial and vocal behaviour in a captive dart-poison frog, Epipedobates tricolor Boulenger, 1899 (Anura: Dendrobatidae) In: Belg. J. Zool., 132 (2), S. 105–109
  3. Eugenia M. del Pino, Michael Venegas-Ferrın, Andres Romero-Carvajal, Paola Montenegro-Larrea, Natalia Saenz-Ponce, Ivan M. Moya, Ingrid Alarcon, Norihiro Sudou, Shinji Yamamoto, Masanori Taira: A comparative analysis of frog early development In: Proceedings of the National Academy of Sciences, 2007, 104:29, S. 11882–11888
  4. Mark Clough, Kyle Summers: Phylogenetic systematics and biogeography of the poison frogs: evidence from mitochondrial DNA sequences In: Biological Journal of the Linnean Society (2000) 70: S. 515–540

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Epipedobates tricolor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien